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be-coming

be-coming

Titel: be-coming
Autoren: Simon Rhys Beck
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nichts. Damit kann ich nicht ficken, oder?«
    Falk lachte leise. »Du konntest dich noch nicht mit deinem Körper arrangieren?«
    »Wie sollte ich auch? Ich bin schließlich nicht als Krüppel geboren«, gab ich zurück.
    »Du bist kein Krüppel, Cieran«, sagte Falk ernst. »Du bist ein sehr hübscher junger Mann.«
    Ich schwieg.
    »Umdrehen«, befahl Falk nach einiger Zeit und half mir, mich auf den Rücken zu drehen. Grinsend verteilte er das Öl auf meiner Brust und auf meinem Bauch.
    »Ich bin schon so glitschig wie eine Ölsardine«, sagte ich, aber genoss seine Massage in vollen Zügen.
    Seine Fingerkuppen verweilten kurz bei meinen Brustwarzen. Die Berührung war unmissverständlich, und ich sah ihn erstaunt an. Er hielt meinem Blick stand, doch seine eisgrauen Augen waren unergründlich.
    Ich fragte mich, was das sollte – doch seine Massage vertrieb bald alle Gedanken aus meinen Kopf. Ich lag nur noch da und wollte seine Berührungen genießen. Wobei es mir in diesem Moment egal war, dass es Falk war, der mir fast ein Schnurren entlockte. Es war gleichgültig, wem diese göttlichen Hände gehörten. Völlig egal ...
     
    Ich kam mir vor, als wäre ich auf einem anderen Planeten gelandet. Noch nie hatte ich in so kurzer Zeit so viele Verrücktheiten gesehen.
    Ich mochte Falk, er war wie eine Raubkatze, schwarz und geschmeidig. Aber ich fühlte auch die Spannung, die von ihm ausging, und ich fragte mich, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, einige Zeit bei ihm zu verbringen. Mein leidiger siebter Sinn (oder vielleicht war es eine Art von Instinkt, den der Mensch normalerweise nicht mehr besaß?), sandte ständige Warnungen an mich. Aber – warum? Ich hatte genug Zeit unter Lisas fast mütterlichem Schutz gestanden. Vielleicht war jetzt die Zeit für eigene Erfahrungen.
    Ich verließ mein Zimmer in der Absicht, mir in Falks Privatbibliothek ein spannendes Buch zu suchen, da ich meines gerade zu Ende gelesen hatte. Vielleicht hatte er eines von Koontz, das ich noch nicht kannte. Die Aussicht, mich mit einem interessanten Buch auf der Veranda in die Sonne zu setzen, gefiel mir durchaus. Doch als ich langsam durch den Gang an den anderen Zimmern im Obergeschoss vorbeiging, hörte ich Geräusche, die mich augenblicklich gefangen nahmen. Ich wusste sofort, was für Geräusche das waren, obwohl ich sie noch nie direkt gehört hatte.
    Das leise, unaufdringliche Sirren von Leder in der Luft, das harte Klatschen, wenn es auf menschliche Haut trifft. Alles war untermalt von unterdrücktem Stöhnen. Ich erschauderte wohlig und schämte mich sofort dafür.
    Doch natürlich siegte meine Neugier, und ich trat vorsichtig näher. Es war Michaels Zimmer, aus dem die Geräusche kamen. Ich hätte es mir denken können. Erstaunt fragte ich mich, warum die Tür offenstand, doch ich trat ein. Einen Moment lang wunderte ich mich über meine eigene Dreistigkeit, aber was konnte mir schon passieren, außer, dass ich rausgeschmissen wurde?
    Michael lag ausgestreckt auf seinem Bett. Hände und Füße mit dicken schwarzen Manschetten ans Bettgestell gefesselt. Ich sah, dass er keuchte, sein muskulöser Rücken war mit leuchtend roten, angeschwollenen Striemen übersäht. Und dann sah ich seinen Peiniger, ich wusste schon vorher, dass es Falk sein würde, doch trotzdem überraschte mich sein Anblick.
    Er trug eine schwarze Lederhose und ein schwarzes Baumwollhemd, doch mit dem Lederriemen in der Hand sah er alles andere als vertrauenerweckend aus. Nur seine ungewöhnlich grauen Augen waren sanft und sein Lächeln, als er mich sah.
    »Cieran«, sagte er, und ich zuckte zusammen beim Klang seiner Stimme. »Setz dich.«
    Ich war wie erstarrt, doch ich schaffte es trotzdem, mich bis zum nächsten Sessel zu schleppen.
    Er wandte sich an Michael. »Mike, wir haben einen Zuschauer.« Seine Stimme klang dunkel und bedrohlich. »Das magst du, oder?«
    »Ja, Falk.« Michaels Stimme klang gepresst.
    Wieder jagte ein Schauder durch meinen Körper. Mit einer teuflischen Eleganz schwang Falk den Riemen, und bei jedem Schlag, den er Michael versetzte, zuckte ich mit ihm zusammen.
    Warum nur hatte mich dieses Geräusch so magisch angezogen? Ich hätte nie gedacht, dass mich solch eine Szene erregen könnte. Aber sie tat es – ohne Zweifel. Ich weiß nicht, woher dieser Gedanke kam, aber plötzlich schoss mir durch den Kopf, wie unglaublich schön Mike in seinem Schmerz war – und wie viel Macht Falk ausstrahlte.
    Ich beobachtete, wie Falk
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