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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Autoren: Sabina Schneider
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Augen. Alles um sie herum drehte sich. Jetzt wusste sie, was passiert war. Warum sie alle außer Mikhael mieden. Warum sie sich so komisch ihr gegenüber verhielten. Sie hatten Angst vor ihr. Vor dem, was sie in sich trug. Vor ihrem Kind. Auch wenn es sie beschützt hatte, auch wenn es sie gerettet hatte, hatten sie Angst vor der Macht, die es in sich barg.
    Serena kugelte sich auf dem Bett zusammen und dachte über Angst nach. Sie wusste was Angst war. Die Menschen begangen die seltsamsten und grausamsten Taten aus Angst. Meist hatte man Angst vor dem Unbekannten, einfach weil man es nicht verstand und sich ohne Sicherheitsnetz bewegte.
    Dann stieg Trotz in ihr hoch. Ihr Kind hatte sie gerettet und statt Dank erntete es Angst. Ob das sein Schicksal sein würde? Angst und Hass zu ernten, wo es Liebe und Schutz säte? Tränen über das Schicksal ihres Babys liefen Serena über die Wangen.
    „Ich werde dich lieben, komme was wolle. Darauf kannst du dich immer verlassen.“
    Dann schlief sie ein. Ihr Kind schien Einhörner zu mögen, denn Serena träumte wieder von Einhörnern und Regenbögen. Wesen des Lichtes, die vor langer Zeit ausgestorben waren. Einige sagten, sie seien verschwunden, weil sie die negativen Schwingungen der Welt, all die Angst, den Hass, Mord und Totschlag nicht mehr ertragen konnten. Andere behaupteten, man habe sie auf der Jagd nach der Magie in ihren Hörnern ausgerottet.
     

V ERRÄTER
     
    Endlich war es so weit. Gleich würde Serena mehr erfahren. Mehr über ihre Eltern und mehr über Airas Herkunft. Sie hatte sich bereits früh am Morgen aufgemacht, um den Höhlengang zu finden. Serena konnte es nicht erwarten. Sie war aufgeregt, nervös und ungeduldig.
    Die Höhle lag abseits und versteckt von Torn. Die Airen hatten hier, wie in all ihren Städten, die natürlichen Öffnungen und Höhlungen des Teffelofgebirges für ihre Wohnungsbauten genutzt. Nur die Bergwerke und Stollen, in denen sie Erze, Edelsteine und Baumaterial abbauten, bildeten unbewohnte Aushöhlungen und Gänge. In den Jahrhunderten des Abbaus hatten sich die einzelnen Minen ineinander vernetzt. Einige waren ausgebeutet. Leer und stillgelegt. Einmal in dem Labyrinth gefangen, fand nur selten Jemand wieder heraus.
    Auch Airen hielten sich von ihnen unbekannten Gängen und vor allem von stillgelegten Minen fern. Es hieß , man höre den Verdauungstrakt von Teffelof, dem ersten Riesen-Airen, wenn man sich tief genug im Berg befand. Er hatte seinen Körper dem eigenen Volk als Lebensort dargeboten. Stillgelegte Minen waren heilig und durften nicht betreten werden. Man gab so Teffelofs Wunden, von den Spitzhacken seines eigenen Volkes eingehauen, Zeit zur Heilung.
    In Torn wurde seit Jahrzehnten nur im östlichen Gebiet abgebaut. Man ließ dem Westen Zeit zur Regeneration. Es gab immer nur ein Zugang in den Minen. Er reichte in den Berg und teilte sich erst nach etwa hundert Metern. Die Gänge breiteten sich dann, ohne eine ersichtliche Struktur, in einem verzweigten Netz aus.
    Serena brauchte etwas, bis sie den Eingang fand. Es war dunkel, feucht und modrig. Bereits nach den ersten Metern leuchtete jedoch ein warmes grünes Licht ihr den Weg. Serena folgte dem sanften Schein und dem Geruch von Gegrilltem. Zorghk hatte es sich bereits gemütlich gemacht und ein Feuer entfacht. Da es nur wenig Bäume im Airenreich gab, verwendetet die Bevölkerung Feuersteine, um Licht und Wärme zu erzeugen. Es waren immer zwei Steine, die grün aufleuchteten und eine Hitze entwickelten, wenn man sie nebeneinanderlegte. Ein gelber und ein blauer. Airen hatten eine angeborene Resistenz gegen Magie und eine Abneigung gegenüber allem Magischen. So kam eine Nutzung von Leuchtkugeln, wie bei den Senjyou, nicht in Frage. Man sagte, der gelbe Stein sei ein abgekühltes und auf die Erde gefallenes Stück der Sonne und der blaue ein Stück des Himmels. Zusammengeführt reagierten sie, entflammten grün und brachten das Wunder des Lebens hervor. Grüne Steine waren selten und wertvoll. Nur wenige hatten das Glück welche zu besitzen.
    Zorghk grillte etwas, das aussah wie ... Serena schüttelte den Gedanken ab. Airen grillten alles , was ihnen unter die Finger kam und Serena hatte gelernt nicht zu fragen. Mit einem Grunzlaut begrüßte Zorghk sie und Serena setzte sich ihm gegenüber. Beide schwiegen und starrten in die grünen Flammen, die sich um das längliche Etwas züngelten, das auf einen Stock aufgespießt war. Früher waren sie auf ihren Ausflügen
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