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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust
Autoren: Mari Mancusi
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in diesen Augenblicken passieren wird.«
    Meine Mom erstarrt und stößt einen leisen Schrei aus. Ich drücke tröstend ihren Arm. Wir müssen weg von diesen Typen, uns läuft die Zeit davon.
    Aber wie sollen wir an dieser Riesengruppe Elfen vorbeikommen?
    Mein Dad wendet sich an die Vampire hinter uns.
    »Worauf wartet ihr?«, fragt er. »Schnappt sie euch, Jungs!«
    Mehr Einladung brauchen die Vampire nicht. Sie heben ihre Eisenstangen und preschen los und der Kampf beginnt. Vampire gegen Elfen. Elfen gegen Vampire. Und mittendrin eine Vampir-Vampirjägerin-Elfe-Cheerleader.
    Nachdem ich einem Elfen einen Kopfstoß versetzt und einem anderen ein Bein gestellt habe, knöpfe ich mir einen dritten vor und ringe ihn nieder. Neben mir greifen Magnus, Francis und Stilton mit ihren Eisenwaffen an, schlagen Köpfe ein und sorgen für Prellungen. Die Eisenstangen waren eine geniale Idee. Sie versengen bei Berührung und schwächen die Elfen sofort.
    Die meisten von ihnen halten nur einen Stoß mit dem Eisen aus, ehe sie wehrlos umkippen. Ich schnappe mir von einem der am Boden Liegen-den das Schwert und ramme es einem, der noch steht, in den Bauch. Dann reiße ich das Schwert wieder heraus und wiederhole das Ganze. Das Töten von Elfen ist eine ziemlich blutige Ange-legenheit. Ich will daher nicht zu sehr ins Detail gehen.
    Gerade bekomme ich ein ziemlich gutes Gefühl, was unsere Chancen angeht, als ich plötzlich von hinten gepackt und in die Luft gerissen werde, sodass mir vor Überraschung das Schwert aus der Hand fällt. Die Decke ist hier höher als in anderen Teilen des Tunnels und ich bin bereits min-destens sechs Meter weit oben, bevor ich richtig begreife, was passiert. Ich drehe den Kopf und stelle fest, dass es kein anderer als Apfelkeks persönlich ist, der mich geschnappt hat. Und seine Miene sagt mir, dass er über die Sache mit dem Pflock immer noch nicht hinweg ist.
    »Ich wette, jetzt tut es dir leid, dass du mich nicht umgebracht hast, als du die Gelegenheit dazu hattest«, höhnt er und rammt mich mit dem Gesicht voraus gegen die Wand. Mein Kopf kracht gegen den Stein und ich sehe Sternchen.
    »Aber eins sage ich dir«, fügt er hinzu, während er für die nächste Runde Schwung holt. »Ich werde nicht denselben Fehler machen.«
    ZACK! Wieder gegen die Wand und diesmal platzen meine Lippen auf und die Nase bricht.
    Blut füllt meinen Mund, während ich nutzlos um mich trete und versuche, mich aus seinem Griff zu befreien. Ohne Bodenberührung ist das aller-dings ziemlich unmöglich. Schließlich gelingt es mir doch, einen Arm freizubekommen, und ich ramme ihm mit aller Kraft den Ellbogen in den Magen.
    Der Elf jault auf und lockert kurz seinen Griff, sodass ich falle und auf den Fußboden zustürze.
    Vage wird mir bewusst, dass das vielleicht nicht die cleverste Idee war, denn ich falle ziemlich schnell, der Boden kommt näher und näher...
    »Rayne!« Der Schrei meiner Mom unterbricht meine panischen Gedanken. »FLIEG!«
    Ach so. Natürlich. Jetzt weiß ich, wozu ich diese hässlichen Flügel habe. Ich kneife die Augen zusammen und bringe eine Art Flattern zustande, Sekundenbruchteile, bevor ich auf den harten Steinboden krache.
    »Oh mein Gott! Ich fliege!«, rufe ich. »Ich fliege!«
    Mein Flug ist jedoch von kurzer Dauer, da Apfel-schnecke sich schon wieder auf mich stürzt und mich gegen die Wand donnert, diesmal mit dem Rücken zuerst. Meine zarten Flügelknochen zer-schmettern beim Aufprall und ich schreie vor Schmerz. Er packt mich am Hals, sodass ich keine Luft mehr bekomme. Ich versuche, nach ihm zu treten, erreiche ihn aber nicht. Der Sauer-stoffmangel, verbunden mit dem sengenden Schmerz in meinen Flügeln, lässt alles um mich herum dunkel und nebelhaft werden.
    »Und jetzt, Jägerin«, spuckt er, »wollen wir doch mal sehen, wie es dir gefällt, gepfählt zu werden.« Er greift mit der Hand in meine Tasche, zieht meinen Pflock heraus und zielt auf mein Herz. Dann holt er aus und ich merke benommen, dass es mit mir zu Ende geht.
    »Es tut mir leid, Sunny«, murmele ich noch. »Ich hab alles versucht. . .«
    Auf einmal treten Apfelsoßes Augen aus den Höhlen und sein Unterkiefer klappt herunter.
    Gleich darauf lässt er meinen Hals los und wir fallen beide zu Boden. Er ist schwerer und schlägt als Erster auf, wobei er sich auf dem Stein den Schädel bricht. Aber ich folge ihm direkt und diesmal werden meine gebrochenen Flügel mich nicht retten könne. Ich stürze mit dem Kopf voran...
    ...
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