Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
Vom Netzwerk:
bestens vertraut.«
    Der Tropfen,
der das Fass hatte überlaufen lassen, musste Dorians Beharren gewesen sein,
dass Gordie die ganze Nacht arbeiten sollte, um die Schmiererei am Eingang von
Coffers Court zu beseitigen. Wären die Folgen nicht so albtraumhaft gewesen,
hätte Lorinda fast Mitleid mit dem Mann haben können.
    »Aber warum musste
Ondine sterben?«, fragte Macho. »Sie hatte keine Serie geschrieben. Sie hat
ihre Un -Bücher veröffentlicht.«
    »Dieses
arrogante Miststück!«, spie Gordie aus. »Sie hat mich beleidigt und mich wie
Dreck behandelt. Sie war un- erträglich, un höflich, un verschämt, un freundlich, und deshalb ...«, er lächelte beängstigend, »... wurde sie un ter die Erde gebracht.«
    Die arme
Ondine. Da kam sie wutentbrannt die Speichertreppe herunter, lief Gordie in die
Arme, ließ ihren Zorn an ihm aus — und musste mit dem Leben dafür bezahlen.
Lorinda schauderte.
    »Und Gemmas
beinahe tödliche Lebensmittelvergiftung ...«, warf Freddie ein.
    »Sie hat
seinerzeit meine Kurzgeschichten abgelehnt«, knurrte Gordie. »Die waren besser
als alles, was jemals in ihrem verdammten Magazin veröffentlicht wurde, aber
sie wollte sie nicht haben. Ich habe nicht genug Gift genommen«, fügte er
grübelnd hinzu. »Es sollte nicht zu offensichtlich sein, aber dann war ich doch
zu sparsam. Allerdings ...«, seine Miene hellte sich auf, »... ist das nicht so
schlimm. Sie ist ja bereits im Ruhestand und hat mit dem Magazin nichts mehr zu
tun. Sie ist also nicht länger wichtig.«
    »Plantagenet
Sutton war auch ein unerträglicher Charakter«, gab Macho zu bedenken. »Falls
das Ihr Kriterium ist, nach dem Sie Ihre Opfer aussuchen. Oder hat er eines
    Ihrer
unveröffentlichten Manuskripte besprochen? Seine Art der Besprechung dürfte
wohl für Sie Grund genug gewesen sein, um zur Tat zu schreiten.«
    »Ich dachte,
er wäre mein Freund.« Tränen stiegen Gordie in die Augen. »Er war der Einzige,
der mich je auf einen Drink einlud und mit mir übers Schreiben redete. Er
wollte mir helfen, Fuß zu fassen. Er beschaffte die Kiste Tequila, weil er die
Idee für witzig hielt, Ihre eigenen Serienfiguren gegen Sie agieren zu lassen,
um Sie aus dem Gleichgewicht zu bringen ... Er wollte sehen, welche
Auswirkungen das auf Ihre Bücher hat.«
    »Ja«, stimmte
Macho ihm zu. »Plantagenet musste so etwas für einen richtigen Brüller halten.
Ich wusste doch, dass er seine Finger im Spiel hatte.«
    »Aber... dann
verlor er seinen Sinn für Humor. Er sagte, Jack hätte sterben können, als ich
ihn in das Freudenfeuer stieß. Er verstand nicht...«
    »Ich nehme an,
Jack hat Sie auch beleidigt«, meinte Freddie seufzend. »Was für ein
Sensibelchen Sie doch sind.«
    »Sutton sagte,
ich sei zu weit gegangen ... und zu einer Gefahr geworden«, beklagte sich
Gordie. »Er wollte es Dorian sagen, aber erst nach der Kreuzfahrt. Ich folgte
ihm an dem Abend zu Dorians Haus. Ich wusste, er würde zu viel trinken. Und
falls nicht, konnte man ihn immer noch dazu überreden, sich noch ein Glas zu
genehmigen. Als er Dorians Haus verließ, war er froh, mich zu sehen. Er dachte,
ich würde ihn nach Hause bringen. Er merkte nicht, dass ich ihn in der Kälte
festhielt, während ich mit ihm redete. Als er zu frieren begann, bot ich ihm
einen Flachmann an. Ein paar Schlucke genügten, dann konnte er sich nicht mehr
auf den Beinen halten. Ich legte ihn auf die Erde und ging weg. Die Natur
erledigte den Rest. Zum Glück war die Nacht sehr kalt.«
    Die anderen
schwiegen, als sie hörten, was er als Glück betrachtete.
    »Es läuft
immer wieder auf Dorian hinaus«, überlegte Lorinda. »Er stieß auf Sie und
brachte Sie her, machte Sie zum Mädchen für alles und zum Hausmeister von
Coffers Court ...« Gordie, der alles beherrschte, was mit mechanischen oder
elektrischen Dingen zu tun hatte — und der in der Lage war, falsche Nachrichten
auf einem Anrufbeantworter zu hinterlassen, die sich nach dem Abspielen gleich
wieder löschten.
    »Ich dachte,
er würde mich zu seinem Protégé machen«, sagte Gordie. »Aber er wollte nur
einen Handwerker, der rund um die Uhr zur Verfügung stehen musste.«
    »Haben Sie die
Schmiererei über der Tür schon entfernt?« Macho hatte sich offenbar
vorgenommen, Gordie aus der Reserve zu locken. Im Moment klang er sogar fast
wie Dorian.
    »Ja. Nein. Es
ist egal.« Gordie sah ihn hasserfüllt an. »Dorian wird sich daran nicht mehr
stören können.«
    »Ich verstehe
sowieso nicht, warum sich Dorian
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher