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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger
Autoren: Thomas Gressman
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Reserve, aus. Auch wenn manch einer, Colonel MacLeod sicher eingeschlossen, anderer Meinung war, vertrat Morgan die Ansicht, daß die Einwohner Glengarrys den besten Single Malt Whisky außerhalb der schottischen Highlands Terras brauten.
Ein kleiner Nachttrunk gehörte zu seinen wenigen Lastern. Er hatte ihn sich kürzlich zur Linderung der mit dem Alter kommenden Wehwehchen angewöhnt, und er dachte nicht daran, sich von der Schwerelosigkeit an Bord eines Sprungschiffs auf Ladestation davon abhalten zu lassen. Er zog den Korken mit dem Mund aus der Flasche und verband ihre Öffnung mit dem Gerät. Durch das Aufdrehen eines Ventils wurde unter Druck stehendes Gas durch die Schläuche in die Flasche geleitet, wo es die goldgelbe Flüssigkeit durch einen zweiten Leitungssatz aus der Flasche in eine Plastiktrinkblase trieb. Als die Blase die gewünschte Füllung erreicht hatte, drehte Morgan das Ventil wieder zu und löste die Flasche vom Transfergerät.
Mit einem tiefen Seufzer der Zufriedenheit legte er sich auf die Pritsche, ohne auch nur die Stiefel auszuziehen. Sein ComGuard-Steward beschwerte sich regelmäßig über Morgans Angewohnheit, nicht nur vollständig angezogen, sondern noch in Stiefeln auf dem Bett zu liegen. Er behauptete, das auf Hochglanz polierte Kunstleder hinterlasse schwarze Flekken auf den Laken, aber Morgan hatte noch nie einen entdeckt.
Er nahm das Mundstück der Plastikblase zwischen die Zähne und preßte vorsichtig einen Mundvoll der Flüssigkeit heraus, schloß die Augen, ließ den Whisky über die Zunge rollen, genoß den rauchigen, leicht jodartigen Geschmack, den das Malz durch das Rösten über schwachem Torffeuer entwickelte. Ein zweiter, langer Zug leerte die Blase, die Morgan sorgfältig zurück in die Schublade legte, zusammen mit dem Drucktransfergerät.
Als er sich auf dem dünnen Schaumstoffkissen entspannte, fühlte er eine leichte Taubheit an Gaumen und Zunge. Mann, auf Glengarry wird starker Stoff gebraut.
Er schloß die Augen und hörte ein leises, höfliches Klopfen.
Es war zu schön, um wahr zu sein, dachte Morgan, als er sich aufsetzte.
Oder er versuchte es zumindest. Irgend etwas stimmte nicht. Seine Arme verweigerten ihm den Gehorsam. Morgan nahm seine ganze Willenskraft zusammen und versuchte, die Beine aus dem Bett zu schwingen. Aber auch das gelang nicht. Er fühlte einen Druck auf der Brust, als würde ein breites Lederband langsam um seinen Körper geschnürt.
Gegen aufkommende Panik ankämpfend versuchte er, um Hilfe zu schreien. Nur ein leises, rasselndes Keuchen war zu hören.
Als die Umgebung vor seinen Augen versank, zuckten Gedanken an die Frau und Familie durch seinen Kopf, die er zurückließ, und an die Mission, die er nicht zu Ende gebracht hatte.
Tiefe Schwärze schloß ihn ein, in der nur ein winziger Lichtpunkt im Zentrum seines Gesichtsfeldes leuchtete. Dann verschwand auch der.

31
    Schlachtkreuzer Unsichtbare Wahrheit, Einsatzgruppe Schlange
Äußere Peripherie
3. Januar 3060, 08:45 Uhr TNZ
    »Lassen Sie ihn schlafen«, wies Andrew Redburn einen Adjutanten an, als Ariana Winston in den Konferenzraum trat. »Gestern war ein langer Tag. Wir kommen eine Weile ohne ihn aus.«
    »Morgan?«
»Ja.« Redburn drehte sich zu ihr um. »Er war völlig erschöpft. Ich kann mich nicht erinnern, ihn jemals so ausgelaugt gesehen zu haben. Sie sind seine Stellvertreterin, General. Warum übernehmen Sie nicht die Leitung dieser Sitzung?«
»In Ordnung«, erklärte Winston. »Aber es ist ein seltsames Gefühl, als hätte ich gerade einen Putsch ausgeführt oder so.«
Einzeln oder paarweise wanderten allmählich die restlichen Stabsmitglieder herein, manche mit Compblocks unter dem Arm, andere mit heißen Trinkblasen voll von Soycaff, einem bitteren Kaffee-Ersatz aus Sojabohnen. Die wenigsten wirkten ausgeruht. Winston selbst fühlte sich fast so müde, wie sie aussah. Sie und ihre Regimentscolonels hatten nach dem Abflug von der Unsichtbare Wahrheit noch einige Stunden damit zugebracht, den Anteil der Leichten Reiterei am Sturm auf die Parder-Heimatwelt durchzusprechen. Edwin Amis und Sandra Barclay hatten dunkle Ringe unter den Augen, und das Kinn des VeteranenKommandeurs des 21. war von dichten Bartstoppeln bedeckt. Nur Charles Antonescu wirkte so erfrischt wie nach zehn Stunden Schlaf, obwohl auch er nur vier bekommen hatte. Winston hatte bewußt darauf verzichtet, in den Spiegel zu sehen, bevor sie die Gettysburg verlassen hatte. Sie wußte, daß sie nicht
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