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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Autoren: Sabina Schneider
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morgens bis abends Unterricht in der Airensprache, Airengeschichte, Airenliteratur, Airenpolitik, Airenwaffenkunde, Airen-was-weiß-ich-nicht-alles. Malhim turnte von einer Versammlung zur nächsten, immer gefolgt von seiner Leibgarde Haril, Aragar und Mof. Sie versuchten die gerissenen diplomatischen Bande zwischen den Airen und Senjyou wieder zu kitten.
    Salmon und Garif wären, wenn noch am Leben, wohl auch zu Malhims stillen Schatten geworden. Das Erreichen ihres Zieles hatte sie viel gekostet. Zu viel. Ein schaler Geschmack machte sich in Serenas Mund breit. Um ihn herunter zu spülen, nahm sie einen großen Schluck von dem übel schmeckenden Airengebräu. Und es half. Ob die Airen es deswegen so mochten? Es fühlte sich an wie Kopfschmerzen, wenn man den ganzen Tag Magenschmerzen hatte. Die Abwechslung tat gut. Auch wenn die Magenschmerzen noch da waren, wurden sie durch das Dröhnen im Kopf überdeckt.
    Alara poppte in Serenas Gedanken auf. Malhim hatte Serena angewiesen nicht von ihrer Mutter zu sprechen. Hass und Abscheu stiegen in Serena hoch. Sie hatte von ihrer eigenen Mutter lernen müssen, was Hass bedeutete. Ihr Magen drehte sich um. Serena gab sich Mühe ihn zu beruhigen, denn sie wollte das Leben in sich nicht beim Schlafen stören. Serenas Hand fuhr über ihren Bauch. Dank der weiten Kleidung war nicht viel zu sehen, aber ihr Leib rundete sich in einem überraschenden Tempo.
    Auch wenn es seit jenem Tag nicht mehr aktiv gewesen war, wuchs es stetig im Schlaf. Wie groß ihr Bauch wohl werden würde? Serena wusste wie groß er bei normalen Schwangerschaften wurde, aber ihre war weit davon entfernt normal zu sein. Viele hatten vor dem, was in ihr heranwuchs, Angst und würden alles tun, um eine Geburt zu verhindern.
    Nur wenige wussten von ihrer Schwangerschaft. Haril und Malhim hatten zu ihr direkt kein Wort darüber verloren. Auch nicht nach jener Nacht. Malhim schwieg aus Scham, das war klar. Nach seinem Versuch das neuentstehende Leben ihn ihr zu töten, nahm Haril die Schwangerschaft mit stoischer Wachsamkeit hin und studierte Serena von Weitem. Mikhael schien es zu vermuten, sprach sie jedoch nicht darauf an. Serenas Mutter wusste es nun auch ...
    Was es auch war, das in ihr heranwuchs, es war ihres und Serena würde es sich nicht wegnehmen lassen. Behutsam strich sie sich über den Bauch, schaute auf den Kristallkrug mit dem fürchterlichen Gebräu und entschied sich es nicht mehr anzurühren. Was so furchtbar schmeckte, konnte nicht gut für ihr Baby sein.
    Serena schaute sich um. Er war noch nicht zu sehen. Laut ihrem Informanten verbrachte er fast jeden Abend in dieser Kneipe. Serenas Herz flatterte. Sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, dass ihr Körper, Geist und vor allem ihr Herz selbst bei den kleinsten Gedanken verschiedenste Reaktionen zeigten. Zum Glück hatten sie mit der Zeit an Intensität verloren.
    Mikhael hatte es mit einem Muskel verglichen, der ein Training durchlief. Der Anfang war hart, aber mit der Zeit wurde der Muskel stärker und man gewann an Kraft und vor allem Kondition. Er hatte recht behalten. Mit dem Training kam auch langsam das Verständnis. Es half zu wissen, was man warum fühlte.
    Jetzt brachte der Gedanke, ihren alten Lehrmeister zu sehen und mit ihm zu sprechen, Serenas Herz in Aufruhr. Sie horchte in sich hinein und erkannte, das Gefühl: ANGST. Ja sie hatte Angst. Angst vor dem, was sie heute Abend von Zorghk erfahren würde.
    Zorghk hatte Serena ausgebildete und unterrichtet, nachdem man ihren Vater abgeführt hatte und sie alleine mit ihrer kalten und gefühllosen Mutter zurückgelassen worden war. Sie verstand nun, dass Zorghk eine große Lücke in ihr gefüllt hatte. Er hatte ihr einen Alltag geben und Aufgaben, an denen Serena hatte wachsen können. Zorghk war zu einem zweiten Vater für sie geworden. Ein griesgrämiger, strenger, fordernder Vater, aber ein Vater. Und er war vermutlich der Einzige, der ihr etwas über ihre und Airas Eltern sagen konnte.
    …
    Während einem Bankett in Magrem, vernahm Serena bei dem Gespräch von Vertretern der verschiedenen Airenklane den Namen Zorghk und spitze die Ohren. Sie redeten über die Nacht, an der Zerelf zum letzten Mal in Airenhand gewesen war. Zerelf, der Anhänger, den Aira bei sich trug, seit sie sich erinnern konnte, und wegen dem sie überhaupt Einlass gefunden hatten in den unüberwindlichen Mauern Magrems, der Hauptstadt des Airenreiches.
    Die Airen sprachen über die Diplomatin, der Zerelf
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