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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld
Autoren: Eric Malpass
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Arbeit geben. Endlich war seine Zukunft gesichert. Alles war gut ausgegangen. Wie sich die Jungens wohl über diese Neuigkeit freuen würden.
    Aber seine Freunde starrten ihn ungläubig und mißtrauisch an. «Fünfhundert Pfund! Wer sollte dir wohl fünfhundert Pfund geben?» höhnte Heck.
    «Und zwei Shilling und elf Pennies», verbesserte Beefy.
    «Wer sie dir gegeben hat, will ich wissen!»
    «Lizzie Tubb, sie hat sie mir vererbt. Ich wollte ja nie was haben, aber sie hat’sie mir vererbt.»
    «Du - du willst doch nicht sagen, daß du tatsächlich fünfhundert Pfund geerbt hast?» fragte Ida.
    Beefy nickte stumm.
    «Und hast du sie bei dir, in der Tasche?» wollte Ida wissen.
    «Nein, nicht ganz. Ich hab sie auf die Bank gebracht.»
    Heck stöhnte entsetzt auf. «Das kannst du doch nicht getan haben», rief er.
    Beefy bekam es mit der Angst.
    «Du hast doch wohl nicht im Ernst einer Bank all das Geld anvertraut, Beefy? » mischte sich Holzbein ein. «Du willst uns nur hochnehmen und uns ‘nen Schreck einjagen, was?»
    «Haben sie dir eine Quittung gegeben?» fragte Ida.
    «Sie haben mir das da gegeben», sagte Beefy. Mit zitternden Fingern holte er ein Sparbuch hervor.
    Heck riß es ihm aus der Hand und sah es verächtlich an. «Ist nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt ist.» Er schob es weit von sich. «Du tätst am besten dran, sofort zur Bank zurückzugehen und das Ganze wieder abzuheben. Wenn es nicht schon zu spät ist», fügte er düster hinzu.
    Beefy war auf einmal ganz elend zumute. «Aber ich hab doch immer gedacht, Banken sind ehrlich», stammelte er.
    «Ehrlich!» Heck hätte am liebsten ausgespuckt, aber in Gegenwart von Ida wußte er sich zu benehmen. «Du ahnst ja nicht, wie es meiner armen Mutter ergangen ist. Die hat ihr ganzes Geld zur Bank gebracht. Und was passiert? Die Bank geht pleite!»
    «Ich dachte, Banken können gar nicht pleite gehen», sagte Beefy entsetzt.
    «Hol dir das Geld bloß wieder, wenn’s überhaupt noch geht», riet ihm Ida.
    «Ich komme mit», sagte Heck, «damit du nicht übers Ohr gehauen wirst.»
    «Nein, du nicht, ich gehe mit», widersprach Ida mit ihrer ganzen Autorität.
    «Vielleicht will Beefy aber lieber mich dabei haben», sagte Holzbein. «Wir waren doch immer gute Freunde, was, Beefy?»
    Die Präsidentin und ihr Sekretär warfen Holzbein einen finsteren Blick zu, den Holzbein genauso finster erwiderte.
    «Wir gehen alle zusammen», sagte Ida bestimmt. «Nach dem Essen.»
    Aber Beefy war in Panik geraten. «Ich finde, wir sollten lieber gleich gehen», sagte er. Das Geld bedeutete alles für ihn: eine glückliche Zukunft in Shepherd’s Delight, ein Häuschen, ein Schwein, Sicherheit. Und nun meinten Heck und Ida, daß die Bank es nicht wieder herausrückte. Er konnte es doch nicht mit einer ganzen Bank aufnehmen. All seine Pläne drohten zu scheitern.
    «Wir gehen nach dem Essen», wiederholte Ida.
    «Aber -» begann Beefy.
    Doch ein Blick von Ida ließ ihn verstummen. Sie aßen zu Mittag. Dann sagte sie: «Meine Herren, ich als Präsidentin der Firma möchte jetzt mit Beefy unter vier Augen sprechen. Laßt uns also bitte mal allein.»
    Murrend und mit gerunzelter Stirn gehorchten die Direktoren.
    Beefy und Ida sahen sich quer durch die kleine, dunkle Kajüte an. Beefy schluckte. Ida würde mit ihm schimpfen, und außerdem saßen sie noch immer hier herum, statt sofort zur Bank aufzubrechen und zu versuchen, sein Geld wieder herauszubekommen.
    Aber Ida lächelte. Beefy fiel ein Stein vom Herzen. Sie legte ihm sogar die Hand auf den Arm. «Beefy», fing sie an, «unsere Firma braucht eine Kapitalspritze.»
    Er starrte sie verständnislos an. Er begriff nicht ganz, was sie damit sagen wollte.
    «Du wärst erstaunt, Beefy, wenn du wüßtest», fuhr sie fort, «wie viele Firmen jedes Jahr aus Kapitalmangel zugrunde gehen. Selbst so gut organisierte Unternehmen wie unseres mit einem guten Präsidenten und tüchtigen Direktoren können pleite gehen, nur weil ihnen das nötige Geld für ihre großen Vorhaben fehlt.»
    Beefy atmete schwer. Langsam dämmerte ihm, worum es sich drehte.
    Ida sah ihn freundlich an. «Siehst du, Beefy, so ist nun mal die Situation. Wir brauchen dringend zusätzliches Geld.»
    «Ich verstehe», sagte Beefy.
    Ida lehnte sich vor. «Beefy», sagte sie, «ich bin bereit, dich mit fünfhundert Aktien an meiner Firma zu beteiligen. Ich würde sie dir ausnahmsweise zum Nennwert von einem Pfund pro Stück überlassen.»
    Nachdem sie ihm
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