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BACCARA EXKLUSIV Band 52

BACCARA EXKLUSIV Band 52

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 52
Autoren: LEANNE BANKS AMY J. FETZER LORI FOSTER
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Lichtschalter der Nachttischlampe aus, aber sie war nicht da. Er suchte die Taschenlampe in der Schublade. Die Nachttischlampe lag zerbrochen am Boden. Schweiß bedeckte Michaels Haut, und sein Herz hämmerte, als wäre er tatsächlich gerannt.
    Die Bilder der Kindheit blieben, obwohl er jetzt wach war. Er war sich immer wie ein nutzloser Besucher vorgekommen.
    Aus irgendwelchen Gründen hatten drei Pflegefamilien ihn nicht länger als ein Jahr oder so bei sich behalten können. Da er zu alt für eine Adoption war, wurde das Granger-Heim für Jungen sein Zuhause. Es gab wenige Möglichkeiten, emotionale Bindungen einzugehen. Das war Michael nur recht. Dafür war es ein Ort, der Träume nährte. Nachts, in einem Zimmer mit drei Etagenbetten, konnte ein Junge schlafen. Und träumen.
    Er träumte davon, eines Tages ein Mann zu sein, der Kontrolle über sein Leben und sein Schicksal hatte, ein mächtiger und reicher Mann. Aber davon, einmal selber Vater zu sein, hatte er nie geträumt.
    Kates Wecker klingelte zur üblichen Zeit kurz vor sechs. Sie drückte auf die Schlummertaste, um den Radiomoderator zum Schweigen zu bringen, der sich anhörte, als hätte er eine Überdosis Koffein zu sich genommen. Langsam rutschte sie zur Bettkante, um unter die Dusche zu gehen und sich für ihren Arbeitstag fertig zu machen. Erst da fiel ihr wieder ein, dass sie nicht länger für CG Enterprises arbeitete. Sie hatte sich noch immer nicht an die Änderung ihres Tagesablaufs gewöhnt. Bei der Vorstellung, jetzt arbeitslos zu sein, bekam sie Herzklopfen. Aber dann fielen ihr die Aktienoptionen ein, und das beruhigte sie wieder.
    Ihre Gedanken sprangen hin und her. Sie erinnerte sich schmerzlich an ihre letzte Begegnung mit Michael. Jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, kam sie sich wie eine Närrin vor. Obwohl sie starke Gefühle für ihn hegte, war es auf beiden Seiten keine Liebe gewesen. An ihn zu denken, erinnerte sie daran, wie sehr sie sich selbst etwas vorgemacht hatte. Sie kniff die Augen zu und sagte sich, dass sie sich momentan auf wichtigere Dinge zu konzentrieren hatte. Wie zum Beispiel auf das Baby.
    Zum hundertsten Mal fragte sie sich, wie sie es ihren Eltern beibringen sollte. Kate war das gewesen, was ihre Mutter ein „lebensveränderndes Baby“ genannt hatte. Als lang ersehntes einziges Kind einer Frau über vierzig hatte sie alle Hoffnungen und Träume ihrer Eltern verkörpert. Unwillkürlich malte sie sich aus, wie ihre Mutter in Ohnmacht fiel und ihr Vater zutiefst enttäuscht war. Du musst es hinauszögern, sagte sie sich und fragte sich zugleich, wie sie das ein Jahr lang schaffen sollte. Noch hatte sie Aufschub, da ihre Eltern einen Trip mit dem Wohnmobil nach Branson unternahmen. Aber der würde nicht ewig dauern.
    Sie verdrängte ihre Sorgen und stand auf. Nach dem Duschen und einem Frühstück, bestehend aus Toast und Tee, hörte sie ein Klopfen an ihrer Tür. Nachbarn, dachte sie und machte auf.
    Vor ihr stand Michael.
    Bei seinem Anblick machte ihr Herz einen Sprung. Seine finstere Miene stellte einen harten Kontrast dar zum morgendlichen Sonnenschein und den Frühlingsblumen auf der Veranda ihrer Doppelhaushälfte. Kate sah ihm den mangelnden Schlaf an, doch er strahlte nach wie vor eine ungeheure Kraft aus. Das war einer der Gründe, weshalb sie sich in ihn verliebt hatte. Seine Haltung verriet, dass er zwar fallen konnte, aber immer wieder aufstehen würde. Er betrachtete sie einen unangenehm langen Moment.
    „Bist du schwanger?“
    Kate stockte der Atem. Perplex rang sie nach Worten, brachte jedoch nichts heraus. Seine Frage hatte sie völlig unvorbereitet getroffen. Für einen kurzen Augenblick überlegte sie, ob sie nicht einfach die Tür zuschlagen sollte.
    Offenbar ahnte er ihre Gedanken, denn er schob seinen Fuß in die Tür. „Bist du schwanger?“
    Da Kate es nicht gewohnt war, seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben, rang sie nach wie vor um Fassung. Außerdem verwirrte es sie, dass er so nahe bei ihr stand. Sein Duft benebelte ihre Sinne genauso wie neulich in ihrer gemeinsamen Nacht. „Ja“, flüsterte sie.
    „Wir müssen uns unterhalten“, erklärte er und betrat ihr Haus.
    Kate verschränkte die Arme vor der Brust und ließ die Tür offen. Sie wünschte, sie wäre besser vorbereitet. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir da zustimme.“
    Er hob fragend eine Braue.
    „Du hast bei unserem letzten Gespräch schon so ziemlich alles gesagt. Du hast gesagt, du würdest ein miserabler Vater
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