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Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
Autoren: Paula Quinn
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war auf den Turm und zu ihrem Bogen zurückgekehrt. Mehr als ein Dutzend ihrer Feinde hatte sie getötet. Aber es waren zu viele – oder vielleicht wollte Gott der Schöpfer den Rest von ihnen auch nicht zu sich nehmen, denn sie schlachteten vor ihren Augen die Männer ab, mit denen sie gegessen und gelacht hatte.
    Davina hatte sich seit so langer Zeit vor diesem Tag gefürchtet, dass diese Furcht ein Teil von ihr geworden war. Sie hatte geglaubt, darauf vorbereitet zu sein. Zumindest auf ihren eigenen Tod. Aber nicht auf den der Äbtissin. Nicht auf Edwards. Wie konnte irgendjemand sich darauf vorbereiten, die Menschen zu verlieren, die man liebte?
    Verzweiflung packte sie, und für einen Moment erwog sie, von der Mauer in die Tiefe zu springen. Wenn sie tot war, würden sie aufhören zu kämpfen. Aber sie hatte zu viele Male um Mut gebetet, um Gott oder Edward jetzt zu enttäuschen. Davina griff in den Köcher auf ihrem Rücken, zog einen Pfeil heraus, spannte den Bogen und kniff die Augen zusammen, um zu zielen.
    Unten, am Fuß des Turmes und außerhalb ihrer Sicht, schlich ein Soldat in Kriegsuniform, die keine englische war, an der Mauer entlang zur Kapelle. In der einen Faust hielt er eine Fackel, in der anderen ein Schwert.

Kapitel 2
    E in kalter, nasser Wind wehte Robert MacGregor das rabenschwarze Haar aus der Stirn. Er hob den Kopf und starrte auf die zinngrauen Wolken, als sollte der Himmel sich unterstehen, erneut seine Schleusen zu öffnen. Es war schon schlimm genug gewesen, dass er und seine Männer Camlochlin während eines Sturmes hatten verlassen müssen, der gedroht hatte, das Dach von Tamas MacKinnons alter Hütte zu reißen. Und in Matsch und Schlamm quer durch Schottland zu reiten machte diese Reise auch nicht angenehmer.
    Rob war noch immer unschlüssig, ob er den Gründen seines Vaters zustimmte, aus denen sie den Clan verlassen hatten, um der Krönung James’ of York beizuwohnen. Denn was hatten Gesetze, die von vornehmen Adligen mit gepuderten Perücken und gerüschten Krägen gemacht wurden, mit den MacGregors zu schaffen? Nur eine Hand voll dieser feinen Herren kannte die MacGregors von der Insel Skye, und keiner von ihnen würde sich je trauen, auch nur einen Schritt in die Berge zu setzen, um ihre Gesetze durchzusetzen. Welche Treue schuldete sein Clan einem englischen König?
    »Nicht immer ist eine Rebellion nötig«, gingen Rob die Worte seines Vaters durch den Sinn. »Den Clan zu beschützen muss stets an erster Stelle stehen.«
    Als erstgeborener Sohn Callum MacGregors – und demzufolge als der Erbe dessen Titels als Clan-Chief der MacGregors of Skye – war Rob dazu erzogen worden, die Denkart seines Vaters zu verstehen. Er wusste, dass es klug war, dem neuen König auf höfliche Weise die Unterstützung der MacGregors zu zeigen. Auch wenn er sich so gut wie gar nicht um die politischen Verhältnisse so weit im Süden kümmerte, gab es doch viele im Parlament, die glaubten, dass das Führungsprinzip der Highland-Clans – ein Chief, der die alleinige Herrschaft ausübte – überholt wäre und abgeschafft gehörte. Wenn es also helfen würde, seinem Clan die Selbstständigkeit zu bewahren und ihm Sicherheit zu garantieren, würde Rob dem König sogar den Arsch küssen.
    Für ihn spielte es keine Rolle, ob sein Vater oder er selbst der Chief war. Denn er hatte seinen Teil der Verantwortung als künftiger Chief übernommen und noch einiges darüber hinaus. Rob bewirtschaftete das Land, hütete und schor die Schafe, reparierte eingefallene Dächer und machte, meistens jedenfalls, keinen Hehl aus seinem Vergnügen an körperlich harter Arbeit. An der Seite seines Vaters traf er Entscheidungen für das Wohlergehen seiner Clan-Angehörigen und vervollkommnete aus eigenem Antrieb und gewissenhaft sein Können im Schwertkampf, weil er wusste, dass jede Schwäche des Körpers oder des Willens das zerstören konnte, was ihm gehörte. Und seit Generationen lag es den Clan-Chiefs im Blut, niemals zuzulassen, dass so etwas geschah.
    Aber noch ärgerte Rob sich darüber, dass er seinen Clan hatte verlassen müssen, um Männern in den Hintern zu kriechen, die wahrscheinlich schon vor Angst schlotterten, wenn sie ein Schlachtfeld auch nur von Weitem sahen.
    »Erklär mir noch einmal, warum du darauf bestanden hast, diesen Umweg zu machen«, sagte Rob zu seinem Cousin und zog an den Zügeln seines Pferdes, um es an einem Schlammloch mitten auf dem Weg vorbeizulenken. Sie hatten den Haupttrupp
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