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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis
Autoren: Randall Bills
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unterstützt Katherine?«, fragte Chad leise, mit seltsam ruhiger Stimme. Grayson sah den Hatamoto-Chi langsam umschwenken, und plötzlich erkannte er, dass es möglicherweise nur einen Ausweg aus dieser Situation gab. Einen Ausweg, den er unter Umständen nicht überleben würde. Vielleicht war er deshalb so überzeugt gewesen, heute zu sterben.
    »Das sage ich ganz und gar nicht, und das weißt du auch. Habe ich etwa nicht gegen die Invasoren gekämpft? Was ich aber sehr wohl sage: Du solltest die Situation auch einmal von ihrem Standpunkt aus betrachten. Vom Standpunkt der Einheiten, die ihr Loyalität schulden. Der Duke hat sie vielleicht nicht direkt angegriffen, aber er hat in all dieser Zeit nicht einmal einen Hinweis darauf gegeben, Katherine zu unterstützen. Warum sollte sie dann nicht versuchen, ihn abzusetzen?«
    Eine beinahe unmerkliche Bewegung des HatamotoChi beschleunigte seinen Puls. Würde Chad ihn wirklich angreifen? Würde sein Hass auf alles Lyranische ihn wirklich dazu bringen, Grayson anzugreifen, nur weil der versuchte, ihm die andere Seite begreiflich zu machen? Mit flauem Gefühl in der Magengrube erkannte er, dass diese Möglichkeit tatsächlich bestand. Konnte er sich dazu bringen, das Feuer zu erwidern? Und falls sie sich duellierten, würde er es überleben? Chad war ein ausgezeichneter MechKrieger, und sein Hatamoto-Chi eine etwas stärkere Maschine als der Templer. Sie hatten beide längst ihre GVG erreicht. Falls es zum Kampf kommen sollte, würde der sehr kurz und tödlich werden.
    »Chad, hör mir zu«, sagte er. »Du hast von den getöteten Zivilisten gesprochen. Ein Teil der Toten war Absicht, das bestreite ich nicht. Aber eine Menge der Opfer waren unbeabsichtigt, das Resultat von Fehlschüssen. Kannst du mir ehrlich sagen, dass du in all dieser Zeit keinen Zivilisten versehentlich umgebracht hast?«
    Er wartete auf Chads Antwort. Als er keine erhielt, sprach er weiter. »Das habe ich auch nicht erwartet. Zu meiner tiefen Schande weiß ich, dass ich selbst welche getötet habe, während ich versuchte, sie zu beschützen. Manchmal ist das der Preis des Krieges, aber der Preis, den du verlangst, ist zu hoch. Zu viel. Du klagst die Lyraner an, zu Ungeheuern geworden zu sein, aber was bist du, wenn du sie kaltblütig exekutierst? Jetzt wirst du mir vielleicht erklären: Manchmal muss man zum Tier werden, aber das nenne ich eine Lüge.«
    Ohne die Arme des Templer zu heben, ging er langsam um den ganzen Kreis herum, als wolle er jedem der MechKrieger in die Augen schauen. »Wir brauchen nicht auf ihre Ebene hinabzusinken, um sie aufzuhalten. Wir können Menschen bleiben. Wir können uns und unseren Grundsätzen treu bleiben und sie trotzdem besiegen. Kannst du das nicht einsehen?« Wieder wartete er auf eine Antwort Chads.
    Niemand bewegte sich, niemand sprach. Vielleicht hatte er sie erreicht, dachte Grayson. Vielleicht begannen sie zu verstehen, dass sie eine Grenze überschritten hatten und fragten sich, ob es einen Weg zurück gab.
    Dann bewegte sich der Hatamoto-Chi, und Grayson hörte Chad antworten: »Nein«, während er den rechten Mecharm mit der Extremreichweiten-PPK hob.
    Grayson zuckte zurück in die Polster der Pilotenliege und spannte sich in Erwartung des Schusses. Erst in der letzten Sekunde schwenkte der Arm zu dem lyranischen Salamander um.
    »Nein!«, schrie er, und wusste doch, dass es schon zu spät war. Die blau funkelnde Energieentladung löschte das Leben des lyranischen MechKriegers aus.
    Chad drehte den Hatamoto-Chi schon zum letzten Mech um, der Banshee. Als der rechte Arm der Maschine sich erneut hob, war Grayson verzweifelt, gleichzeitig aber machte er die Waffen scharf. In einem Winkel seines Geistes hoffte er, Chad würde den ersten Schuss abfeuern und es ihm damit leichter machen. Aber das hatte er nicht getan, und die Entscheidung lag bei Grayson. Es gab nur eine Möglichkeit.
    Beide Autokanonen zerschnitten die Luft, hämmerten in den rechten Arm des Hatamoto-Chi und verrissen den Schuss, der in eine Gebäudefront schlug. Und Graysons GVG-Schätzung hatte gestimmt. Die Granatensalve riss den Arm vom Rumpf der Maschine.
    Wie ein fehlerhaftes Holovid erstarrte die Szene. Graysons Schuss hatte alle geschockt. Mehrere Pulsschläge dröhnten laut genug in seinen Ohren, um jedes andere Geräusch zu übertönen. Dann hörte er eine leise Stimme. »Schade, Grayson.«
    Der Hatamoto-Chi bewegte sich schnell in schrägem Winkel auf Graysons Templer zu. Chad
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