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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger
Autoren: Robert Thurston
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Mitglieder durften an dem hart geführten Scheingefecht nicht teilnehmen. Das machte die Hauptangst des Raufers aus, die Gefahr, all die Ruhelosigkeit und Energie für eine gute Rauferei aufzubauen und sie dann nicht austoben zu dürfen. Aidan war nicht der beste Turner seiner Gruppe und konnte keine bestechende Eröffnung anbieten, daher wurde er nur selten zuerst in den Kampf geschickt. Er haßte diese Momente des Wartens.
Marthe neben ihm war nicht minder unruhig. Sie liebte einen guten Kampf ebensosehr wie Aidan und nahm jede Gelegenheit dazu wahr. Auch bei ihren sexuellen Begegnungen hatte sie einen entsprechenden Appetit gezeigt, was sie zu seinem bevorzugten Paarungspartner in der Geschko machte. Unglücklicherweise war er mit dieser Vorliebe nicht allein, und der Kampf um sie war häufig härter als eine Gruppenrauferei.
Eine Geschko, so hatte man ihnen immer wieder erklärt, funktionierte sowohl durch ihre Fähigkeit, als effektive Einheit zu fungieren, wie durch die Intensität der internen Machtkämpfe. Ein Geschko-Mitglied war ständig im Kampf, nach außen wie nach innen.
Er blickte zu Marthe. Ihr linker Handrücken lag auf ihrer Hüfte, und sie rieb ihn nervös am groben Material ihrer kurzen Hose. Zwischen der Hose und den langen Stiefeln sah er Gänsehaut. Er blickte auf seinen Arm hinab, der ebenfalls Spuren der Kälte zeigte. Nur noch
ein paar Sekunden. Wenn Rena nicht versagte, konnten sie sich in der Mitte des Rings warmkämpfen.
Endo schaffte es beinahe, Rena zur Strecke zu bringen, indem er sich auf den Rücken fallen ließ und mit beiden Beinen trat. Er brachte sie aus dem Gleichgewicht. Anschließend rollte er sich von hinten gegen ihre Beine und warf sie über seinen gebeugten Rücken. Sie kam ungünstig auf und schlug mit dem Kopf gegen einen Felsbrocken. Ihr Blick war etwas benommen, der rechte Arm lag unter dem Körper, der linke schlug hilflos umher. Endo, der sich trotz seines stämmigen Körperbaus schnell bewegen konnte, sprang auf sie und hätte sie außer Gefecht gesetzt, wenn Bret ihm nicht den Kopf nach hinten gerissen hätte, weil die Regeln des Spiels ihm verbaten zuzusehen, wie einer seiner Gegner einen anderen besiegte. Eine Gruppenrauferei war ebensosehr körperliches Training wie Wettkampf, und es war verboten, den Sieg zu erringen, indem man seinen Gegnern gestattete, sich gegenseitig fertigzuma- chen. Untätigkeit brachte keinen Ruhm.
Der Zeitnehmer, in diesem Fall Dav aus Endos Gruppe, gab das Zeichen. Sie kreischten wie ein Schwarm Greifvögel und rannten, sprangen, wandten und stießen sich den Weg ins Gefecht frei. Aidan stürmte geradewegs auf Tymm zu, einen geübten, aber etwas schwerfälligen Zweikämpfer, der leicht durch Ablenkungstaktiken zu täuschen war. Im letzten Augenblick, bevor Aidan Tymm gerammt hätte (und mit einem erstklassigen Abwehrschlag gestoppt worden wäre), warf er sich zur Seite und tat so, als habe er ein anderes Ziel im Auge. Er lief drei Schritte, stoppte, und sprang – ohne einen Blick auf Tymm zu werfen – zur Seite. Dabei riß er den Ellbogen hoch, traf das Kinn seines Gegners und brachte ihn aus der Balance. Ein schneller Tritt in Tymms Kniekehle streckte den Gegner zu Boden, und Aidan warf sich auf ihn, um ihn am Boden zu halten. Nach fünf Sekunden Haltegriff war Tymms Niederlage besiegelt. Aidan hatte keine Zeit zuzusehen, wie Tymm aufstand und davonschlich, denn er mußte sich gegen Orilna wehren, eine hagere, aber wendige Kampfsportspezialistin. Ihr Handkantenschlag in seinen Nacken verfehlte das Ziel nur um etwa einen Zentimeter, und er stolperte ein paar Schritte vor, konnte sich aber noch rechtzeitig erholen, um ihren Ellbogenstoß abzuwehren und ihr einen Schwinger in die Magengrube zu versetzen. Sie steckte den Hieb weg, krümmte sich nicht einmal, aber ihr nächster Angriff, ein schwacher Stoß mit der unteren Handkante, zeigte die Nachwirkungen des Treffers.
Aidan neigte sich tief nach unten, packte sie an der Taille und rang sie zu Boden, einen Arm unter ihrem rechten Bein, den Unterarm gegen ihre Brust gepreßt.
Er setzte gerade zum Fünf-Sekunden-Griff an, als eine donnernde Stimme den Lärm der Rauferei übertönte. »HÖRT SOFORT MIT DIESER IDIOTIE AUF!« Die Stimme hatte einen solchen Befehlston an sich – mit den scharfen Konsonanten der Autorität und den langgezogenen Vokalen des Zorns – , daß Aidan mitten im Griff nach Orilnas Hals erstarrte. Wie alle Mitglieder der Geschko hörte auch Orilna zu kämpfen auf
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