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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Hehl
aus ihrem Unbehagen. Alle sahen sich aufmerksam um.
    Freddie
schaute hinter jedes Möbelstück und - von einem entschuldigenden Lächeln
begleitet - auch darunter.
    Lorinda sah
hinter den Vorhängen nach und zog sie zu. Wenn draußen
jemand auf sie lauerte, war es besser, demjenigen keine ungehinderte Sicht auf
sie zu ermöglichen.
    Oder derjenigen, dachte sie auf
einmal beunruhigt. Lily konnte so gefährlich sein wie jeder Mann. Nachdem ihr
dieser Gedanke durch den Kopf gegangen war, wollte er sich nicht wieder
verbannen lassen.
    »Möchtet ihr
etwas trinken?«, fragte sie und versuchte so zu tun, als würden sie lediglich
gemütlich beisammensitzen.
    »Nur aus einer
garantiert ungeöffneten Flasche«, knurrte Macho und holte sie damit zurück in
die Realität.
    »Sollten wir
nicht erst das Haus auf den Kopf stellen, bevor wir zum entspannten Teil des
Abends übergehen?«, fragte Freddie in die Runde.
    Die drei sahen
sich an. Jenseits des Lichtscheins der Decken- und Stehlampen wirkte das Haus
düster und unheimlich.
    »Na, vielleicht
auch nicht.« Freddie machte es sich auf dem Sofa bequem. »Ich habe absolut
nichts dagegen, den Rest der Nacht hier zu verbringen. Wer braucht auch schon
ein Bett?«
    »Ganz genau.«
Macho schlenderte zum Kamin, griff nach einem Schürhaken und hielt ihn
nachdenklich in seinen Händen.
    »Die einzige
ungeöffnete Flasche ist ein Scotch«, sagte Lorinda. »Ist das okay?« Sie
schraubte den Deckel auf und zerriss das Papiersiegel.
    »Grrr...«
Roscoe sträubte plötzlich sein Fell. »Ssssss«, fauchte Hätt-ich´s,
deren Schwanz mit einem Mal den doppelten
Umfang angenommen hatte.
    Bloß-gewusst
starrte zur Tür, wobei ihre Augen immer größer zu werden schienen.
    Alle drei
Katzen beobachteten aufmerksam die Türöffnung und den dunklen Flur dahinter.
    Unwillkürlich
hielt Lorinda die Flasche fester umschlossen, und Freddie stand vom Sofa auf,
während sie ein Kissen vor sich hielt.
    »Sie können
ruhig reinkommen«, sagte Macho laut und energisch. »Wir wissen, dass Sie da
sind.«
    Nach langem
Zögern löste sich eine Frau in einem grauen Chiffonkleid, das um sie herum zu
schweben schien, aus den Schatten.
    »Keine
Bewegung«, flüsterte sie heiser und richtete dabei eine gefährlich aussehende,
schwarze Waffe auf die drei. Die Frau hatte rotes Haar.
    »Wraith!«,
keuchte Freddie. »Wraith O'Reilly.«
    »Marigold
...«, brachte Lorinda leise heraus.
    »Weder noch,
würde ich sagen.« Macho hatte mit kühlem Blick die Gestalt gemustert und dabei
die Verkleidung durchschaut und ebenso den Hammer bemerkt, der unter dem
wallenden Chiffon an der Hüfte in einem Gürtel steckte. Der Hammer, mit dem ein
Aquarium eingeschlagen worden war ... und ein Schädel.
    »Gordie«,
sagte Macho. »Gug ... g... g... Gordie. Das hatte Dorian uns sagen wollen.«
    »Gut erkannt.
Nein, keine Bewegung.« Obwohl Gordie durchschaut worden war, hielt er weiter an
seiner geflüsterten Pseudo-Frauenstimme fest. »Legen Sie den Schürhaken weg.«
    »Wissen Sie
mal, was Sie wollen?«, konterte Macho. »Soll ich mich nicht bewegen, oder soll
ich den Schürhaken weglegen?«
    »Legen Sie ihn
hin! Ganz langsam! Und die Flasche stellen Sie auch hin.« Die Waffe wurde auf
Lorinda gerichtet.
    Er war
verrückt, und er hasste sie. Sie alle. Jeden Einzelnen von ihnen. Selbst wenn
sie alle seine Anweisungen befolgten - welche Chancen hatten sie schon, das
hier lebend zu überstehen?
    Langsam
stellte sie die Flasche hin, und aus dem Augenwinkel sah sie, wie Macho den
Schürhaken weglegte.
    »Hinsetzen.«
Gordie fuchtelte mit der Waffe und zeigte auf das Sofa. »Sie alle. Da kann ich
...« Abrupt unterbrach er seinen Satz, während sie sich setzten.
    Da kann ich
Sie besser im Auge behalten ... Da kann ich besser auf Sie zielen .. . Der Satz
konnte auf vielfältige Weise enden.
    Lorinda und
Freddie nahmen auf dem Sofa Platz, Macho versuchte, sich auf die Armlehne zu
kauern.
    »Runter da!«
Gordie hatte den Trick durchschaut. »Setzen Sie sich richtig hin.«
    Nachdem sie so
saßen, wie Gordie es wollte, schien er nicht zu wissen, was er weiter mit ihnen
anfangen sollte.
    »Sie sind zu
viele«, beklagte er sich betrübt und strich eine rote Locke aus der Stirn. »Was
machen Sie alle hier? Wieso ist nicht jeder in seinem Haus?«
    »Wir wurden
hierher eingeladen«, gab Freddie zurück. »Ganz im Gegensatz zu Ihnen.«
    »Ja, genau.
Keiner von Ihnen hat mich jemals eingeladen! Keiner von Ihnen!« Freddie hatte
offensichtlich genau
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