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BACCARA EXKLUSIV Band 52

BACCARA EXKLUSIV Band 52

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 52
Autoren: LEANNE BANKS AMY J. FETZER LORI FOSTER
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er sich sowohl Schlaf als auch Nahrung versagt. Sex betrachtete er inzwischen einfach als ein weiteres Bedürfnis, dem er entsagte. Michael hatte Kate aus anderen, wichtigeren Gründen geschätzt. In den vergangenen drei turbulenten Jahren war Kate der verlässlichste, solideste Mensch für ihn gewesen. Heute, als Multimillionär, behandelte sie ihn nicht anders als zu der Zeit, als er bis zum Hals in Schulden gesteckt hatte. Er vertraute ihr. Er konnte sich auf sie verlassen, und für jemanden, der sich grundsätzlich auf niemanden verließ, war das schon beachtlich.
    Ihr betörender Duft lag noch in der Luft. Das allein genügte, um seine Sehnsucht zu wecken. Wahrscheinlich hatte sie überhaupt keine Ahnung, wie wichtig sie für ihn war. Und jetzt war sie weg. Der wütende und zugleich traurige Ausdruck in ihren Augen ließ ihn nicht los. Kate war kein Mensch, der zu Gefühlsausbrüchen neigte. Ihn beschlich das ungute Gefühl, dass sie jedes Wort so meinte, wie sie es gesagt hatte. Damit hatte er nicht nur die beste Sekretärin verloren, die er je gehabt hatte, sondern auch seinen besten Freund.
    Das Klingeln des Telefons auf Kates Schreibtisch riss Michael jäh aus seinen Gedanken. Er nahm den Hörer ab. „Hawkins“, meldete er sich schroff.
    „Michael? Wieso nimmst du die Anrufe entgegen?“
    Michael erkannte die Stimme seines Personalchefs Jay Payne.
    „Gutes Timing, Jay. Ich brauche eine neue Sekretärin.“
    „Was ist denn mit Kate?“
    „Sie ist fort.“
    „Im Urlaub?“
    „Nein.“
    „Vorübergehend fort?“
    „Nein.“ Allmählich wurde Michael genervt.
    „Ist sie krank?“
    „Nein“, antwortete er knapp. Dann erinnerte er sich daran, dass sie ihm tatsächlich krank vorgekommen war, kurz bevor sie ging. „Sie hat gekündigt.“
    Ein langes Schweigen folgte. „Einfach so?“
    „Einfach so.“
    „Aber sie muss eine zweiwöchige Kündigungsfrist einhalten“, wandte Jay ein. „Hat sie einen Grund genannt? Hat einer unserer Konkurrenten sie abgeworben? Ich weiß, dass sie Angebote erhalten hat“, fügte er hinzu.
    Michael runzelte die Stirn. Irgendetwas an dieser Sache stimmte ganz und gar nicht. „Trag sie als krankgemeldet ein, und ich werde sehen, ob ich ihre Meinung ändern kann. Gib mir die Namen der Firmen, die sie haben wollten. In der Zwischenzeit besorg mir eine Aushilfe.“
    „Hast du irgendwelche besonderen Anforderungen an die neue Kraft?“
    „Besorg mir jemanden wie Kate.“ Aber Michael wusste, dass es unmöglich war, einen vollwertigen Ersatz für sie zu finden.
    Zwei Wochen später, als Michael mit Dylan und Justin bei O’Malley’s zusammensaß, machte ihm Kates Kündigung noch immer zu schaffen.
    „He, Michael, du bist deiner Aufgabe nicht gewachsen“, bemerkte Dylan. „Du bist für das Heim für minderjährige Mütter verantwortlich, Justin kümmert sich um das Betreuungsprogramm für unterprivilegierte Kinder, und ich kümmere mich um ein medizinisches Forschungsprojekt.“
    „Medizinische Forschung“, wiederholte Justin mit einem Ausdruck des Unbehagens auf dem Gesicht. „Das klingt teuer.“
    „Wenn du nicht aufpasst, nennen wir dich bald den großen Geizkragen“, drohte Dylan ihm mit trockenem Humor.
    „Nennt mich, wie ihr wollt. Nennt mich nur nicht pleite.“ Justin schluckte eine Magentablette und sah zu Michael. „Du siehst nicht gut aus. Was ist los?“
    Widerstrebend sagte Michael: „Ich habe vor zwei Wochen eine wichtige Angestellte verloren.“
    Dylan verzog das Gesicht. „Ein Todesfall? Das tut mir leid.“
    „Kein Todesfall“, korrigierte Michael und fragte sich, wieso er sich dann so fühlte. „Meine Sekretärin hat gekündigt. Fristlos. Marschierte einfach hinaus. Ich hatte ihr gerade den Auftrag gegeben, Recherchen über das Heim für minderjährige Mütter anzustellen.“
    Dylan hob die Brauen. „Ist sie sehr launenhaft?“
    „Nein, absolut nicht.“
    „Vielleicht hat sie ein besseres Angebot erhalten“, schlug Justin vor.
    „Nein, das habe ich überprüft.“
    Dylan winkte dem Barkeeper. „Na ja, ich habe noch keine Frau getroffen, die nicht hin und wieder launisch war. Mal liegt es an der Periode, oder sie sind schwanger. Wie auch immer, ab und zu drehen sie alle mal durch. Vermutlich kommt sie bald wieder zur Vernunft und taucht wieder bei dir auf.“
    Michael stutzte bei Dylans Worten. Periode, Schwangerschaft. Nein, keine Schwangerschaft, sagte er sich. Möglicherweise die Periode oder irgendeine Hormonschwankung, aber keine
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