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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis
Autoren: Randall Bills
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Angst, und er wollte gerade eine Funkverbindung öffnen, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war, als er um eine Ecke in den Stadtpark bog. Das Krachen einer einzelnen Extremreichweiten-Partikelprojektorkanone vertrieb alle derartigen Gedanken aus seinem Geist.
    Entsetzt beobachtete er, wie der Blitzstrahl der PPK sich durch die Restpanzerung auf dem Kopf eines Orion fraß und der geköpfte Mech zu Boden stürzte. Natürlich hatte Grayson einen derartigen Tod schon oft mit angesehen. Er musste in seinen Jahren auf dem Schlachtfeld schon Hunderte derartiger Szenen erlebt haben. Aber niemals so wie hier. Sechs VanguardMechs - und fünf Füsiliere, wie er angewidert registrierte - standen in einem Kreis mit erhobenen Waffen um drei Maschinen der 4. Donegal Guards. Soweit Grayson das erkennen konnte, hatte der Hatamoto-Chi, gesteuert von Colonel Chad Dean persönlich, soeben einen lyranischen MechKrieger hingerichtet. Die Szene wirkte noch surrealer, als der Hatamoto-Chi gelassen zum nächsten Mech ging, die rechte PPK an den Kopf des Falkner hob und aus nächster Nähe abdrückte. Der Falkner sank geköpft neben seinem Kameraden auf den schlammigen Grasboden des Parks.
    Wut loderte in Grayson auf und explodierte aus den Tiefen seiner Seele, als sei in ihm ein Fusionsreaktor aufgebrochen. Wochen des trübsinnigen Brütens waren in einem Sekundenbruchteil verflogen, und der rechtschaffene Zorn, den er so lange über den Hass und die Brutalität dieses Bürgerkriegs empfunden hatte, brannte heißer denn je. Als der Hatamoto-Chi sich zum vorletzten Mech bewegte, öffnete er eine allgemeine Frequenz.
    »Was, zur Hölle, tust du da?«, brüllte er und steuerte den Templer in den Park, noch immer vierzig Meter von der lyranischen Banshee und dem Salamander entfernt, die hilflos ihr Schicksal erwarteten. »Das ist kein Krieg mehr. Das ist eine Exekution. Wer gibt dir das Recht, diese Piloten zum Tode zu verurteilen, Chad? Wer gibt irgendjemandem von euch das Recht?«
    Der Hatamoto-Chi hielt an und drehte in einer sehr menschlichen Geste Kopf und Oberkörper zu Graysons Templer um. »Wer mir das Recht gibt, willst du wissen?«, antwortete Chad. »Der Krieg, den sie gegen uns begonnen haben. Haben wir sie angegriffen, Grayson? Haben wir ihre Truppen oder ihre Zivilisten getötet? In fast drei Jahren Krieg hätte der Duke uns gegen Dutzende Ziele in Marsch setzen können, und wir sind nicht einmal auch nur an Bord eines Landungsschiffes gegangen, geschweige denn, dass wir die Raumverteidigung eines nahen Systems, das Katherines Anhänger hielten, auf die Probe gestellt hätten. Und doch sind sie hier, morden, plündern, vergewaltigen. Wie viele Leute hast du an sie verloren, Grayson? Wie viele abgeschlachtete Zivilisten hast du im letzten halben Jahr gesehen? Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe die Dörfer gesehen, durch die sie kamen. Ich habe die verkohlten Leichen gesehen. Komm, sag mir, ich hätte nicht das Recht, diese Mörder für ihre Verbrechen hinzurichten.«
    Was das Ganze so verrückt machte, war, dass Chad in vielen Punkten Recht hatte. Grayson hatte Dörfer gesehen, die praktisch dem Erdboden gleichgemacht waren. Er hatte gesehen, wie Zivilisten vor seinen Augen unter feindlichem Beschuss starben. Und seine Füsiliere, sie hatten mehr als die Hälfte der Einheit verloren. So gesehen, waren diese Argumente stichhaltig, und auch die Ruhe, mit der Chad sie vorgetragen hatte, verlieh ihnen Gewicht. Doch es war falsch, es war verzerrt. Er musste ihnen das klar machen.
    »Du hast Recht, Chad. Nahezu alles, was du sagst, stimmt.« Grayson bemühte sich, die Wut aus seiner Stimme zu filtern, für die anderen Soldaten ebenso vernünftig und überzeugend zu klingen wie Chad. Doch es war nicht leicht. Er atmete mehrmals durch, um sich zu beruhigen, und versuchte es erneut. »Nein, wir haben keine andere Welt angegriffen, aber fast alle Einheiten unter dem Befehl des Dukes, mit Ausnahme von denen hier auf New Syrtis, haben von Anfang an gegen Einheiten Katherines gekämpft. Gut, ein paar von ihnen waren nicht dazu autorisiert. Aber wenn du Katherine wärst, könntest du dich wirklich zurücklehnen und glauben, dass sie ohne zumindest stillschweigende Erlaubnis ihres Herzogs agiert haben? Wäre er keine Gefahr für sie, warum hat er sie dann nicht unterstützt oder wenigstens die Einheiten, die unter seinem nominellen Befehl gegen sie gekämpft haben, zu Renegaten erklärt?«
    »Willst du damit sagen, du
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