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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir
Autoren: Gisbert Haefs
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zerrte ihn aus dem Schußfeld. Der sirján preßte eine Hand auf den Bauch, mit der anderen hielt er das Stahltau, an dem die Schweber hingen. T’unga, der flach auf dem Boden liegend mit der Pistole Dauerfeuer gegeben hatte, wälzte sich zur Seite, blieb neben Ilahuan liegen, kroch dann zu Learoyd. Er schüttelte den Kopf.
    Terence kippte die Ladungen von den Schwebern und deutete nach oben. T’unga begriff sofort, hockte sich auf eine der Plattformen, nahm eine zweite, hakte die dritte los, desaktivierte sie und schwebte zum Ende der Röhre, in der Toyami lag. Sie sah ihn, winkte und schloß einen Moment lang die Augen. T’unga fand es seltsam, daß sie mit dem Kopf unter einer der Hallsäulen lag.
    Sie landeten neben Learoyd und Bondak. Terence und Toyami wechselten einen Blick. Der lange Terraner beugte sich wieder über Bondak und drückte ihm ein Injektionspflaster in den Nacken; der sirján entspannte sich. Toyami gestikulierte; T’unga sprang von seinem Schweber, den Toyami sofort packte, und reichte ihr den dritten Schweber so, daß sie ihn festhalten konnte. Irgendwie schaffte sie es, die beiden leeren Plattformen mit einer Hand zu kontrollieren, während sie mit der anderen die Steuerung ihres Geräts manipulierte. Je höher sie stieg, desto heißer wurde die Luft. Um nicht von berstenden Hallsäulen getroffen zu werden, hielt sie sich von den Wänden fort, geriet dadurch aber bald in Sicht der verschanzten AVs und mûnaks. Sie schossen, aber die Entfernung war sehr groß.
    Die Geräuschkulisse wurde so gräßlich, daß es ebenso gut ein Albtraum von Stummfilm hätte sein können. Einzelne Töne waren nicht mehr auszumachen. Sie sah einen Teil der Auseinandersetzungen bei den Maschinen, wo sich die Banyashil zurückziehen mußten; Learoyd, Kikuyo und T’unga gaben ihnen, wie es aussah, Feuerschutz. AVs und mûnaks näherten sich, von Maschinenblock zu Maschinenblock rennend, wieder dem Eingang. Der große Zeiger an der Wand zeigte etwa drei Viertel. Säulen splitterten, stürzten, rissen Treppen und Geländer in die Tiefe. Einige der glühenden Maschinen wiesen dunkle Stellen an der Oberfläche auf. Aus einem der Flecken stieg grell beleuchteter Rauch, dann leckte eine gewaltige Blitzzunge aufwärts, wurde von der hängenden Leuchtscheibe verstärkt, reflektiert, wie in einem Prisma aufgespalten. Die Wände der Halle glühten, in ihnen wanderten Schlieren und Kreisel wie gestikulierende Geister.
    Auf der untersten Galerie der Kuppel, 500 Meter über dem Hallenboden, entdeckte Toyami die Fürstin und Barakuda. Dante wankte, schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können; als Toyami die Brüstung der Galerie berührte, begriff sie, warum seine Hände verfärbt waren. Im oberen Teil war es mindestens doppelt so heiß wie unten. Mit Zeichen erklärte Toyami der Fürstin die Handhabung der Kontrollen. Barakuda setzte sich rittlings auf seinen Schweber; er konnte sich nicht mehr mit den Händen anklammern.
    Sie sanken in die Tiefe. Wieder zuckte eine Blitzzunge aus einem der Blöcke; Reflektion und Aufspaltung füllten die Halle mit unbeschreiblichen und unerträglichen Lichterscheinungen. Tremughati hielt plötzlich, ließ den Schweber steigen. Dante bedeutete Toyami, ihr zu folgen. Während er den Schweber stürzen ließ, um möglichst schnell außer Schußweite der Gegner zu kommen, steuerten die beiden Frauen die leuchtende Scheibe an und holten vom nicht ganz abgetragenen Kristallhaufen so viel, wie sie eben noch auf den Schwebern halten konnten.
    Barakuda landete neben dem umkämpften Eingang, dort, wo gedeckt durch die Kante der nächsten Maschine Bondak lag. Das Pflaster hatte gewirkt; der alte sirján schien kaum Schmerzen zu verspüren. Es war ruhiger geworden; die Gruppen belauerten einander, statt zu schießen. Offenbar waren die restlichen mûnaks und AVs zunächst zufrieden, ihre Gegner aus dem Bereich zurückgetrieben zu haben, in dem sich die Große Maschine und vermutlich auch die Schalter befanden.
    Learoyd, T’unga und Kikuyo sicherten die Ecke, schoben neue Magazine in ihre Pistolen, warteten. Die überlebenden Banyashil kauerten dicht neben ihnen; sie hatten Pfeile auf die Sehnen gesetzt. In dem wirren Haufen von Ausrüstung und Waffen, die von den Schwebern gekippt worden waren, suchte Barakuda nach der Apotheke. Sie stand, für ihn nicht sichtbar, jenseits von Bondak. Ein Banyashil, der aus einer Streifschußwunde an der Brust blutete, schaute ihm einen Moment zu, legte den
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