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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger
Autoren: Robert Thurston
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Schwebebus stiegen und den selbst durch die schweren Stiefel spürbar kalten Boden des Trainingszentrums auf der Jadefalkenwelt Ironhold betraten.
1
    Ringsum auf der weiten, felsigen Ebene trafen Fahrzeuge ein und luden neue Studenten – aus ungewöhnlich nervösen Geschkos – auf dem Landefeld ab, wo die Ausbilder in bedrohlichen Rudeln auf die nächsten Opfer warteten. Die seltsam gekleideten Männer und Frauen schienen die Neuankömmlinge kaum zu bemerken. Statt dessen unterhielten sie sich in hartem, bellendem Tonfall, nur gelegentlich von dröhnendem Gelächter unterbrochen. Häufig stießen sie einander die Ellbogen auf eine Weise in die Rippen, die auf Aidan keineswegs freundschaftlich wirkte, ja nicht einmal menschlich. Sie wirkten mehr wie in einem Käfig gefangene Habichte, jeder einzelne nur allzu bereit, einen blutigen Zweikampf vom Zaun zu brechen, sobald ein anderer ihn von seinem Platz verdrängte.
    Trotz der Kälte und der eisigen Windböen, die bis ins Innere der Schwebebusse gedrungen waren und die Passagiere hatten frösteln lassen, waren diese Krieger, diese Veteranen, nur dünn bekleidet, ganz im Gegensatz zu Aidan und seiner Geschko. Sie hatten sich in dicke Felljacken, breite Pelzmützen und leichte, aber gut isolierte Lederstiefel gehüllt.
    Die Ausbilder schienen die Überreste von UniformOveralls zu tragen, mit ausgefransten Löchern und ungerade abgeschnittenen Beinen. Die darunter zum Vorschein kommenden Schenkel waren bis zum Ansatz der Stiefeletten nackt. Auch die Ärmel waren gekürzt und endeten unter dem Ellbogen. Über ihren Overalls trugen einzelne der Ausbilder Felljacken, die einzige sichtbare Konzession an die bittere Kälte.
    Auf Brustpartien und Ärmeln der Overalls prangten zahlreiche Stoffabzeichen. Manche davon kennzeichneten den Rang des Trägers, andere zeugten von Einheiten, in denen der Krieger gedient hatte, wieder andere dokumentierten Gefechtsauszeichnungen. Ein paar der Offiziere trugen dickgepolsterte Handschuhe, wie sie bei Falknern üblich sind.
    Aidan erinnerte sich an das erste Mal, als er seinen Lieblingsvogel in die Luft geworfen hatte, ein Wanderfalkenweibchen, dem er den Namen Warhawk gegeben hatte. Vom höchsten Punkt eines Hügels aus hatte er sie losgeschickt, damit sie frei fliegen und das Gefühl von Freiheit erleben konnte, das so wichtig ist für einen Vogel, der den größten Teil seines Lebens angekettet oder auf einem gepolsterten Handschuh verbringt. Alle Mitglieder des Jadefalken-Clans, die sich entschieden hatten, ihren Namen durch die Ausübung der uralten Art der Falknerei zu ehren, hielten ihre Vögel in teilweiser Freiheit.
    Den Rest jenes Morgens hatte Aidan damit zugebracht, auf Warhawks Rückkehr zu hoffen. Natürlich war sie schließlich zurückgekommen und hatte sich als einer der besten und erfolgreichsten Jagdfalken in Aidans Geschko bewährt.
    Aber das war lange her. Als er jetzt auf den Boden des Ausbildungsgeländes trat, überwältigte ihn die Angst. Auf seiner Seite, der seiner Geschko, standen Wärme, Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Auf der anderen Seite, der Seite der Ausbilder, erwarteten ihn Gleichgültigkeit, Gefahr und Verachtung. Aber da war noch mehr – in gelegentlichen Blicken aus den Augenwinkeln und einer gewissen Steifheit der Haltung: das Gefühl eines zum Sprung bereiten Angreifers.
    Er sah hinüber zu Marthe. Ihre Blicke trafen sich. Ihr Blick war fest, aber er kannte sie gut genug, um an ihren vollen Lippen (die den seinen so enorm ähnelten) zu erkennen, wie angespannt auch sie war.
    Geschkos trafen kaum einmal auf ihre Genspender. Als der erste ilKhan Nicholas Kerensky das genetische Programm aufgebaut hatte, hatten ihn seine Berater vor den gefährlichen Einflüssen gewarnt, die ein Kontakt zwischen Spendern und Geschko-Kindern mit sich bringen könnte. Ganz besonders besorgt waren sie über etwas gewesen, was sie als ungesunde elterliche Neigungen bezeichneten. Solche Gefühle, hatten sie erklärt, mußten eliminiert werden, um zu verhindern, daß die genetisch gezüchteten Krieger von den Persönlichkeitsproblemen und Charakterschwächen frei blieben, die so leicht zu Fehlern führen konnten, durch die Schlachten oder ganze Feldzüge scheiterten. Dem Gesetz nach mußten die Spender die besten Krieger sein, die in ihrer Zeit zu finden waren. Diese Krieger dürften – so lautete das Argument – nicht einmal den Wunsch verspüren, ihre Geschkommen (eine sprachliche Korruption des Begriffs
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