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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Autoren: Sabina Schneider
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verglich. Für Serena brachte auch der Mond Licht in die Welt, wenn auch nur in Abwesenheit der Sonne.
    Serena lächelte Zorghk wieder an und sagte einfach: „Danke.“
    „Du bist mir zu keinem Dank verpflichtet. Ich sage nur, was ich sehe“, brummte Zorghk etwas zu schnell als Antwort, „ich nehme an du hast Fragen.“ Serena nickte.
    „Und ich will alles über deine Reise wissen. Aber wir dürfen nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Hör gut zu. Du gibst mir jetzt die Hälfte von dem Gold, das du bei dir trägst. Ich werde mir hier noch ein wenig den Bauch vollschlagen und mich besaufen. Dann verlasse ich betrunken das Lokal. Was du machst, ist mir egal. Wir treffen uns in zwei Tagen etwa zwei Kilometer westlich von der Stadt. Dort gibt es einen verlassenen Höhlengang. Ich werde dort auf dich warten.“ Zorghk hatte mitten in seiner kurzen Rede vom Airisch in die Sprache der Vostoken gewechselt.
    „Warum können wir uns nicht hier unterhalten? Ich glaube nicht, dass hier jemand die Vostoken Sprache gut genug beherrscht, um uns zu folgen.“
    „Tu, was dir gesagt wurde!“, donnerte Zorghk und erntete einen sturen Blick. Serena kämpfte den aufkommenden Trotz nieder. Es war immer noch ein Kraftakt sich zu kontrollieren und den Gefühlen nicht einfach wie ein Kind nachzugeben. Aber sie hatte verstanden, dass der Erwachsen-werden-Prozess hauptsächlich daraus bestand, seine Gefühle kontrollieren zu lernen und zum Wohl der konfliktfreien Kommunikation den eigenen Stolz zurückzustellen. Es gefiel ihr nicht und sie tat es nicht gerne, aber Serena sah die Notwendigkeit und den Nutzen. Sie wollte etwas von ihm, damit saß Zorghk am längeren Hebel.
    Serena nickte und warf die Goldmünzen auf den Tisch. Zorghk sammelte die Münzen mit einem Grunzen ein, setzte sich zu anderen Airen und verbrachte den Abend in Völlerei. Er gab mehrere Runden für seine Begleiter aus und Serena sah zu, wie eine ihrer Goldmünze nach der anderen über die Theke wanderte.
    Es war nicht direkt ihr Geld, aber es fühlte sich trotzdem nicht gut an. Warum, verstand Serena nicht. Sie bestellte sich etwas zu essen und verließ dann das Lokal, nachdem sie satt war. Serena konnte nicht erwarten, bis die Zeit verstrich. Aber das war so eine Sache mit der Zeit. Wenn man sie brauchte, konnte man nicht genug davon finden und wenn man wartete bis sie schnell möglichst verstrich, lief sie rückwärts.
    Serena nutzte die Gelegenheit, über die Geschehnisse beim verwüsteten Dorf am Rande des verwunschenen Waldes nachzudenken. Sie erinnerte sich nur bruchstückhaft an das, was geschehen war und alle mieden das Thema. Serena legte sich auf das Bett in ihrem kleinen Zimmer, das sie angemietet hatte. Sie platzierte beide Hände auf den Bauch und atmete langsam ein und aus. Etwas warnte sie weiter vorzudringen, aber Serena wollte nicht mehr im Dunklen herumtappen. Sie wollte wissen, was passiert war.
    Serena suchte nach dem Bewusstsein ihres Kindes und fand es schlafend vor, wie immer seit dem Ereignis. Sie wollte sich gerade zurückziehen, um es nicht zu stören, als ihr Geist plötzlich gefror. Ihr Herzschlag verlangsamte sich und schlug lauter als jeder Ton, den sie je vernommen hatte, fuhr durch ihren Körper und ihren Geist. Sie wurde durch einen Nebel gezogen, Schwärze umgab sie. Als sie es schaffte die Augen zu öffnen, war sie wieder im verwunschenen Wald.
    ...
    Serena sah sich selbst und ihre Gruppe. Sie erinnerte sich an die Szene. Sie waren Tag um Tag in dem verwunschenen Wald umhergewandert. Keiner wusste wo sie waren oder wo sie hingingen. Aber der Wald schien ihnen den Weg zu weisen. Es war kurz nachdem Serena das Gespräch zwischen Haril und Malhim belauscht und zum ersten Mal Kontakt mit ihrem Baby aufgenommen hatte.
    Sie erinnerte sich an die Flut der Empfindungen, die sie bei der Reise durch ihre Vergangenheit durchgemacht hatte. Die Gefühle hatten sie überwältigt und sie hatte nicht gewusst, wie sie damit umgehen sollte.
    Die Serena, die sie jetzt aus der dritten Perspektive sah, wurde mit jedem Schritt stiller, mit jedem Atemzug schweigsamer und in sich gekehrter.
    Mikhael machte sich Sorgen um sie, wie er es immer tat. Zuerst der Schock Molly zu verlieren, dann die Vergewaltigung, der Einfluss des Schlüssels und all die Gefühle, denen sie hilflos wie ein Kleinkind ausgeliefert war. Und jetzt diese Nachdenklichkeit, diese Stille. Er wünschte, er könne ihr helfen, irgendetwas für sie tun.
    Seit er sie kannte, hatte
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