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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir
Autoren: Gisbert Haefs
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Bogen beiseite und brachte ihm den flachen Kasten. Barakuda zeigte seine Hände; der Shil nick te und öffnete. Mit dem Finger wies Dante auf eine Spraydose, die ein mit Sedativen versetztes Wundplasma enthielt. Der Shil sprühte ihm die Handflächen voll, richtete dann den Strahl auf seine eigene Wunde.
    Dante beugte sich über Bondak. Lugos Hemd war vorn und hinten durchlöchert. Es sah nach einem glatten Durchschuß oberhalb der Leber aus. Barakuda zögerte. Zweifellos befanden sich Stoffteile in der Wunde; die Lunge mochte verletzt sein, wenn Bondak auch normal zu atmen schien; vielleicht war auch die Leber betroffen. Aber wenn sie ihn überhaupt heil herausbekommen sollten – wenn überhaupt einer von ihnen jemals die Halle und den Berg verlassen würde – wenn wenn wenn … In jedem Fall galt es, weiteren Blutverlust zu verhindern. Der Shil half ihm, den sirján auf die Seite zu drehen. Der Boden war längst nicht so heiß wie oben in der Kuppel. Barakuda legte vorsichtig die Wunde offen, sprühte Plasma darüber, wiederholte den Vorgang auf dem Rücken.
    Mehrere Detonationen hintereinander, unmittelbar gefolgt von Schallkeulen, rissen ihn hoch. Toyami und Tremughati waren im Sturzflug heruntergekommen und warfen aus geringer Höhe Leuchtkristalle zwischen die kauernden AVs und mûnaks, Barakuda nahm eine der Leuchtpistolen aus dem Haufen, lud, die schnell versiegelnde Plasmaschicht in seinen Händen ging in Fetzen. Er wußte, daß er vor Schmer zen brüllte, aber weder er noch sonst jemand konnte es hö ren. Er feuerte den langen Gang zwischen Maschinen und Wand hinunter. Die Leuchtmunition detonierte irgendwo, blendete vielleicht die Gegner für Sekunden. Eine normale Pistole. Ein Magazin. Der Schweber. Er lag mit dem halbverbrannten Oberkörper auf der Platte, die Beine schleiften. Der Schweber beschleunigte, blieb knapp über dem Boden, raste durch den Gang. Dante gab Dauerfeuer. Aus den Augenwinkeln sah er Toyami mit ihrem Schweber trudeln, kippen, stürzen. In das Durcheinander aus AVs, mûnaks, berstenden Leuchtkristallen, Karabinerschüssen, leuchtenden Wänden und glühenden Maschinen stürmten die Banyashil, Kikuyo, Learoyd, Tunga. Barakuda bremste ab, ließ den Schweber wenden, warf die leergefeuerte Pistole fort, flog zurück, bremste wieder, schaltete den Schweber aus und sprang. Tremughati landete eben neben der größten Steinmaschine. Ruhig, als ginge sie alles gar nichts an, näherte sie sich ei nem wulstförmigen Vorsprung und berührte einige Stellen.
    Das dumpfe Grollen endete. Es wurde auch nicht mehr geschossen. Plötzlich waren wieder Stimmen zu hören, Gellen, Keuchen, und über allem ein unheimliches Knirschen, unterbrochen von zischenden Energiezungen, die aus nicht mehr intakten Maschinenblöcken zuckten. Ein Stück weiter lag Toyami, richtete sich langsam auf, benommen vom Sturz, aber unverletzt. AVs und mûnaks, links an der Wand ein toter Jäger der Banyashil; daneben kniete Kara Kikuyo. Sie hielt sich den blutüberströmten Kopf. Der Rest war Handgemenge. Dante bückte sich, entriß einem toten mûnak das Messer. Er hörte T’unga schreien und sah ihn fallen, zwischen einem mûnak und einem AV. Es war Shevshan. Banyashil und mûnaks verbissen sich ineinander. Dante wollte zu Tremughati und stolperte über etwas. Es war der Großauditor, mit einem Pfeil im Hals. Ein anderer mûnak näherte sich der Fürstin. Dante richtete sich mühsam auf und erkannte den supremo. Der Mann hielt ein langes Messer, fast eine Machete, in beiden Händen und holte aus. Tremughati schien es zu spüren, tauchte unter dem von rückwärts kommenden Schlag weg, rollte wie eine Raubkatze zur Sei te, stand wieder und duckte sich, um dem nächsten Hieb zu entgehen. Learoyd hatte seinen Gegner niedergekämpft, richtete sich auf und schleuderte ansatzlos sein Messer. Es bohrte sich in die Brust des Obersten vom Kloster Namenloser-Allgott. Barakuda erhielt einen furchtbaren Schlag gegen den Nacken, taumelte und fiel. Als er sich wieder aufrichte te, entriß Shevshan eben dem toten mûnak die Machete, wirbel te herum und stürzte sich auf Tremughati. Learoyd wollte ihr zu Hilfe eilen, glitt aber mit einem Wutschrei in einer Blutlache aus. Shevshan war ein glänzender Fechter; die Waffe flirrte in seinen Händen. Tremughati wich aus, duckte sich, tauchte, sprang, fiel, rollte beiseite, kauerte, sprang wieder. Sie blutete aus mehreren leichten Schnittwunden, und es war eine Frage von Sekunden, bis sie fallen
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