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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger
Autoren: Thomas Gressman
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Ventilatorschächte, Möbel, selbst über den Kaffeebehälter.
Etwa in der Mitte der Untersuchung erklang ein zweites Mal die Klingel. Als sich das Schott diesmal öffnete, trat Doktor Donati ein. Winston sah, wie er plötzlich die Lippen zusammenpreßte, als habe Montjars Anwesenheit in der Kabine ihn veranlaßt, nicht zu sagen, was er eigentlich vorgehabt hatte. Statt dessen setzte er sich auf eine Regalecke, bis Montjar seine Überprüfung beendet hatte.
Mit einem letzten kritischen Blick auf das Gerät schaltete er es ab. Anschließend zog er einen kleinen grauen Plastikpilz aus der Tasche und stellte ihn auf Winstons Schreibtisch. Auf einen Knopfdruck füllte ein leises, pfeifendes Summen den Raum.
»So. Das überdeckt unsere Stimmen, solange wir leise reden. Wenn wir lauter werden, verzerrt das Gerät alles, was wir sagen. Gleichzeitig stört es alle Abhörgeräte, die mir vielleicht entgangen sind.« Montjar hob seine Tasche auf und wandte sich zum Gehen.
»Bleiben Sie, Captain«, meinte Winston. »Das betrifft auch Sie.«
Montjar zuckte die Achseln und stellte die Tasche wieder ab.
Donati richtete sich auf, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und fragte: »Also, Generalin, worum geht es hier eigentlich?«
Winston sah Redburn an. »Andrew?«
Redburn stand auf, um sich zu den beiden Neuankömmlingen umzudrehen, und wiederholte sorgfältig alles, was er bereits Winston erzählt hatte. Als er fertig war, nickte Montjar nachdenklich. Donati war über die Anschuldigung sichtbar schockiert, erholte sich jedoch schnell und erklärte, sofort eine Autopsie veranlassen zu wollen.
»Das ist gut, Doktor«, meinte Winston. »Können Sie es unter dem Deckmantel irgendeiner bürokratischen Vorschrift machen, so etwas wie ›Standardverfahren in Todesfällen ungewöhnlicher Natur‹?«
»Natürlich. Ich bin der Chefarzt dieser Einsatzgruppe. Wenn ich eine Autopsie verlange, wer sollte die Notwendigkeit anzweifeln?«
»Sie hat keine Angst, daß Ihnen jemand Schwierigkeiten macht«, erläuterte Montjar. »Es geht ihr um den Sicherheitsaspekt, nicht wahr, General? Wenn es ein Mord war, besteht eine nicht unbeträchtliche Chance, daß der Attentäter erfährt, was wir tun. Er kann nicht weit sein. Wohin sollte er fliehen? Aber wir brauchen solide Beweise, bevor wir den Hurensohn baumeln lassen.«
»Exakt, Captain«, bestätigte Winston grimmig. »Der Killer kann vielleicht nicht fliehen, aber wir müssen ihn trotzdem erst noch fangen und seine Schuld beweisen. Deshalb möchte ich nicht, daß irgend etwas von dieser Unterhaltung diesen Raum verläßt.«
»Was ist mit den anderen Kommandeuren?« fragte Redburn. »Sollten die es nicht erfahren?«
Wieder übernahm Montjar die Antwort. »Was, wenn einer der anderen Kommandeure hinter dem Mord steckt?«
»So ist es.« Winston sah Donati scharf an. »Doktor, haben Sie genug Leute, denen Sie vertrauen können, um Ihnen bei der Autopsie zu assistieren?«
»Ja, Ma’am«, bestätigte der Arzt mit einem Kopfnicken. »Meine Leute sind fast alle alte ComStarMitglieder. Sie haben gelernt, den Mund zu halten.«
»In Ordnung. Dann fangen Sie besser sofort an. Captain Montjar, ich nehme nicht an, daß Sie auch forensische Instrumente dabei haben?«
»Ein paar. Nicht allzuviele.«
»Okay. Holen Sie, was Sie haben, und lassen Sie sich kommen, was Sie brauchen.« Winston stand auf. »General Redburn und ich werden uns Marshal Hasek-Davions Quartier ansehen. Wir treffen uns dort.«
»Geht klar.« Montjar war bereits auf dem Weg zum Schott. »Aber sehen Sie sich vor. Fassen Sie nichts an. Ich möchte nicht, daß Sie irgendwelche Spuren zerstören.«
In der kurzen Zeit, seit es geschehen war, hatte sich Morgans Kabine irgendwie in ein Museum verwandelt, das zwar sein Zuhause darstellte, aber nichts von seiner Persönlichkeit einfing. Ein unangenehm brenzliger Geruch stieg in ihre Nasen, den sie sich zunächst nicht erklären konnten, bis Winston sich an den Behälter mit Soycaff erinnerte, der ihr zuvor aufgefallen war. Die Warmhalteautomatik war noch an, und die braune Flüssigkeit hatte sich in eine dicke, stinkende Paste verwandelt. Mit einem angewiderten Grunzen schob sie den Schalter auf Aus.
Redburn und Winston schlichen durch das Flaggbüro und benutzten Stifte zum Öffnen von Kästen und Schubladen, um keine Fingerabdrücke zu verwischen. Das Datengerät überließen sie Montjar.
Als ihnen nichts mehr einfiel, was sie überprüfen konnten, ging Redburn in Morgans Schlafkabine und
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