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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger
Autoren: Thomas Gressman
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besser aussah als der Rest ihres Stabes.
Zumindest kann ich keine Augenringe haben, dachte sie und war dankbar dafür, daß ihre dunkle Haut manche Zeichen von Ermüdung verbarg.
Obwohl die allgemeine Mattheit der versammelten Kommandeure die Witze und Unterhaltungen im Rahmen hielt, die in den Minuten vor Beginn einer Stabsbesprechung den Raum füllten, brauchte Winston recht lange, bis sie die Sitzung zur Ordnung gerufen hatte.
»Wo ist Morgan?« fragte Generalin Sharon Byran.
»Marshal Hasek-Davion ist verhindert«, antwortete Winston hastig und kam Andrew Redburns Antwort zuvor. »Als Stellvertretende Kommandeurin dieser Einsatzgruppe werde ich die heutige Sitzung leiten, bis er zu uns stößt.« Die Schärfe in Winstons Ton war eine offene Herausforderung an jeden, der es wagte, ihr zu widersprechen.
Byran entschied, es nicht darauf ankommen zu lassen.
»Als wir uns gestern nacht trennten, hat Marshal Hasek-Davion uns, soweit ich mich erinnere, aufgefordert, die Planung für unsere jeweiligen individuellen Phasen der Operation zu verfeinern. Major Ryan, Ihre Leute kommen als erste zum Einsatz, also können wir ebensogut mit Ihnen beginnen. Lassen Sie hören.«
Ryan stand auf.
»Wie wir gestern erörtert haben, kommen meine Teams ein paar Tage vor der Hauptstreitmacht zum Einsatz.« Ryan ging die Operationsrichtlinien durch, die sein Stab am vorigen Tag für die Kommandotruppen ausgearbeitet hatte. Er erklärte die Veränderungen, die er und sein Stab vorgenommen hatten, um den Plan erfolgversprechender und ein Überleben seiner Leute wahrscheinlicher zu machen.
»Wir beginnen wie besprochen mit einem HALOAbwurf . Die Haruna wird am Zenithsprungpunkt eintauchen und auch von dort aus wieder abspringen. Ich würde einen Piratensprungpunkt vorziehen, aber leider sind unsere Karten dafür nicht genau genug. Wir werden von Agent Trent gelieferte Kenncodes benutzen und uns als Clan-Schiffe ausgeben. Wir koppeln die Bisan ab und fliegen mit normaler Beschleunigung zum Planeten. Nach dem Absetzen der Teams setzt das Landungsschiff an einem versteckten Punkt des Lunargebirges in Trostlos auf. Die Haruna lädt die Triebwerke normal auf und verläßt das System wieder.«
Ryan beantwortete Fragen zu den Zielen, Zeitplänen und Verfahrensregeln der Sondereinheiten, bis der gesamte Befehlsstab zufriedengestellt war. Als er wieder Platz nahm, hatte die erste Phase des Sturms auf Diana, die den Codenamen ›Pirschender Tiger‹ erhalten hatte, nur noch oberflächliche Ähnlichkeit mit seinem ursprünglichen Vorschlag. Ariana wußte, daß Ryan nicht gewohnt war, sich von ›Amateuren‹ in die Planung von Spezialeinheitseinsätzen hereinreden zu lassen, aber sie bewunderte, wie er es schaffte, sich äußerlich nichts anmerken zu lassen. Sie fragte sich allerdings, ob er hier nur gute Miene machte, um dann später doch einfach seine eigene Operation durchzuziehen.
Und so ging es weiter, über mehrere Stunden. Jeder Kommandeur stellte seine ausgearbeitete Operationsplanung vor und litt Folterqualen, während der Befehlsstab sie völlig umkrempelte. Einige Male bemerkte Winston im Verlauf der Sitzung, wie Redburn besorgt zum Eingang sah.
Sie wußte, daß er auf Morgan wartete. Sie konnte sich selbst nicht verkneifen, hin und wieder zum Schott zu blicken. Wo konnte er nur stecken?
Etwa nach der Hälfte der Sitzung schob sich das Schott auf und gab den Blick auf einen Mann im khakifarbenen Overall eines Juniormaats frei. Der einzelne blaue Streifen auf seinem Ärmel wies ihn als Kabinensteward aus. Er kam leise um den Tisch und ging hinter Colonel Samuel Kingston vorbei, der soeben eine selbstgefällige Ansprache über die Rolle seiner Einheit in der Gesamtoperation hielt. Als er Winston erreichte, beugte der Steward sich vor und flüsterte ihr hastig etwas ins Ohr.
Winston drehte sich um und starrte den jungen Mann an. Sie vergaß die Dokumente völlig, die sie gerade gelesen hatte, und sie trieben in der Schwerelosigkeit des Besprechungszimmers um sie herum durch die Luft.
»General, alles in Ordnung?« fragte Beresick.
»Ja, Kommodore«, antwortete Winston und sammelte die Papiere ein, die ihr entglitten waren. »Würden Sie bitte den Vorsitz übernehmen, bis ich zurückkomme?«
Auf dem Weg hinaus hörte Winston Kommodore Beresick versuchen, die Lage mit einem Witz zu überspielen. »So, wer übernimmt die Leitung, wenn ich gehe?«
In der Aufzugkabine drehte Winston sich zu dem Steward um.
»Sind Sie sicher?« flüsterte sie, als
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