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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger
Autoren: Robert Thurston
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Geschichte der Jadefalken wurde. Aber im Ritual des Bietens vor einer Schlacht erwies er sich als unfähig. Zu oft verzichtete er auf zu viele Truppen, um nur ja das Gebot nicht zu verlieren. Aus einer zu schwachen Position heraus verlor er zu häufig, erreichte, wenn überhaupt, nur knappe Siege, brachte seine Truppen und sein Material unnötig in Gefahr. Er war einer der wildesten Kämpfer, die je auf einen Gegner losstürmten, aber durch seine Unfähigkeit beim Bieten verlor er sein Kommando, ja sogar seinen Mech. Als er schließlich auf dem Schlachtfeld fiel, war es sein vorhersehbares Geschick. Die Gene des Sterncaptains wurden nicht in den allen Kriegern heiligen Genfundus aufgenommen. Aber wozu sind Leben und Tod eines Kriegers gut, wenn seine Gene nicht würdig erachtet werden, in den Genfonds aufgenommen zu werden?
Der Commander weiß, daß das Schicksal keine Rolle spielt, wenn man die wichtigen Aspekte seines Geschicks unter Kontrolle hat. Die Clans kennen keine Furcht vor dem Schicksal. Er erinnert sich an eine Passage der Clansaga, auch wenn sie ihm der genaue Wortlaut nicht mehr einfällt:
Das Schicksal sitzt im Stuhl des Bietenden,
    Versucht, den Wolfsclan zu bändigen,
Und versagt;
Versucht, die Geisterbären zu unterbieten,
Und versagt;
Versucht, die Jadefalken mit Argumenten zu überzeugen,
Und hört statt dessen zu.
    Was ist los mit ihm, daß er überhaupt an Schicksal denkt? Er hat die Neigung, vor einer Schlacht zu nachdenklich zu werden und seinen Geist in die Vergangenheit wandern zu lassen. Zu viele Bücher, zu viele Geschichten über Zweifel, viel zu viele Gedanken. Sein Leben war schwer, zumindest der größte Teil, erfüllt von Niederlagen, Schande, Verlust, hart erkämpftem Erfolg. Aber er hat sich durchgebissen. Er hat überlebt.
    Es gibt Leute, die behaupten, sie würden nichts ändern, wenn sie ihr Leben noch einmal leben könnten. Der Commander dagegen würde nicht einen Moment davon wiederholen – na ja, vielleicht einen einzelnen Moment hier und da – , selbst wenn das bedeuten sollte, daß er dadurch seine hohe Position in der Kommandostruktur der Jadefalken aufgeben müßte. Zu sehr haben die Ereignisse seine Gedanken verzerrt, haben ihn zum ewigen Außenseiter gemacht. Ein Clanner, ja, aber gleichzeitig ein Fremder.
    Ich habe zu viele Bücher gelesen, denkt er. Ich fange an wie eines dieser Bücher zu denken. Das können wir uns nicht erlauben.
    Trotzdem, ich würde gerne zurückreisen, durch die Zeit, um mich in dem Augenblick zur Seite zu nehmen, an dem ich mit der Ausbildung begonnen habe, und mich vor meinen späteren Fehlern zu warnen. Ich hätte mir ein geordneteres Leben aushandeln können, hätte für die Art Leben bieten können, das mir zugestanden hätte.
Ach ja, die Ausbildung.
Sie waren jung, so jung, noch Kinder. Vielleicht war er zu Beginn der Ausbildung altklug, aber ein Kind war er trotzdem, als sich die groben, derb gekleideten Traininingsoffiziere ihn und die anderen vornahmen. Menschenformer, ja, das waren sie, aber vor allem waren sie Gedankenformer. Sie haben ihn umgeformt, haben ihn und die anderen Stück für Stück aufgebaut, wie die Kuppel einer gewaltigen Kathedrale, haben sie zu Fundamenten ihrer Einheiten, ihrer Sternhaufen gemacht.
    In der Erinnerung des Commanders sind auch die anderen jung, aber (zumindest jetzt, in seinen Gedanken) jünger als er selbst. Wo sind sie jetzt? Manche von ihnen sind natürlich tot. Der Clan hält nichts von der Heiligkeit des Lebens, einer dieser terranischen Begriffe der Inneren Sphäre, von denen er gelesen hat; alle Clankrieger sind Kanonenfutter, wenn es darauf ankommt, und zu Recht, solange ihr Tod den Clan weiterbringt. Der Krieg und die Clans sind füreinander geschaffen, besonders was beider Mißachtung menschlichen Lebens angeht. Da gibt es nichts Heiliges, nur Überlebende. Der Mech siegt oder der Mech fällt, und das war es dann auch schon.
    Aber wenn ihm jetzt ein Bote mitteilen würde, daß Marthe gefallen ist, wenn er hier an diesem Strand, am Ufer dieses Sees, über ihren Tod brüten sollte, würde er trauern. Auf ganz und gar unclanmäßige Weise würde er trauern.
    Der Commander hat überlebt. Das ist das Endergebnis. Der Clan ist ebenso stolz auf seine toten Krieger wie auf die lebenden. Ihrer aller Mut rechtfertigt den Clan. Er hat gelernt, den Clan zu akzeptieren, seine Jadefalken. Er hat ihn sogar lieben gelernt. Es hat Zeit gebraucht, aber es begann an dem Tag, an dem er und die anderen aus dem
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