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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Jamie McGuire
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trotzdem eine bekommen! Erzittert, Jungs, lasst die Höschen fallen, Mädels! Ich präsentiere euch: Travis ›Mad Dog‹ Maddox!«
    Der Geräuschpegel explodierte förmlich, als Travis im Türrahmen auf der anderen Seite des Raumes auftauchte. Er trat mit nacktem Oberkörper, aber entspannt und ungerührt ein. Dann schlenderte er in die Mitte des Rings wie jemand, der bloß an seinem alltäglichen Arbeitsplatz auftaucht. Sehnen und Muskeln zeichneten sich unter seiner tätowierten Haut ab, als er mit seinen Fäusten gegen Mareks Knöchel stieß. Er beugte sich vor, flüsterte Marek etwas ins Ohr, woraufhin der Ringer Mühe hatte, seine undurchdringliche Miene beizubehalten. Marek stand unmittelbar vor Travis, und die beiden starrten sich direkt in die Augen. Mareks Gesichtsausdruck war mörderisch, während Travis leicht amüsiert wirkte.
    Dann traten die Jungs jeweils ein paar Schritte zurück, und Adam gab durch sein Megafon das Startsignal. Marek nahm eine defensive Haltung ein, Travis griff an. Ich stand auf den Zehenspitzen, als man mir plötzlich die Sicht versperrte. Ich beugte mich von einer Seite zur anderen, schob mich näher heran und schlüpfte durch die schreiende Menge. Ellbogen trafen meine Rippen, und Schultern stießen mich an. Ich wurde herumgeschubst wie eine Kugel in einem Flipper. Endlich konnte ich zumindest wieder die Hinterköpfe der Kontrahenten sehen und schob mich noch weiter vorwärts.
    Als ich schließlich die vorderste Reihe erreicht hatte, packte Marek Travis gerade mit seinen dicken Armen und versuchte, ihn zu Boden zu werfen. In dieser Abwärtsbewegung rammte ihm Travis sein Knie ins Gesicht. Bevor Marek sich von dem Treffer erholen konnte, stürzte Travis sich auf ihn und ließ seine Fäuste wieder und wieder auf Mareks blutiges Gesicht niedergehen.
    Fünf Finger krallten sich in meinen Arm, und ich sprang entsetzt zurück.
    »Was zum Teufel machst du da, Abby?«, fuhr Shepley mich an.
    »Ich konnte von da hinten nichts sehen«, rief ich ihm zu.
    Ich drehte mich gerade rechtzeitig wieder nach vorn, um zu sehen, wie Marek einen anständigen Treffer landete. Travis taumelte, und einen Moment lang glaubte ich, er habe einen weiteren Schlag einstecken müssen, doch er drehte sich einmal um sich selbst und rammte seinen Ellbogen mit voller Wucht gegen Mareks Nase. Blut spritzte mir ins Gesicht und über meine Jacke. Marek fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Betonboden, und einen kurzen Moment lang herrschte absolute Stille.
    Dann warf Adam einen viereckigen roten Stofffetzen auf Mareks schlaffen Körper, und die Menge explodierte. Bargeld wurde herumgereicht, und es gab zufriedene wie auch frustrierte Gesichter.
    Ich wurde von der sich bewegenden Menge hin und her gestoßen. Von irgendwo weit hinten rief America meinen Namen, aber ich war von den roten Spuren, die mir von der Brust bis zur Taille reichten, wie hypnotisiert.
    Ein Paar schwerer schwarzer Stiefel trat vor mich und lenkte meine Aufmerksamkeit Richtung Boden. Dann wanderte mein Blick an ihnen hinauf. Blutbefleckte Jeans, deutlich herausgearbeitete Bauchmuskeln, eine nackte, tätowierte, schweißüberströmte Brust und schließlich ein Paar warmer, brauner Augen. Ich bekam einen Stoß in den Rücken, und Travis fing mich auf.
    »Hey! Haltet mal ein bisschen Abstand von ihr!« Travis runzelte die Stirn und stieß alle in meiner Nähe zurück. Seine finstere Miene wurde zu einem Lächeln, als er auf meine Jacke schaute. Dann tupfte er mein Gesicht mit einem Handtuch ab. »Tut mir leid, mein Täubchen.«
    Adam tätschelte Travis den Hinterkopf. »Komm schon, Mad Dog! Auf dich wartet ne Menge Kohle!«
    Travis ließ meinen Blick nicht los. »Verdammt schade um die schöne Jacke. Die steht dir.« Im nächsten Moment war er von Fans umringt und verschwand so, wie er gekommen war.
    »Was hast du dir bloß dabei gedacht, Dummerchen?«, schimpfte America und zog an meinem Arm.
    »Ich bin doch gekommen, um mir einen Kampf anzusehen, oder nicht?«, sagte ich grinsend.
    »Du dürftest nicht mal hier sein, Abby«, tadelte mich Shepley.
    »America aber auch nicht«, entgegnete ich.
    »Sie versucht aber wenigstens nicht, in den Ring zu springen!« Er machte ein finsteres Gesicht. »Lasst uns abhauen.«
    America lächelte mir zu und wischte über mein Gesicht. »Du bist so eine Nervensäge, Abby. Aber meine Güte, ich liebe dich!« Sie legte einen Arm um meinen Hals, und so traten wir zusammen hinaus in die dunkle Nacht.
    America
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