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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis
Autoren: Randall Bills
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beiseite, um George Platz zu machen.
    George fragte sich, ob er sich den Ausdruck von Erleichterung auf dem Gesicht des Mannes nur einbildete. Vermutlich war er froh, ohne Anschiss davongekommen zu sein. In letzter Zeit neigte er zu schlechter Laune und Wutausbrüchen. Seit dem Anschlag auf sein Leben hatte er sich verändert. Er wusste es. Nur wenn Deborah in der Nähe war, fühlte er sich so wie früher. Oh, was hatte seine Mutter getobt, als er ihr mitgeteilt hatte, dass er sie heiraten würde. »Du wolltest einen Erben für den Thron, Mutter«, hatte er trocken bemerkt. »In weniger als einem Jahr wirst du ihn haben.« Er fragte sich, ob sie je wieder mit ihm sprechen würde.
    Er rieb sich die Stirn und versuchte, sich auf die Nachricht zu konzentrieren. Die Schlacht um New Syrtis war vorbei, aber noch immer tobten andere Schlachten in der ganzen Mark Capella, und diese Nachricht konnte mit jeder davon zusammenhängen.
    Der Bildschirm blinkte kurz, dann formte er das Bild eines Mannes mit kurz geschorenem schwarzem Haar und dunklem Teint in der Uniform der Vereinigten Sonnen. George Hasek erkannte ihn sofort, und seine Gedanken rasten, während er nach dem Grund suchte, warum er ihm eine Nachricht schicken könnte.
    »Dies ist eine Nachricht der Priorität Alpha-ZenithZenith-Sian für Duke George Hasek persönlich.« Der Bildschirm wurde schwarz, während das Gerät auf die Legitimation durch George wartete.
    »Beta Zeta Absolution«, sagte er, und der Betrachter schaltete sich wieder ein.
»Euer Gnaden, hier spricht Major General Oscar Carlson, kommandierender Offizier der 2. Ceti-Husaren Regimentskampfgruppe. Nachdem es uns endlich gelungen ist, die bisherige Garnisonswelt meiner Einheit zu sichern, kommen wir mit einer Antwort auf Ihr Hilfegesuch. Wir sind hier, um die Belagerung von New Syrtis zu brechen, bevor wir Weiterreisen, um Prinz Victor bei der Absetzung Katherines zu helfen. Wir befinden uns bereits im schnellen Anflug auf den Planeten und erwarten, in weniger als vier Tagen einzutreffen. Wir sollten sofort mit der Koordination aller planetaren Truppenaufstellungen beginnen, damit meine Husaren mit höchster Effektivität eingesetzt werden können. Ich erwarte respektvoll Ihre Antwort.« Nach einem letzten militärischen Gruß Carlsons wurde der Schirm dunkel.
    George starrte das Gerät an, als wären ihm fünf Köpfe gewachsen, die alle aussahen wie Aleksandr Kerensky und ihm wie ein trotziger Dreijähriger die Zunge rausstreckten.
    Ein leises Lachen stieg in ihm hoch. Es begann tief im Bauch und wuchs, bis es den ganzen Körper erfasst hatte. Er krümmte sich auf dem Sessel und hielt sich den Leib bei dem Versuch, nicht laut loszuprusten, bis er kaum noch hätte sagen können, ob die Tränen, die ihm übers Gesicht kullerten, Freudentränen waren, oder ob er tatsächlich weinte.
    »Sire, Euer Gnaden, stimmt etwas nicht?«, fragte eine besorgte Stimme hinter ihm. George hob die Hand, um anzudeuten, dass alles in Ordnung war. Er wischte sich die Tränen aus den Augen und sammelte die Kraft, die ihn durch sechs furchtbare Monate im Kampf um seine Heimatwelt aufrecht gehalten hatte. Er stand auf und ging langsam zurück zum Konferenztisch in der Mitte der Kaverne, dann stützte er sich schwer auf die Tischkante, als könne er sich sonst nicht auf den Beinen halten.
    Nach unbehaglich langem Schweigen brachte er seine Stimme unter Kontrolle und erklärte: »Ja, es scheint, meine Bitte um Hilfe, die ich vor Monaten aussprach, hat endlich Erfolg gehabt. Das war Major General Carlson von den 2. Ceti-Husaren. Sie sind bereits im Anflug.«
    Er unterbrach sich, als er einen weiteren Lachanfall aufsteigen spürte. Was für eine Ironie, dachte er. Nach all dieser Zeit hatte eine seiner Einheiten endlich auf den Hilferuf reagiert. Nur gab es keine Belagerung mehr, die sie hätte brechen müssen, und die Einheit machte auch nur einen Abstecher auf dem Weg, sich Victor anzuschließen. Dass eine Einheit unter seinem Befehl >unterwegs< Halt machte, um die bereits zerschlagene Belagerung der Heimatwelt ihres Lehnsherren zu brechen, ließ ihn vor Frustration beinahe schreien. »Sie sagen, sie schauen kurz vorbei, um uns zu retten, bevor sie weiterfliegen, um New Avalon zurückzuerobern.«
    An Deborahs Miene erkannte er, was sie von dieser Ankunft fünf nach zwölf oder der Arroganz des Auftritts hielt. Jessica Quarles hingegen strahlte zum ersten Mal seit Wochen. Vielleicht hatte die Erwähnung Victors und des
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