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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger
Autoren: Robert Thurston
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und bewegte sich nicht.
Aidan sah zu einem Ausbildertrio auf. Zwei von ihnen stützten die Arme in die Hüften, der dritte gestikulierte wild, während er sprach: »Ist diese verblödete Geschko, dieser flatternde Haufen Nestlinge, wirklich so närrisch zu glauben, uns mit einer Demonstration seiner Wildheit irgendwie beeindrucken zu können? Ihr seid noch Kinder, frapos? Bestimmt speit ihr noch euren Brei aus und verkriecht euch hinter Felsen, damit niemand euch bei eurer Notdurft beobachtet. Hat hier jemand einen Fehler gemacht, Kameraden? Haben sie uns etwa einen Geschkindergarten geschickt statt einer Geschko, die kurz vor dem Schritt zum Krieger steht?«
Die Offizierin zu seiner linken lachte hämisch, ein Geräusch, das dem Heulen einer plötzlichen circanisehen Windbö glich. Als sie das Wort ergriff, tat sie das mit einer Stimme, die möglicherweise noch lauter war als die ihres Kollegen: »Freigeboren! Wenn diese Welpen unsere Trainingseinheit sind, muß ich mir ernsthaft überlegen, Leibeigene der Arbeiterkaste zu werden. Wozu noch in den Krieg ziehen? Mit solchen Neulingen können wir genausogut für die Kapitulation bieten statt für den Kampf.«
Der dritte Offizier wanderte durch die Geschko.
Aidans Kogeschwister schienen Statuen, allesamt in irgendeiner Kampfpose erstarrt, mit nach hinten gezogenen Fäusten, die Beine in scheinbar physikalisch unmöglichen Knoten verwirrt. Aidan löste den Griff um Orilna und kauerte sich hin. Orilna tat es ihm gleich.
Ein paar andere veränderten ihre Stellung ebenfalls. Der dritte Offizier, dessen Haut so vernarbt war, daß er in der Kriegerkaste eine genetische Anomalie schien, stieß gutturale Laute des Abscheus aus. »Das nennt ihr Kämpfen?« erklärte er schließlich mit einer kehligen Stimme. »Das ist Spielerei. Das ist weich, zu weich. Nennt ihr diese Liebkosungen Schläge? Geht nach Hause und verbringt eure Tage in den Blumenfeldern, wo ihr euch paaren und die pornographischen Passagen der Erinnerung zitieren könnt. Macht eine Freigeburt in einer lebenden Gebärmutter.«
Aidan wollte sich übergeben, so obszön und beleidigend war die letzte Bemerkung des dritten Offiziers.
Unter Kriegern war jede Erwähnung von Freigeburten oder den Freigeborenen der schlimmste aller Flüche, die schmutzigste aller Beleidigungen. Von einer Frau geboren zu werden, war eine unauslöschbare Schande.
Männliche Krieger konnten mit einer Frau einer anderen Kaste ein Kind zeugen, aber es wurde freigeboren, in der Clangesellschafl gleichbedeutend mit zweitklassig. Kriegerväter sprachen nie mit ihren freigeborenen Kindern. Das war kein Zeichen von Bosheit; ihre Bastarde waren ihnen nur völlig gleichgültig.
»Du«, deutete der Offizier auf Endo. »Was ist das auf deiner Oberlippe? Ziehst du da Gemüse?«
Endo griff sich instinktiv an die dünne Haarleiste, die er einen Schnurrbart nannte. Er war äußerst stolz darauf.
Jetzt trat die Offizierin heran. »Kadetten ist Gesichtsbehaarung verboten. Morgen früh ist das abrasiert, oder wir reißen dir jedes Haar einzeln aus.«
Einen Augenblick lang sah Endo aus, als würde er dieser Folter bereits unterzogen. Aidan strich sich mit der Hand über das glatte Kinn. Er befürchtete, er könnte bei seiner Rasur eine Stelle übersehen haben.
»Aufgestanden!« brüllte der erste Offizier plötzlich.
»Alle!«
Innerhalb einer Sekunde waren alle Mitglieder der Geschko auf den Füßen und hatten Haltung angenommen.
»Ich bin Falknercommander Ter Roshak, aber bis ihr selbst Krieger seid, ist es euch verboten, mich mit Namen oder Rang anzusprechen. Ihr dürft mich überhaupt nicht ansprechen oder mich im Gespräch mit anderen erwähnen. Dasselbe gilt für eure anderen Ausbilder. Falknerin Joanna…« Die Frau nickte. »… und Falkner Ellis.« Der andere Offizier grunzte. »Falknerin Joanna, erklären Sie den semantischen Code.«
Ter Roshak war ein großgewachsener Mann, der seinen linken Arm in einer ungewöhnlichen Haltung hielt.
Der Arm war leicht gebeugt, aber nicht auf anatomisch korrekte Weise. Er schien wie durch einen unsichtbaren Draht an der Seite seines Körpers befestigt. Wenn er sprach, bewegte der Arm sich kaum.
Falknerin Joanna bewegte sich zwischen den Studenten und brüllte Anweisungen. »Ihr werdet uns genau zuhören, wenn wir euch ansprechen, aber ihr werdet uns nicht antworten. Wenn ihr sprechen müßt, werdet ihr eure Aussagen indirekt formulieren. Ihr versteht nicht, was ich meine. Ich werde es demonstrieren.« Plötzlich
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