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be-coming

be-coming

Titel: be-coming
Autoren: Simon Rhys Beck
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Michaels Fesseln löste und ihn aufstehen ließ. Michaels steinharte Erektion war beachtlich, und ich wandte beschämt den Kopf ab. Warum nur brannte das Verlangen in mir, ihn anzusehen?
     
     

6
    FALK
     
    »Geh unter die Dusche«, sagte ich zu Mike. »Aber wag es nicht, dir einen runterzuholen.«
    Mike zuckte zusammen. Langsam drehte er sich um und verschwand mit gesenktem Kopf im Badezimmer.
    Ich konnte den Schmerz nachempfinden, den er in diesem Augenblick empfand – und ich wusste, wie sehr er danach lechzte, genau das zu bekommen.
    Cieran saß noch immer wie erstarrt in dem Sessel. Er sah mich unsicher an, verfolgte jede meiner Bewegungen mit den Augen.
    »Warum tust du das?« fragte er leise.
    »Es ist ein Spiel«, sagte ich lächelnd. »Ein Spiel mit sehr genauen Regeln. Ich weiß genau, was er möchte. Warum er hier ist.«
    Ich sah, dass Cieran erschüttert war – und neugierig. Er war durcheinander, und ich konnte mir denken, warum: Es hatte ihn erregt. Aber es überforderte ihn auch. Er hatte so etwas offensichtlich bisher noch nicht erlebt, ich vermutete, dass er sich nicht einmal mit erotischen Gedanken an Männer befasst hatte. Seine Reaktion auf Mikes Körper war heftig gewesen, hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Was er an Erfahrungen hatte, bezog sich mit Sicherheit nur auf Frauen. Lisa hatte mir erzählt, dass er sich von einem Abenteuer ins nächste stürzte. Mir war klar, dass er damit versuchte, seine Impotenz zu kompensieren. Dazu brauchte ich kein Psychologiestudium.
    »Komm mit mir«, sagte ich sanft.
    Er stemmte sich langsam hoch, seine Arme zitterten merklich.
    »Und Michael?« fragte er unsicher.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Braucht dich nicht zu interessieren.«
    Unschlüssig sah er mich an. »Er ... er wird auf dich warten.«
    Ich grinste spöttisch. »Davon gehe ich aus.«
    Ich verließ das Zimmer vor ihm und drehte mich in der Tür um. »Na, was ist?«
    Wie ich erwartet hatte, folgte er mir langsam.
    Ich wartete an der Treppe, um ihn zu stützen. Er ließ sich helfen, doch ich spürte seine Anspannung. Er traute mir nicht über den Weg.
    »Möchtest du reiten?« fragte ich ihn vorsichtig, um ihn auf ein anderes Thema zu bringen.
    »Auf einem Pferd?« fragte er spöttisch.
    Ich lachte laut auf. »Ja!«
    »Ich kann mich nicht oben halten«, sagte er, doch ich hörte an seiner Stimme, dass er es gern versuchen wollte.
    »Du brauchst dich nicht zu halten«, entgegnete ich amüsiert.
    Wir verließen das Haus und gingen langsam über den gepflasterten Weg Richtung Pferdestall. Es hatte sich bezogen, hellgraue Wolkenmassen versperrten der Sonne nun den Blick.
    »Wenn ich falle, werde ich aussehen wie ein alter Kartoffelsack.«
    Ich lachte. »Du bist eitel, mein lieber Cieran. Wenn jemand vom Pferd fällt, sieht das nie elegant aus.«
    Im Stall war es angenehm kühl. Ich zog Sam aus dem Stall, die sanfteste meiner Stuten. Auf ihr hatte Cieran wirklich nichts zu befürchten. Mit einigen schnellen Handgriffen hatte ich sie gesattelt und aufgetrenst. Das ganze elende Putzen übernahm Kevin für mich. Er hatte Spaß daran.
    Ich zog Sam hinter mir her in die Reithalle, und auch Cieran folgte uns langsam. Er schien sich nicht sicher zu sein, ob seine Entscheidung richtig war.
    »Komm«, ermunterte ich ihn.
    Er trat näher an Sam und mich heran.
    »Ich weiß nicht ...« Er klang herrlich unsicher.
    Ich verkniff mir ein Grinsen.
    »Lass mich dir helfen«, sagte ich und hielt ihm meine Hände, sodass er hineinsteigen konnte.
    »Das schaffe ich nie!«
    »Na komm, dich Fliegengewicht werde ich schon auf dieses kleine Pferdchen hinaufbekommen ...«
    Er hielt sich mit einer Hand am Sattelknauf fest, trat mit seinem Turnschuh in meine ineinander verschränkten Hände, und ich schob ihn langsam nach oben. Half ihm schließlich, das rechte Bein auf die andere Seite des Pferdes zu schieben. Als er oben saß, stieß er zischend den Atem aus.
    »Ich bin schon fertig, allein vom Aufsteigen«, gab er zu.
    Ich grinste ihn breit an.
    »Lass die Zügel ganz lang und reite ein bisschen Schritt. Ich glaube, es ist gar nicht schlecht, wenn du dich ein bisschen durch die Gegend schaukeln lässt ...«
    »Therapeutische Maßnahme, oder was?«
    Ich ging nicht darauf ein. »Beine kurz zusammendrücken, möglichst gleichmäßig«, wies ich ihn an.
    Sam setzte sich augenblicklich in Bewegung. Sie hätte es wahrscheinlich auch gemacht, ohne dass Cieran sich rührte. Sie konnte einfach in meinen Gedanken lesen.
    Ich ließ
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