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Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
Autoren: Paula Quinn
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Männer haben während dieser Zeit ihre Pflichten vernachlässigt, weil sie lieber an Eurer Tür gelauscht haben, während Ihr laut zu Gott über alles außer über Eure Verfehlung gesprochen habt.«
    »Gott wusste bereits, warum ich eingeschlafen war«, erklärte sie und lächelte, als Edward grinste. »Ich wollte nicht schlecht über Schwester Bernadettes Können sprechen … oder darüber, dass sie gar keines hat. Nicht einmal zu meiner eigenen Verteidigung hätte ich das ausgesprochen.«
    Sein Lachen verklang und wurde zu einem Lächeln, das ein wenig betrübt wirkte. Sie standen jetzt vor Davinas Zimmertür. Als Edward nach ihrer Hand griff, bemühte sich Davina, die Überraschung zu verbergen. Sie sollte ihn nicht davon abbringen, sie zu berühren. »Vergebt mir meine Kühnheit, doch es gibt etwas, das ich Euch sagen muss. Etwas, das ich Euch schon vor langer Zeit hätte gestehen sollen.«
    »Natürlich, Edward«, entgegnete sie leise und ließ die Hand in seiner ruhen. »Ihr wisst, Ihr könnt immer ganz offen mit mir reden.«
    »Zuerst würde ich Euch gern wissen lassen, dass Ihr begonnen habt, mir sehr viel zu bedeuten und …«
    »Captain!«
    Davina beugte sich über den Treppenschacht und sah Harry Barns, Edwards Stellvertreter, durch die Tür der Abtei stürmen.
    »Captain!« Harry rief zu ihnen herauf, sein Gesicht war blass, und sein Atem ging schwer vom Laufen. »Sie kommen!«
    Für einen lähmenden Moment bezweifelte Davina, Harrys Worte richtig verstanden zu haben. Seit vier Jahren warnte man sie vor diesem Tag, und sie hatte beständig darum gebetet, dass er nicht kommen möge. »Edward«, fragte sie dumpf und am Rande purer Panik, »wie haben sie uns so bald nach König Charles’ Tod finden können?«
    Er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, als weigerte auch er sich zu glauben, was er gehört hatte. Aber es war keine Zeit für Zweifel. Er fuhr auf dem Absatz herum, packte Davina am Arm und schob sie in ihr Zimmer. »Bleibt hier! Und verriegelt Eure Tür!«
    »Was soll uns das nützen?« Sie griff nach ihrem Bogen und dem Köcher mit den Pfeilen und ging zurück zur Zimmertür und zu Edward, der ihr den Weg versperrte. »Bitte, lieber Freund. Ich will nicht allein in meinem Zimmer sitzen und abwarten. Ich werde vom Glockenturm auf die Feinde schießen – bis es dort nicht mehr sicher ist.«
    »Captain!« Barns stürmte die Treppe herauf und nahm immer drei Stufen auf einmal. »Wir müssen uns bereit machen. Sofort!«
    »Edward«, Davinas Stimme hielt ihn zurück, »Ihr habt mich für diese Situation ausgebildet. Und wir brauchen jede verfügbare Waffe. Ihr werdet mich nicht davon abhalten, für mein Zuhause zu kämpfen.«
    »Eure Befehle, Captain, bitte!«
    Davina schaute noch einmal zurück, als sie auf die schmale Treppe zulief, die hinauf zum Turm führte.
    »Harry!«, hörte sie Edward hinter sich rufen. »Bereitet die Fässer vor und bringt das Pech zum Kochen! Ich will, dass jeder Mann alarmiert wird und für meine Befehle bereitsteht. Und, Harry …«
    »Captain?«
    »Weckt die Nonnen und sagt ihnen, sie sollen beten!«
    In den frühen Morgenstunden, die auf das Massaker von St. Christopher folgten, war es Edwards Männern gelungen, die Hälfte der Armee der Feinde zu töten. Aber die Verluste der Abtei waren größer. Viel größer.
    Davina stand allein auf dem Glockenturm und starrte auf die Toten hinunter, die auf dem großen Hof lagen. Der Geruch von brennendem Pech und versengtem Fleisch stach ihr in die Nase und brannte ihr in den Augen, als sie den Blick auf die Wiese vor den Toren der Abtei richtete, auf der Reiter noch immer aufeinander einschlugen, als könnte ihr Hass niemals befriedigt werden. Aber es gab keinen Hass. Sie kämpften ihretwegen, obwohl keiner von ihnen sie kannte. Doch sie kannte die Männer. Ihre Träume waren von diesen gesichtslosen Mördern heimgesucht worden seit dem Tag, an dem Edward zum ersten Mal von ihnen gesprochen hatte.
    Tränen liefen Davina über die Wangen und fielen dorthin, wo ihre Freunde lagen … ihre Familie, tot oder sterbend. Davina fuhr sich mit der Hand über die Augen und suchte unter den Toten nach Edward. Eine Stunde nach Beginn des Kampfes war er zu Davina zurückgekehrt und hatte ihr befohlen, zu den Schwestern in die Kapelle zu gehen. Als sie sich geweigert hatte, hatte er sie sich wie einen Sack Getreide über die Schulter geworfen und sie dorthin getragen. Aber sie war nicht geblieben; sie hatte es nicht gekonnt. Sie
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