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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Autoren: Sabina Schneider
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selbstständig, lässt dich nicht von Vorurteil lenken. Hast einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und bist wunderschön. Molly hat dich vergöttert. Aira weicht selten von deiner Seite und mich hast du verzaubert.
    Gefühle sind nicht immer so intensiv. Viele kann man ignorieren, viele versteht man nicht. Sie können lenken und führen. Sie können in der tiefsten Dunkelheit Licht schenken. Sie können einen in die höchsten Sphären emporheben und in die tiefsten und dunkelsten Höllen hinunterstoßen.
    Aber sie tun eins nicht.
    Sie lügen nicht. Man kann andere belügen, man kann versuchen sich selbst zu belügen, aber Gefühle sind einfach da. Man kann selten etwas gegen sie tun. Man kann sie ergründen und dem Weg folgen, den sie einem zeigen.
    Dass du jetzt traurig bist über Mollys Tod, zeigt dir, dass sie dir etwas bedeutet hat. Daher kannst du vorher nicht gefühllos gewesen sein. Das du jetzt leidest, ist eine Erinnerung an die schönen Zeiten, die ihr zusammen verbracht habt. Etwas, das man nie hatte, kann man nicht vermissen.“
    Serena glaubte zu verstehen und der Nebel in ihrem Kopf lichtete sich ein wenig. Veränderung war okay. Sie wurde zwar von dem Bild beeinflusst, das andere auf sie projizierten, aber in erster Linie entschied sie selbst, wer sie war. Sie war Serena, Tochter von Sieran, Freundin von Laura, Schülerin von Zorghk, Freundin von Molly, Gefährtin von Aira und Mikhael ... werdende Mutter. Sie berührte sanft ihren leicht gerundeten Bauch, dieses Mal mit einem Lächeln. Egal , wessen Kind es war. In erster Linie war es ihres.
    Serenas Hände umklammerten ihren Bauch fester. Das war der Moment, in dem aus dem Wesen für sie ein Baby geworden war. Ihr Baby. Dies war der entscheidende Moment gewesen. Dank Mikhael konnte sie das Kind in ihr als Kind sehen, als ihr Kind. Serena umfing ein warmes Glühen, als wolle das Kind zeige, es akzeptiere sie als Mutter.
    In der Erinnerung reichte sie ebenfalls nach dem Bewusstsein des Babys und umhüllte es mit ihrem, als sie es fand, streichelte es und dachte: „Danke Kleines. Ich freue mich auf dich, mein Baby.“ Zur Antwort pulsierte es leise und schien sich an ihr Bewusstsein zu kuscheln. Dann träumten beide gemeinsam von Einhörnern und Regenbögen.
    Serena war an Mikhael gelehnt mit beiden Händen auf ihrem Bauch eingeschlafen. Sie hatte die letzten Tage zugenommen und er wusste, was das hieß. Serena trug ein Kind in sich, er war sich sicher. Das Wunder des Lebens befand sich neben ihm. Er legte seine Hand auf ihre und spürte, wie etwas pulsierte und ihn eine Welle von Wärme überkam. Egal wie Serena zu dem Kind stehen würde, er würde es lieben und großziehen, wie es seine Mutter nicht gekonnt hatte.
    Er hob Serena hoch und bettete sie neben Aira. Dann schaute er auf beide herunter und wusste, dass sie bald auf ein Dorf stoßen müssten. Ihnen fehlte es an dem Lebensnotwendigen. Angefangen bei Decken, warmen Mahlzeiten und einem warmen Bett. Mikhael ertappte sich dabei, wie er sich eine Holzhütte vorstellte. Ein Feuer brannte im Kamin. Serena saß nähend in einem Schaukelstuhl. Er kam mit ein paar erjagten Hasen zu Tür herein. Das Trippeln von kleinen Füßen war zu hören. Kleine Hände streckten sich ihm entgegen. Ein angenehmer Geruch kam aus der Küche und er hörte Molly rufen: „Deck bitte den Tisch Aira.“
    …
    Sie wussten nicht mehr wie lange sie schon im verwunschenen Wald herumgewandert waren. Sie wussten auch nicht, wie sie angekommen waren und wo, aber sie sahen Häuser. Sie sahen ein Dorf vor sich. Die Art der Verbindung der Architektur mit den natürlichen Gegebenheiten zeugte von einer Senjyousiedlung. Wenn auch einer sehr kleinen.
    Die bedrückte Stimmung hob sich. Hier würden sie Vorräte finden, Reittiere und hier könnten sie sich neu formieren. Es war kurz vor Sonnenuntergang. Sie würden die Nacht in richtigen Betten schlafen können. Doch je näher sie kam, desto unruhiger wurden sie. Etwas stimmte nicht.
    Aus den Schornsteinen stieg kein Rauch. Kein Licht leuchtete aus den geschlossenen Fenstern. Es war kein Laut zu hören. War es eine Illusion? Eine Fata Morgana, entstanden aus ihrem Wunsch endlich aus dem verwunschenen Wald herauszukommen? Aber die Häuser verschwanden nicht, auch wenn sich die Gruppe ihnen nähert. Doch nirgends war eine Regung zu sehen. Wie ein Stillleben schien das Dorf einfach nur zu existieren.
    Auf der Hut lief die Gruppe langsam durch die leeren ausgestorbenen Straßen. Weit und
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