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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Jamie McGuire
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wenn du mich nicht mögen würdest.«
    Meine finstere Miene hellte sich unwillkürlich auf, und ich seufzte. »Ich habe ja nicht gesagt, dass du ein schlechter Mensch bist. Ich mag es nur nicht, dass für dich von vorneherein feststeht, wie die Sache läuft, nur weil ich eine Vagina habe.« Ich schaute konzentriert auf die Salzkörner auf dem Tisch, bevor ein keuchendes Geräusch von Travis mich aufblicken ließ.
    Er riss die Augen auf und brach in schallendes Gelächter aus. »O mein Gott! Du machst mich fertig! Wie du das sagst! Wir müssen Freunde werden. Ein Nein lasse ich nicht gelten.«
    »Ich hab nichts gegen Freundschaft, solange das nicht bedeutet, dass du alle fünf Sekunden versuchst, in mein Höschen zu kommen.«
    »Du wirst nicht mit mir schlafen. Hab ich verstanden.«
    Ich versuchte, nicht zu lächeln, was mir jedoch misslang.
    Sein Blick hellte sich auf. »Du hast mein Wort. Ich werde nicht mal an dein Höschen denken … außer du möchtest es.«
    Ich stützte die Ellbogen auf den Tisch und beugte mich vor. »Da das nicht passieren wird, können wir Freunde sein.«
    Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sich noch ein bisschen weiter vorbeugte. »Sag niemals nie.«
    »Also, wie lautet deine Geschichte?«, fragte ich. »Warst du schon immer Travis ›Mad Dog‹ Maddox, oder bist du das erst, seit du hier bist?« Ich benutzte zwei Finger jeder Hand, um die Anführungszeichen an seinem Spitznamen anzudeuten, und sah dabei zum ersten Mal sein Selbstvertrauen schwinden. Er sah ein wenig verlegen drein.
    »Nein. Damit hat Adam nach meinem ersten Kampf angefangen.«
    Seine kurzen Antworten begannen, mich zu nerven. »Das ist alles? Mehr willst du mir nicht über dich erzählen?«
    »Was möchtest du denn wissen?«
    »Das Übliche. Woher du kommst, was du werden wolltest, als du noch klein warst … solche Sachen.«
    »Ich bin von hier. Bin hier geboren und aufgewachsen. Und ich studiere im Hauptfach Strafrechtspflege.«
    Mit einem Seufzer rollte er sein Besteck aus der Serviette und legte es neben seinen Teller. Sein Mund war angespannt und er schaute über seine Schulter. Zwei Tische, an denen die Fußballmannschaft der Eastern saß, brachen in Gelächter aus, was Travis zu verärgern schien.
    »Du machst Witze«, sagte ich ungläubig.
    »Nein, ich bin ein Einheimischer.«
    »Ich meinte eher das mit dem Strafrecht. Du siehst irgendwie nicht wie der typische Strafrechtspfleger aus.«
    Er zog die Brauen zusammen und schien sich wieder ganz auf unser Gespräch zu konzentrieren. »Warum?«
    Ich ließ meinen Blick über die Tätowierungen gleiten, die seine Arme bedeckten. »Ich will damit nur sagen, dass du eher nach Strafe als nach Recht aussiehst.«
    »Ich war noch nie in Schwierigkeiten … fast nie. Dad war ziemlich streng.«
    »Und wo war deine Mom?«
    »Sie starb, als ich noch klein war.«
    »Das … das tut mir leid«, sagte ich. Auf diese Antwort war ich nicht gefasst gewesen.
    Er wehrte mein Mitgefühl ab. »Ich kann mich nicht an sie erinnern. Meine Brüder schon, aber ich war erst drei, als sie starb.«
    »Vier Brüder, hm? Wie hast du die bloß in Schach gehalten?«, neckte ich ihn.
    »Ich habe sie in Schach gehalten, indem ich am härtesten zuschlug. Da hieß es auch, der Älteste gegen den Jüngsten. Thomas, die Zwillinge Taylor und Tyler und dann Trenton. Und man durfte sich nie und nimmer allein in einem Raum mit Taylor und Ty aufhalten. Die Hälfte dessen, was ich im Ring anwende, habe ich von ihnen gelernt. Trenton war zwar der Kleinste, aber er ist schnell. Er ist inzwischen der Einzige, der bei mir noch einen Treffer landen kann.«
    Ich war verblüfft von der Vorstellung von fünf Travises, die durch ein Haus tobten. »Habt ihr alle Tattoos?«
    »Mehr oder weniger. Bis auf Thomas. Der ist Werbemanager in Kalifornien.«
    »Und dein Dad? Wo ist der?«
    »Irgendwo in der Gegend«, sagte er. Seine Kiefer mahlten wieder, und die Fußballer schienen ihn zunehmend zu irritieren.
    »Worüber lachen die?«, fragte ich und deutete auf die lärmende Runde. Er schüttelte den Kopf und wollte sichtlich nicht mit der Sprache heraus. Ich verschränkte die Arme und rutschte auf meinem Platz herum. Es machte mich nervös, dass diese Jungs ihn dermaßen beschäftigten. »Erzähl’s mir.«
    »Sie lachen darüber, dass ich dich erst noch zum Abendessen einladen muss. Das ist normalerweise … nicht mein Ding.«
    »Erst noch?«
    Als er mir ansah, dass ich es endlich begriffen
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