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Backstage

Backstage

Titel: Backstage
Autoren: Marion Schwarzwälder
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Sie überprüfen, ob alles aus dem Büro entfernt ist, die sind illegal, das bringt Sie zusätzlich in Schwierigkeiten, das wissen Sie doch. Melissa fährt mit Ihnen in das Büro und dann zu der Ärztin.»
    «Ich bin mit dem Auto da, ich ...»
    «Ich werde es nicht zulassen, dass Sie sich in diesem Zustand ans Steuer setzen. Melissa wird Sie fahren, ich kann nicht, der Gips. Sie wissen, dass Ihr Mann im Haus der Kulturen war?»
    «Was wollen Sie andeuten?»
    «Was trug Ihr Mann, als er an dem Abend heimkam?»
    «Das weiß ich nicht mehr.»
    «Fehlt nicht das Jackett zu einem Anzug? Sehen Sie mal, hier auf dem Foto.»
    Melissa verdrehte die Augen, tippte sich an die Stirn. Aber Paula nahm die Fotos, zeigte der Teichert ihren Mann, mit dem Mantel über dem Arm.
    «Ihr Mann hat mir gesagt, dass er erst spät am Flughafen war, dort Panitz und Lilli Braun einsammelte, die sich stritten. Hier auf dem Foto sieht es so aus, als habe er sich mit Panitz gestritten, und eines der Fotos zeigt, dass Ihr Mann schon am Flughafen war, bevor das Flugzeug landete, und dort wartete. Hat er auf Panitz gewartet? Wollte er ihn dazu bewegen, dazubleiben? Und ist Panitz doch bei seiner Entscheidung geblieben? Ihr Mann wurde wütend, so, wie er Panitz an der Jacke gepackt hielt, sehen Sie? Wo ist die Jacke Ihres Mannes? Zu Hause? Im Büro?»
    «Oder bei seiner Freundin?», warf Gladys ein.
    «Wissen Sie, wo die Frau wohnt? Frau Teichert, Ihr Mann steckt in großen Schwierigkeiten. Wir vermuten, dass auf dem Grundstück Müll lagert. Nichts mit Wasseradern. Müll. Giftmüll womöglich, auf den man stoßen wird, wenn man an den Stellen gräbt, die Panitz in den Plan einzeichnete. Ihr Mann hat in Kauf genommen, dass Leute auf verseuchtem Boden wohnen. Wollen Sie in so was reingezogen werden?»
    «Er hat mir versprochen, das abtransportieren zu lassen. Deshalb war das Grundstück nicht so teuer. Nach der Wende haben alle möglichen Firmen dort ihren Müll entsorgt. Wir brauchten doch auch das Geld, als Eigenkapital für den Kredit.»
    Paula hätte die Frau am liebsten geschüttelt.
    «Frau Teichert. Sie haben doch auch Kinder. Wollen Sie riskieren, dass Kinder in Ihr Haus einziehen und so wohnen? Gesundheitsschädlich, auf diesem Müll? Helfen Sie uns, decken Sie das nicht mehr. Wo finden wir die Freundin Ihres Mannes? Sie können sich doch nicht jetzt auch noch hinter ihn stellen.»
    «Im Haus gegenüber vom Büro. Es ist seine Sekretärin.»
    «Und jetzt noch eine Frage. Wo könnte Ihr Mann sein?»
    «Wir haben uns vor dem Büro getroffen, kurz nachdem die beiden Frauen da waren, sie und die andere.»
    Melissa und Paula tauschten Blicke. Das war Tamara.
    «Er wollte noch zu dem neuen Haus, sich vom Stand der Arbeiten dort überzeugen.»
    «Geben Sie mir die genaue Adresse.»
    Minuten später. Melissa fuhr die Teichert in deren Auto in das Büro ihres Mannes, versorgt mit der Adresse einer Ärztin, die Paula noch informiert hatte. Gladys begleitete die beiden, womöglich mussten sie der Freundin Teicherts einen Besuch abstatten, Melissa würde Hindernisse mit Brachialgewalt aus dem Weg räumen, und Gladys versprach, sie zu bremsen; in Wahrheit mochte Paula Gladys nicht allein in ihren Räumen lassen. «Ich liefere die Teichert dort nur ab», sagte Melissa.
    «Das ist eine erste Hilfe für Suchtkranke. Die Frau ist am Ende, sonst hätte sie den ganzen Zauber hier nicht mitgemacht und die Fahrt jetzt ins Büro auch nicht. Die steht vor einem Zusammenbruch, also passt auf sie auf. Ruft mich an, wenn Ihr die Jacke habt. Wir übergeben sie der Soko.»
    Paula suchte die Visitenkarte des Fahrers, mit dem sie vor einigen Nächten Tamara heimgebracht und dann nach Wannsee gefahren war. Zehn Minuten später stand er mit seinem Taxi vor der Tür.
    Paula nannte ihm die Adresse der Teichert-Immobilie.
    Plötzlich sah Tamara ihren Ausbilder vor sich, den Ärger, den er ihr androhte, wenn sie nicht aufhörte mit den Alleingängen; mit dieser Beurteilung würde man sie nicht übernehmen. Und so war es gekommen. Ein kurzer Kampf mit sich, dann ging sie zurück zum Auto, setzte sich hinein und schaltete das Handy ein. «Paula? Hier Tamara.»
    Erleichterung in Paulas Stimme, die Tamaras Erklärungsversuch, warum sie nicht erreichbar war, wegwischte: «Wir reden später darüber. Wo bist du?»
    «Vor Teicherts Haus. Er ist drin.»
    «Bleib draußen. Teichert ist in aussichtsloser Position. Leerstand des Hauses, Kredit platzt. Panitz hat ihn reingeritten. Wir sind
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