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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Autoren: Sabina Schneider
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biss sich auf die Lippe. In ihm kämpfte seine Gier mit seiner Angst und er wusste selbst nicht, was gewinnen würde. Die Zeit würde es zeigen. Dann drückte Morphis einen Knopf an der Wand. Die Regale bewegten sich. Ein Teil des Gemäuers verschwand in sich selbst und er verließ das staubige Zimmer.
    *
    Für Halif vergingen Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, bis sich die Regale wieder bewegten. Das gleiche Quietschen und Knarren wie zuvor. Als sich die Wände diesmal auftaten, sah er grelles Licht herausstrahlen. Es war nicht von einem Feuer oder von einer Kerze. Was war kalt und leuchtete beständig, ohne das lebendige Flackern einer Flamme. Es schien tot. Keine Magie und kein Element, das Halif bekannt war. Dann hörte er ein Klicken und Dunkelheit regierte in dem Raum hinter dem Regal.
    Der Mann, immer noch zitternd, jedoch mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck , trat durch das Loch. Er ging an den Regalen vorbei und kümmerte sich nicht darum, dass sie sich nicht hinter ihm schlossen. Doch kaum war er aus Halifs Sichtfeld verschwunden, begann das Knarren und Quietschen von Neuem. Das Loch in der Wand schloss sich und die Regale schoben sich wieder in ihre ursprüngliche Position.
    Halif wartet bis sich sein Herz beruhigt hatte und er sicher war, dass der Mann nicht wiederkommen würde. Dann ging er auf die Regale zu, die sich bewegt hatten. Zunächst starrte er nur , suchte nach irgendetwas, das ihm in all den Malen nicht aufgefallen war, die er nichts ahnend an ihnen vorbei gegangen war. Solange er auch schaute, suchte, starrte, Halif fand nichts. Er schickte LaroAm über jedes einzelne Buch, aber es war nichts Auffälliges zu sehen. Stirnrunzelnd betrachtete er die Regale und dachte an die Geheimnisse, die sich hinter diesem Bücherregal befand. Er wollte nach ihnen greifen, zu seinem Eigen machen und das tat er.
    Halif streckte seine Hand aus, griff nach dem Buch vor ihm. Er registrierte nebenbei den Titel „Gärtenbau“. Er spürte das Leder und das Papier unter seinen Fingern. Seine Fingerkuppen prickelten und er atmete stoßweise. Dann zog er kräftig an dem Buch und die Welt stand für den Bruchteil einer Sekunde still, bevor das Buch mit einem lauten P LONG zu Boden fiel.
    Die Runzeln auf seiner Stirn wurden tiefer. Er wiederholte den Vorgang mehrere Male mit dem selben Laut und dem selben Ergebnis. Halif war gleichzeitig genervt und angestachelt von seinen Fehlschlägen. Er packte immer schneller nach den Büchern und benutzte bald schon beide Hände gleichzeitig und ein Buch nach dem anderen landete auf dem Boden. Wie er die Bücher wieder ins Regal räumen würde, darüber machte er sich keine Gedanken. Von Wut gepackt riss er mit beiden Händen gleichzeitig an mehreren Büchern. Ein etwas dickeres flog in einem hohen Bogen durch die Luft, doch ein kleines , unscheinbares Buch, über die Herstellung von Butter, klemmte. Für seine Größe war es viel zu schwer. Halif zerrte daran, bekam es jedoch nicht aus dem Regal.
    Er räumte die Bücher darum herum weg und untersuchte es genauer. Es schien am Boden festgemacht zu sein. Bingo! Er hatte das richtige Buch. Halif zerrte wieder daran, versuchte es vergebens herauszuziehen. Nach mehreren Minuten wurde er wieder ungeduldig und klopfte genervt drauf und packte es an der oberen Hälfte. Dann passierte es. Das Buch sprang heraus, nur um wieder an seinen Platz zurückzuschnellen. Ein leises Knacken war zu hören. Danach ein Knarren und Quietschen. Die Regale schoben sich auseinander und ein silbriger Teil der Wand verschwand in der Wand. Eine Tür!
    Immer noch die Dunkelheit um sich versammelt, schickte Halif LaroAm voraus und betrat den seltsamen Raum. LaroAm leuchtete Halif den Weg und passte sein Licht dem dunklem Raum an, bis jede Ecke von seinem pulsierenden warmen Licht erfüllt wurde. Zuerst blieben Halifs Augen an den vielen kleinen Geräten hängen und während er in die Betrachtung vertieft war, entging ihm das Knacken und Knarren. Erst als sich die Tür wieder schloss, wirbelte er herum und flucht. Die Tür war zu und er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er sie wieder aufbekommen würde.
    Bei dem Gedanken an das Chaos, das er in der Bibliothek in seiner Ungeduld angerichtet hatte, schlug er sich vor dem Kopf. Man würde ihn wegen seiner eignen Dummheit entdecken und ihn rauswerfen, wenn nicht schlimmeres. Verzweifelt schaute er sich in dem Raum um. Er war größer, als Halif erwartet hatte. Nach was suchte er? Nach einer
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