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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte
Autoren: mvg verlag
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Platz war, empfand ich unsagbaren Stolz auf alle Helfer, und ich freute mich nun unbändig darauf, dass Veronika mit ihren Kindern hier nun einen Platz zum Luftholen und zum Neuorientieren finden würde.
    Auch das TV-Team, das alle Schritte bisher mit der Kamera begleitet hatte, war mit Begeisterung bei der Sache. Dass die Hilfeaktion für Veronika und ihre Kinder zu einer der größten Enttäuschungen werden sollte, konnten wir alle zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

15. Kapitel

Veronikas Flucht oder: 
nie wieder Fernsehen?
    D ie Gründung des Vereins, die Einrichtung der Fluchtwohnung, die Vorbereitung von Veronikas Flucht, all dies hatte mir in den letzten Wochen einiges abverlangt, zumal ich daneben noch weitere Menschen betreute, deren Hilferufe mich fast täglich erreichten. Außerdem hatte ich ja auch noch eine eigene Familie und einen Haushalt zu versorgen, von meinen geliebten Tieren ganz zu schweigen.
    Umso mehr freute ich mich, als der Tag von Veronikas Flucht endlich gekommen war. Natürlich würde es danach noch einiges zu regeln geben, aber die Hauptsache, so hoffte ich zumindest, wäre geschafft und ich hätte damit wieder etwas mehr Zeit für mein Privatleben.
    Das Fernsehteam, eine Freundin und ich machten uns auf den Weg, um Veronika und ihre Kinder abzuholen. Da sie einiges aus ihrer Wohnung mitnehmen wollte, hatte ich extra einen kleinen Transporter gemietet. Ich hatte mit Veronika mehrmals alle Details ihrer Flucht durchgesprochen, und ich konnte nun nur hoffen, dass sie alles beherzigte, denn ansonsten wäre eine mögliche Gefährdung für uns nicht auszuschließen gewesen.
    Die Fahrt zu ihr dauerte zwei Stunden, während dieser Zeit kam ich mal wieder dazu, über meine eigene Situation nachzudenken.
    Das Ermittlungsverfahren gegen Mahmud und Kerim war in vollem Gange. Das wusste ich zum einen von der Polizei, mit der ich ja nach wie vor in Kontakt stand, zum anderen aber auch von ein paar alten Freunden aus meiner Zeit mit Mahmud, die nun nach und nach vernommen wurden. Die meisten waren natürlich total überrascht, als plötzlich die Polizei bei ihnen vor der Tür stand oder auf der Arbeit erschien. Soweit sie sich jedoch noch an die Geschehnisse von damals erinnern konnten, gaben sie alle bereitwillig Auskunft.
    Ich verfolgte dies mit gemischten Gefühlen, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es nach so langer Zeit gelingen würde, ausreichend belastendes Material zu sammeln, damit es für eine Anklage reichte. Aber darauf hatte ich keinen Einfluss mehr. Ich hatte alles gesagt, was ich wusste, und alle Zeugen mit Namen genannt. Mehr konnte ich nicht tun. Trotzdem war ich froh, wenn alles vorbei sein würde und ich dieses Kapitel meines Lebens endlich schließen konnte.
    Ich war stolz und dankbar, dass es mir heute so gut ging. Ich hatte eine tolle Familie, prima Kinder, ein schönes Zuhause und einen wundervollen Freundes- und Bekanntenkreis.
    In der Zeit, als ich mit Mahmud zusammen war, bestimmten Gewalt und unsinnige Verbote mein Leben, damals schien es mir unvorstellbar, jemals wieder frei und glücklich leben zu können.
    Auch die Tatsache, dass Aysegül es geschafft hatte, sich von Gewalt und Unterdrückung zu befreien, und heute ein freies und selbstbestimmtes Leben führte, machte mich unsagbar glücklich. Ich wünschte mir von ganzem Herzen, dass ihr Weg vielen Frauen in ähnlichen Situationen zeigte, dass ein anderes Leben möglich ist. Zwangshochzeiten gehören nämlich leider nicht der Vergangenheit an, sie passieren heute noch tagtäglich. Die meisten betroffenen Mädchen sehen keine andere Chance für sich, als sich dem Entschluss ihrer Väter zu beugen, da jede Auflehnung oder eine Flucht unweigerlich den Verlust der kompletten Familie oder sogar den Tod der Abtrünnigen zur Folge haben kann.
    Aysegül ist ein strahlendes Beispiel dafür, dass man es auch alleine schaffen und trotzdem ein erfülltes Leben führen kann.
    Seitdem wir uns wiedergefunden hatten, besuchte sie mich regelmäßig, und es war jedes Mal schön. Auch ihre Töchter Özlem und Lale kamen gelegentlich mit. Die Mädchen waren bildhübsch, und ich war so froh, dass Aysegül ihnen durch ihre Flucht so viel Leid erspart hatte. Die Mädchen lebten wie andere deutsche junge Frauen in ihrem Alter auch und hatten einfach Spaß am Leben. Sie waren dennoch ehrgeizig und verantwortungsbewusst und jobbten neben Schule und Studium, um ihr eigenes Geld zu verdienen und ihre Mutter
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