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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger
Autoren: Thomas Gressman
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daß Victor sich irgendwelche Sorgen um Morgans Gesundheit machte. Er wollte nur auf Nummer sicher gehen.«
»Und?« Winston hatte das Gefühl, eine tiefgekühlte Metallhand quetsche ihre Eingeweide.
»Die Ärzte haben ihn mit fliegenden Fahnen passieren lassen. Er war kerngesund.«
»Andrew, worauf wollen Sie hinaus?«
Redburn zögerte einen Augenblick, und seine grünen Augen zogen ihren Blick. »Morgan wurde ermordet.«
Winston fühlte, wie das Blut aus ihrem Gesicht strömte. Lange Sekunden starrte sie Redburn nur an.
»Generalin, haben Sie gehört? Ich sagte …«
Sie schnitt ihm mit einer wütenden Geste das Wort ab. »Mitkommen«, befahl sie knapp.
Redburn sprang auf und folgte ihr aus dem Besprechungszimmer. In kalter Wut marschierte Winston zum Aufzug und preßte den Rufknopf. Sie verschränkte die Arme und trommelte mit den Fingern, während sie warteten. Als die Türen sich endlich öffneten, deutete sie in die Kabine.
Redburn nickte und ging voraus. Ein paar Minuten später führte sie ihn in das kleine Büro, daß sie an Bord des Flaggschiffs für sich reserviert hatte. Es lag ironischerweise direkt gegenüber von Morgans Flaggquartier.
Als Redburn in Winstons Büro stand, bellte sie ihn an, sich zu setzen. Er ließ sich auf den Stuhl nieder, auf den sie zeigte. Dann verriegelte sie das altmodische mechanische Schloß am Kabinenschott.
»So, General Redburn …« Winstons obsidianschwarzer Blick war ganz ruhig. »Würden Sie bitte wiederholen, was Sie gerade gesagt haben?«
»Ja, Ma’am. Ich fürchte, Morgan wurde ermordet. General, Morgan wurde sofort nach der Konferenz einer kompletten Generaluntersuchung unterzogen.
Die Ärzte haben erklärt, er habe die Tests leichter bestanden als manche Männer, die zwanzig Jahre jünger waren als er. Ich habe es überprüft. So etwas zu überprüfen ist meine Arbeit. Der Bericht enthielt keinerlei Hinweis auf Herzbeschwerden. Und wenn Donati der Ansicht ist, daß es sich um Herzversagen handelt, sein Herz aber völlig gesund war, was sagt uns das?«
Winston starrte an ihm vorbei ins Leere. Sie fühlte sich kalt und tot. Dann streckte sie die Hand über den Schreibtisch aus und aktivierte das Interkomsystem des Schiffes. Sie ließ den Anruf von einem Tech in Hangardock Drei leiten, wo Captain Roger Montjar soeben an Bord einer Fähre zurück zur Feuerfang steigen wollte. Ohne irgendeine Präambel fragte sie Montjar, ob die Tollwütigen Füchse Spionageabwehrausrüstung mitgebracht hatten. Nachdem er dies bestätigt hatte, befahl sie Montjar, sich die Ausrüstung zu schnappen und in ihr Büro zu bringen.
»Was soll das alles, General?« Montjars Verwirrung war trotz der Verzerrung durch den Interkom unüberhörbar.
»Nicht jetzt, Captain. Sie werden es erfahren, sobald Sie hier sind,«
Winston unterbrach die Verbindung und gab einen neuen Befehl ein.
»Krankenstation.«
»Doktor Donati? General Winston hier. Melden Sie sich sofort in meiner Kabine.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, schaltete Winston das Gerät ab und lehnte sich zurück.
Die Minuten, in denen sie hier saß und auf die Ankunft der beiden Offiziere wartete, gehörten zu den längsten und einsamsten Momenten in Ariana Winstons Leben. So schwer es ihr auch fiel, es zu glauben, es zu akzeptieren - Morgan war tot. Tränen stiegen in ihr hoch, aber sie konnte sich jetzt keine Schwäche erlauben. Erst mußte sie herausfinden, was wirklich geschehen war.
Sie blickte hinüber zu Redburn und sah, daß auch er um die Beherrschung rang.
Es klingelte. Winston und Redburn zuckten erschrocken zusammen. Sie stand auf und entriegelte das Schott.
Sie hatte Doktor Donati zuerst erwartet, weil sie angenommen hatte, Montjar würde seine Spionageabwehrutensilien erst von der Feuerfang oder der Antrim anfordern müssen. Aber sie hatte sich geirrt. Als er ihre Überraschung bemerkte, erklärte Montjar, daß er es sich zur Gewohnheit gemacht habe, zu jeder Stabsbesprechung einen tragbaren Abtaster/Störsender mitzubringen.
»Es klingt vielleicht paranoid, aber man kann nie wissen, wer es auf einen abgesehen hat.«
»Captain, ich möchte, daß Sie mein Büro auf Wanzen untersuchen.«
»Auf Wanzen? Weshalb?« Von einem Blick Winstons zum Schweigen gebracht, zuckte Montjar die Schultern und zog einen dicken, sechs mal zehn Zentimeter großen schwarzen Plastikkasten aus seiner Nylontasche. Nachdem er an den winzigen Kontrollknöpfen hantiert hatte, ging er durch das Büro und führte das Gerät über alle Schottwände,
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