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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte
Autoren: mvg verlag
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versehen und in eine Schublade zu stecken. Ich habe meine eigenen Erfahrungen gemacht. Ich durfte ebenso erleben, dass Muslime friedfertige Menschen sind, die weder mit Zwangshochzeiten noch mit Ehrenmorden zu tun haben. Diese Rituale schreibe ich den Menschen zu, die den Wandel der Zeit verpasst haben, die aus Rückständigkeit unsere Gesellschaft ablehnen, die an total veralteten Traditionen festhalten und die Religion als eine Art Deckmantel benutzen, um sich und ihr Tun zu rechtfertigen.
    Obwohl auch in Mahmuds Familie alle dem muslimischen Glauben angehörten, bestand ihre einzige religiöse Handlung darin, kein Schweinefleisch zu essen. Alkohol, Ehebruch und Glücksspiel waren bei den Männern der Familie an der Tagesordnung. Alles Dinge, die im Islam verboten sind. Trotzdem mussten die Frauen der Familie Kopftuch tragen und sich komplett verhüllen. Auf die Frage, warum, erhielt man die Antwort: weil es im Koran so verlangt wird und es sich für eine anständige Muslima so gehört. Ich musste mich zwar auch diesen Geboten unterwerfen, aber ich war zu keinem Zeitpunkt eine Muslima!
    Das Einzige, was mir wirklich Sorge bereitet, ist, dass mittlerweile so viele deutsche Frauen unter ein Kopftuch gezwungen werden. Ich spreche nicht von den vielen Frauen, die inzwischen reihenweise freiwillig zum Islam konvertieren. Nein, ich meine die Frauen, die genauso gewaltsam dazu gezwungen werden wie ich einst.
    Fast kommt es mir so vor, als ob dies zu einer Art Modeerscheinung geworden ist. Als ob diese Männer ihrem Umfeld beweisen wollen, wie gut sie ihre deutsche Freundin oder Frau im Griff haben. Das besorgt mich und ich werde dies weiterhin beobachten!
    Ich möchte die Veröffentlichung meiner Erfahrungen mit einem türkischen Partner nicht als Warnung vor bikulturellen Partnerschaften verstanden wissen, aber ich möchte Menschen für dieses Thema sensibilisieren.
    Wer eine bikulturelle Partnerschaft eingeht, sollte gleich zu Anfang seine persönliche Schmerzgrenze definieren und offen darüber reden, wie weit er bereit ist, sich den Traditionen und der Kultur seines Partners anzupassen. Dies ist in jedem Fall hilfreich und erspart eventuell unangenehme Überraschungen in der Partnerschaft. Dass ich diese Grenzen in meiner Beziehung zu Mahmud nicht gleich gesetzt habe, ist das Einzige, was ich mir auch heute noch vor­werfe.
    Vielleicht können meine eigene Erfahrung und der offene Umgang damit ja dazu beitragen, dass anderen ähnlich bittere Erlebnisse erspart bleiben.
    Eines sollten wir aber nie vergessen: Gewalt und Konflikte gibt es in jeder Nationalität, jeder Kultur und in jeder Religion.

1. Kapitel

Die lang ersehnte Freiheit
    I mmer noch völlig übermüdet und wie gerädert, erwachte ich am Morgen in meinem ehemaligen Kinderzimmer bei meiner Mutter.
    Während ich mich langsam streckte, um die bleierne Müdigkeit aus meinem Körper zu bekommen, ließ ich noch einmal die Ereignisse der letzten 24 Stunden Revue passieren.
    Schlagartig war ich wach!
    Ich hatte es geschafft. Ich hatte es wirklich geschafft!
    Nach fast vier Jahren Gewalt, Schlägen und Unterdrückung, die mir durch meinen türkischen Exfreund Mahmud zuteilwurden, war mir am Vortag endlich die Flucht aus dieser Hölle geglückt.
    Meine Gedanken wanderten zurück zu dem Tag vor fast vier Jahren, als ich Mahmud in der kleinen Gaststätte, in der ich damals gelegentlich jobbte, um mein Ausbildungsgehalt aufzubessern, kennenlernte. Von Anfang an hatten es mir seine großen dunklen Augen und sein verantwortungsbewusstes Wesen angetan. Beziehungsweise dachte ich am Anfang, es wäre sein Verantwortungsbewusstsein, wenn er sich offensichtlich ständig Sorgen um mich machte und genau wissen wollte, wohin ich ging und mit wem ich mich traf.
    Zunächst fühlte ich mich geschmeichelt und dachte, dass Mahmud mich sehr lieben müsse.
    Hals über Kopf verliebte ich mich in den gut aussehenden jungen Türken.
    Bald wurde mir aber klar, dass ich Fürsorge mit Kontrolle verwechselt hatte. Mahmud verbot mir fast alles, was mich mit anderen Menschen in Kontakt bringen konnte.
    Nach einiger Zeit bestand mein komplettes soziales Umfeld nur noch aus Mitgliedern von Mahmuds türkischer Großfamilie und Verbote bestimmten meinen Tagesablauf. Bald durfte ich die Wohnung nur noch mit Mahmuds Erlaubnis verlassen, musste ein Kopftuch tragen und die türkische Sprache erlernen. Den Kontakt zu meinen deutschen Freunden bekam ich verboten. Selbst so harmlose Dinge wie der Besuch
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