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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Autoren: Sabina Schneider
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wusste nicht mehr, was ihm genau an den Kopf geworfen wurde, aber folgende Worte brannten sich in sein Gehirn: „Sterben wirst du irgendwann so oder so. Bis dahin ist es deine Pflicht, dein dir geschenktes Leben aus vollen Zügen zu leben. Ob du es genießt oder nicht!“
    …
    Halif schaute über den Tellerrand seiner Suppenschüssel zu Nadine, die gierig und nicht sehr damenhaft über ihr Essen herfiel, und lächelte. Er war froh, dass er überlebt hatte, dass er lebte, denn er hatte sie getroffen und er würde nicht zulassen, dass ihr etwas passierte.
    Unter Nadines Fürsorge erholte sich Halif sehr schnell und er konnte sie sogar davon überzeugen ihm Bücher zu holen. Damit er sich nicht langweilte und auf dumme Gedanken käme, brachte Nadine ihm regelmäßig neue Bücher. Sie hatte ihr altes Zimmer mit der Begründung verlassen, sie müsse sich in Ruhe auf die neuen Herausforderungen in der Fortgeschrittenenklasse vorbereiten und war in den fast verlassenen Flügel in das Zimmer direkt neben Halif gezogen. Solange sie zum Unterricht kam, schien es allen egal zu sein, wo sie sich sonst aufhielt.
    Nadine überraschte Halif und brachte ihm neben den Büchern über den Ursprung der Magie, um die er sie gebeten hatte, ein paar Bücher aus dem geheimen Raum. Sie übergab sie ihm mit den Worten: „Damit du nicht auf dumme Gedanken kommst und im Bett bleibst.“
    Nadine hielt sich nie länger in dem Raum auf als unbedingt notwendig und ignorierte den Schnickschnack, der herumstand. Sie stellte nie Fragen über den Inhalt der Bücher. Nadine setzte sich nach dem Unterricht zu Halif. Sie aßen zusammen und lasen, bis einem von beiden die Augen zufielen. Weil er ihre Müdigkeit sah und die Ringe unter ihren Augen noch nicht völlig verschwunden waren, gab Halif immer vor einzuschlafen und schickte sie ins Bett. Es fiel ihm nicht schwer, da die Tage ohne Nahrung und ohne Schlaf sehr an ihm gezerrt hatten. Mehr als er zugeben wollte.
    So verging ein Tag nach dem anderen. Er war immer darauf bedacht zu erfahren, was Nadine im Unterricht lernte, mit wem sie über was sprach. Durch ihre Erzählung lernte er viel. Er lernte über die Art des Unterrichts, den Inhalt und stopfte einige seiner Wissenslücken. Aber er lernte auch die Namen der Lehrer, der Schüler und viel über die Hierarchie im Kloster.
    Halif fragte sich lange, ob er Nadine in die Geheimnisse einweihen sollte, die ihm die Kammer offenbart hatte und in die er mit jeder Seite einen tieferen Einblick gewann. Ob er ihr sagen sollte, wie besonders sie war und dass sie sich in acht nehmen musste? Noch bevor er sich für das eine oder das andere entscheiden konnte, erzählte er ihr von dem Inhalt der Bücher. Zunächst nur über Einzelheiten aus dem Zusammenhang gerissen, dann mehr und mehr, bis er ihr die ganze Theorie darlegte. Die Menschheit als Urrasse, eine Welt ohne Magie, ein Zeitalter der Technik, des Krieges und die Landen aus der Zerstörung dieser Welt entstanden.
    Nadine nahm es auf ohne Hysterie. Ihre eig ene Welt wurde nicht davon erschüttert. Sie hörte ihm zu und stellte ein paar interessierte Fragen. Nadine redete darüber, wie seltsam eine Welt ohne Magie sei, das etwas Wichtiges fehlen würde. Doch sie bewunderte die Menschen, die Dinge möglich machten, von denen heute die Bewohner der Landen mit Magie nicht einmal zu träumen wagten. Auf Raketen in das Land der Götter vordringen. Sie führte den Gedanken weiter und sagte etwas, dass das Leben der beiden und das Leben jedes einzelnen in den Landen verändern sollte: „Was für Möglichkeiten würden sich uns nur eröffnen, wenn wir es schaffen würden, das Wissen der Technologie mit der Magie zu verbinden?“
    Es war ein so einfacher Gedanke, dass Halif überrascht war. Es gab diese Möglichkeit. Er hatte als Mensch ohne jede Magie gelernt, wie man Magie in der Luft und Magie anderer benutzte. Ihr nächster Satz ließ ihn jedoch erstarren.
    „Es wäre so wie bei dir. Menschen die keine Magie in sich tragen, könnten die Magie in der Umgebung und in den Geräten benutzen, um ihr Leben zu erleichtern.“ Ihm gefror das Blut in den Adern. Sie wusste, dass er keine Magie in sich trug! Sie hat es vermutlich vom ersten Augenblick an gewusst. Etwas, das ihm selbst erst vor ein paar Tagen klar geworden war. Vielleicht wusste sie auch von ihrer eigenen Besonderheit?
    Er fragte sie so sanft und unauffällig wie er konnte: „Du weißt, dass ich keinen Funken Magie in mir habe? Seit wann?“ Sie schaute
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