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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir
Autoren: Gisbert Haefs
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würde.
    Barakuda kam torkelnd auf die Beine. Entsetzt sah er, daß einige der vom Gas betäubten mûnaks und AVs sich zu bewegen begannen. Mit drei Sätzen war er neben Shevshan und der Fürstin. Er sprang den AV von der Seite an, mit ausgestreckten Beinen. Shevshan wurde gegen die glühende Maschine geschleudert, schrie, richtete sich sofort wieder auf und schnellte über den Boden, dorthin, wo die Machete lag. Dante war schneller. Mit der Ferse traf er Shevshans Kinn, bückte sich, riß die Waffe hoch. Der kalte Griff wühl te in seinen wunden Händen. Er kniete auf Shevshans Brust, blickte in die Augen des Mannes, der direkt oder indirekt hunderttausendfachen Tod über Shilgat gebracht hatte. Er dachte an Vlad Oubou, Karuka Katz, Narciso Ping, Gavril Tatuschin, an zahl- und namenlose Taggashil, an Sten Ti moara, fragte sich, wo Shulamit as-Sabah sein mochte. Und er dachte an Gortahork. Die Spitze der Klinge ruhte auf Shevshans Hals. Ungläubig sah Dante, wie der AV zu grinsen begann.
    »Wir fahren zusammen zur Hölle«, sagte er. »Sie und ich. Und alle anderen. Sie hat abgeschaltet, aber der Berg wird hochgehen. Sie können die Energie nirgends ablassen.«
    Dante fühlte, wie Tremughati neben ihn trat. »Sie kom men zu sich«, sagte sie ruhig.
    »Stoßen Sie ruhig zu, Barakuda.« Shevshan bewegte sich nicht. »Aber dazu sind Sie zu human.«
    Dante biß sich auf die Zähne; die Brandwunden jagten Schmerzwellen durch seinen Körper und ließen einen Moment lang alles vor seinen Augen verschwimmen. In diesem kurzen langen Moment dachte er an das Boot bei Golgit, an René Nardini, Marsila Bodrelur, Saravyi und vor allem an Begheli. Er zwinkerte.
    »Sie irren sich«, sagte er heiser.
    Tremughatis Hand kam von der Seite und legte sich auf seine beiden Hände, von oben, über den Knauf.
     
    Sie ließen den größten Teil der Ausrüstung zurück, flohen den Gang entlang, den Bondaks und Ilahuans Leute gekommen waren, mit den Verwundeten und den Schwebern. Hinter ihnen taumelten die ersten Betäubten zwischen Maschinen und Wand. Tremughati ließ das Schott zufahren; dann erschütterte eine kleinere Explosion den Boden.
    »Die Maschine kriegen sie nicht mehr in Gang«, knurrte Learoyd. Er ließ den Zünder fallen, der ein Klümpchen Sprenggelatine hatte hochgehen lassen, und stützte Toyami und Kara. Vier Jägerinnen der Banyashil, drei Jäger, Bondak auf zwei verbundenen Schwebern, Learoyd, Toyami, Ki kuyo, Barakuda und Tremughati; die Toten mußten sie zurücklassen.
    In der kleinen Halle wandte sich Tremughati nach rechts, ging auf eine für keinen anderen irgendwie auffällige Stelle der Seitenwand zu und berührte unkenntliche Punkte. Die Wand öffnete sich; eine Kammer, ähnlich der Aufzugskammer, durch die sie mit den mûnaks hergekommen waren, lag vor ihnen. Sie schleppten sich hinein; die Fürstin berührte wieder einige Stellen.
    Sekunden später, nach einer scharfen Aufwärtsbeschleu nigung, bremste die Kammer ab. Eine Wand fuhr zurück; sie traten in einen langen Gang, an dessen Ende ein Schott zu sehen war. Die Wände glühten, schienen zu wabern. Der Boden zitterte.
    Tremughati streckte die Hand aus, und Toyami reichte ihr das Funkgerät, eingeschaltet.
    Sarela McVitie meldete sich sofort. »Der Berg steht in Flammen«, sagte sie erregt. »Wo immer ihr herauskommt, ich kann nirgends landen.«
    Barakuda winkte, so gut er konnte. Tremughati hielt ihm das Gerät an den Mund.
    »Sarela, hier Dante. Steig in sieben bis acht Kilometer Höhe. Hast du Bomben?«
    »Kleine.«
    »Wie klein?«
    »Typ S wie Saravyi.«
    Es handelte sich um kleine »saubere« Nuklearwaffen für taktische Einsätze; auf Shilgat waren sie niemals gelagert gewesen. Dante verschob Fragen auf später.
    »Okay. Dann steig lieber ganz hoch, wirf drei auf den Gipfel. Mit Glück, mit sehr viel Glück öffnet das der gespei cherten Energie einen Abfluß, vorübergehend, und wir kön nen doch raus. Aber mach lieber gleich einen Sturzflug. Und dann such uns.«
     
    Tremughati führte sie in die eisige Nacht hinaus. Die dünne Luft und die Kälte ließen alle nach den Strapazen, dem Entsetzen und den Verletzungen fast zusammenbrechen. Weit über ihnen, hinter Vorsprüngen und Nebengipfeln verborgen und nur als Widerschein zu sehen, flammte der Berg, aber auf dem Plateau, das sie betraten, hatten die Entladungen aufgehört.
    Die Gleiter kamen sehr schnell. Es waren drei. Innerhalb weniger Minuten waren alle an Bord.
    Sie stiegen höher und höher. Wenn
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