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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Jamie McGuire
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verfolgen?«
    Er dachte kurz über dieses Angebot nach und nickte dann. »Ja.«
    »Dann komme ich vorbei.«
    »Wann?«
    Ich seufzte. »Heute Abend. Ich werde heute Abend vorbeikommen.«
    Travis lächelte und blieb abrupt stehen. »Schön. Dann sehen wir uns später, Täubchen«, rief er mir nach.
    Als ich um die Ecke bog, sah ich America mit Finch vor dem Wohnheim stehen. Wir drei hatten bei der Orientierungsveranstaltung für Studienanfänger zufällig am selben Tisch gesessen, und ich hatte schon damals gewusst, er würde das willkommene dritte Rädchen an unserer wohlgeölten Maschine werden. Er war nicht besonders groß, aber immer noch viel größer als ich mit meinen eins dreiundsechzig. Seine kugelrunden Augen bildeten einen interessanten Kontrast zu seinem länglichen, schmalen Gesicht, und sein wasserstoffblondes Haar war vorn meistens hochgegelt.
    »Travis Maddox? Mein Gott, Abby, seit wann fischst du denn in so gefährlichen Gewässern?«, sagte Finch mit missbilligendem Blick.
    America zog den Kaugummi aus ihrem Mund zu einer langen Schnur. »Du machst es nur schlimmer, wenn du ihn abblitzen lässt. Das ist er nicht gewohnt.«
    »Hast du eine bessere Idee? Soll ich vielleicht gleich mit ihm ins Bett steigen?«
    America zuckte mit den Achseln. »Das würde zumindest Zeit sparen.«
    »Ich habe zugesagt, heute Abend vorbeizukommen.«
    Finch und America tauschten einen Blick.
    »Was denn? Er hat versprochen aufzuhören, mich zu nerven, wenn ich Ja sage. Du gehst heute Abend doch auch hin, oder?«
    »Äh, ja schon«, sagte America. »Und du willst wirklich mit?«
    Ich grinste und ging an ihnen vorbei zu den Wohnheimzimmern. Dabei fragte ich mich, ob Travis sein Versprechen halten und nicht mit mir flirten würde. Er war ja nicht so wahnsinnig schwer zu durchschauen; entweder betrachtete er mich als Herausforderung oder als unattraktiv genug, um zu einer guten Freundin zu taugen. Ich war mir nicht sicher, worüber ich mich mehr ärgern sollte.
    Vier Stunden später klopfte America an meine Tür, um mich zu Shepley und Travis mitzunehmen. Sie nahm kein Blatt vor den Mund, als ich auf den Flur trat.
    »Igitt, Abby, du siehst aus wie eine Pennerin!«
    »Gut«, antwortete ich und grinste. Meine Haare hatte ich zu einem lockeren Dutt zusammengebunden. Ich war komplett abgeschminkt und trug statt meiner Kontaktlinsen eine rechteckige, schwarze Brille. In einem schäbigen T-Shirt, Jogginghose und Flip-Flops schlurfte ich an ihr vorbei. Schon vor ein paar Stunden war ich zu dem Schluss gekommen, dass unattraktiv der beste Plan war. Idealerweise würde das Travis sofort abturnen, sodass er mit seinen lächerlichen Annäherungsversuchen aufhörte. Und falls er nur auf der Suche nach einem weiblichen Kumpel war, wollte ich zu schluderig rüberkommen, als dass er sich mit mir sehen lassen würde.
    America ließ das Fenster ihres Wagens herunter und spuckte einen Kaugummi hinaus. »Das ist so offensichtlich. Warum hast du dich nicht auch noch in Hundescheiße gewälzt, um dein Erscheinungsbild perfekt zu machen?«
    »Ich will hier halt überhaupt niemanden beeindrucken«, sagte ich.
    »Wie man sieht.«
    Wir stellten uns auf den Parkplatz von Shepleys Wohnanlage, und ich folgte America die Treppen hinauf. Shepley machte uns die Tür auf und lachte, als ich eintrat. »Was ist denn mit dir passiert?«
    »Sie versucht, unbeeindruckend zu wirken«, erklärte America.
    Sie folgte Shepley in sein Zimmer. Die Tür schloss sich, und ich blieb allein zurück, mit dem Gefühl, fehl am Platz zu sein. Also setzte ich mich in den Sessel, der am nächsten stand, und streifte die Flip-Flops von meinen Füßen.
    Die Wohnung war ästhetisch ansprechender als eine typische Junggesellenbude. An den Wänden hingen zwar erwartungsgemäß Poster halb nackter Frauen sowie geklaute Straßenschilder, aber es war sauber, die Möbel wirkten neu, und es roch bemerkenswerterweise nicht nach schalem Bier und dreckiger Wäsche.
    »Das wurde ja auch Zeit, dass du aufkreuzt«, sagte Travis und ließ sich auf die Couch fallen.
    Ich grinste und schob meine Brille hoch, während ich darauf wartete, dass mein Anblick ihn abstieß. »America musste ein Paper fertig machen.«
    »Apropos Paper, hast du das für Geschichte schon gemacht?«
    Er würdigte meine strubbelige Frisur keines Blickes, und ich runzelte verärgert die Stirn. »Du etwa?«
    »Ich hab’s heut Nachmittag fertig geschrieben.«
    »Das brauchen wir doch erst bis nächsten Mittwoch«, sagte ich
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