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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Blicken.
    »Ach, ihr
Süßen, haben wir euch den ganzen Tag allein gelassen?« Schuldbewusst bückte
sich Lorinda und nahm ihre beiden Katzen auf den Arm. Natürlich hatten sie den
ganzen Tag über Zugang zu ihrem Trockenfutter, trotzdem erwarteten sie von ihr
mehr als nur das.
    »Komm her,
Roscoe. Komm zu mir, mein Junge. Hey, was ist denn los mit dir?« Sobald er
versuchte, seinen Kater hochzunehmen, wich der ihm aus und kehrte gleich darauf
zu ihm zurück, um sich leise und kläglich zu beschweren.
    »Wie
eigenartig«, wunderte sich Macho. »So benimmt er sich sonst nur, wenn ich mit
ihm zum Tierarzt gehen will.«
    »Wieso seid
ihr nicht im Haus, wo es angenehm warm ist?«, fragte Lorinda ihre beiden und
wurde stutzig. »Die zwei sind ganz nass und kalt. Die sind nicht eben erst
rausgekommen, um uns zu begrüßen. Die halten sich schon eine Weile draußen
auf.«
    »Roscoe ist
auch ganz nass«, bestätigte Macho, als er seinen unruhigen Kater endlich zu
fassen bekam. »Dabei hasst er Nässe und Kälte gleichermaßen. Warum ist er nicht
im Haus geblieben?«
    »Weißt du ...«
Freddie drückte die Fahrertür zu. »Ich glaube, ich überlege mir das noch mal
und falle nicht gleich ins Bett. Erst will ich wissen, was hier los ist. Wenn
eure Katzen, die es bequem und warm lieben, sich freiwillig hier draußen
aufhalten, dann muss im Haus irgendetwas Böses lauern.«
    Sie
betrachteten die dunklen Häuser, die auf ihre Rückkehr warteten.
    »Roscoe?«
Macho schnupperte, drückte seine Nase auf dessen Kopf und schnupperte noch
einmal. »Er riecht nach Alkohol.« Nachdenklich sah er zu seinem Haus. »Vermutlich
Tequila.«
    »Ich werde
heute Nacht kein Auge zumachen«, erklärte Freddie, »solange wir unsere Häuser
nicht von oben bis unten durchsucht haben.«
    »Das müssen
wir allerdings selbst erledigen«, sagte Lorinda. »Ich möchte lieber nicht
wissen, was die Polizei uns erzählt, wenn wir die wegen einer so vagen
Vermutung alarmieren. Die denken auch so schon nicht besonders gut von uns.«
    »Und ich
möchte denen nicht die Geschichte erzählen, dass wir von unseren eigenen
Figuren heimgesucht werden«, ergänzte Freddie. »Komm, gib mir eine von deinen
Katzen. Du kannst nicht beide so lange tragen.« Mit diesen Worten nahm sie
Bloß-gewusst an sich. »Nein, mit der Geschichte würden wir tatsächlich in der
Gummizelle landen.«
    »Was ja
zweifellos auch die Absicht des Täters ist. Und genau deshalb hat ja auch jeder
von uns für sich behalten, was ihm widerfuhr.« Macho starrte sein Cottage an.
»Bestenfalls würden uns die Leute für harmlose Irre halten, schlimmstenfalls
würden sie vermuten, dass die Todesfälle in Brimful Coffers alle auf unser
Konto gehen.«
    »Das scheint
bereits jemand zu denken.« Lorinda war davon mittlerweile fest überzeugt.
    »Ja, und
unsere wahrscheinlichsten Verdächtigen sind bereits tot oder werden einer nach
dem anderen aus dem Verkehr gezogen.« Macho machte eine finstere Miene. »Ich
würde sagen, wir können Dorian jetzt ausschließen. Und Plantagenet ist seit
Wochen tot.«
    Freddie
schauderte. »Hört mal, ich würde lieber irgendwas unternehmen, anstatt hier zu
stehen und darauf zu warten, dass ich eine Lungenentzündung kriege. Ich schlage
vor, wir fangen mit Machos Haus an und sehen dort nach, ob wir irgendetwas ...
oder irgendjemanden finden.«
    Roscoe wand
sich in Machos Armen und tat lautstark seinen Unmut kund, als sie das Haus
betraten. Macho machte das Licht in der Diele an. Es blieb dunkel.
    »Na ja, die
Birne war schon drin, als ich hier einzog. Es ist denkbar, dass sie einfach
durchgebrannt ist.«
    »M-hm«, machte
Lorinda.
    Freddie
schnaubte zweifelnd.
    Die
Wohnzimmerlampe funktionierte dagegen, und im Zimmer selbst schien auch alles
in Ordnung zu sein. Als sie zur Küche gingen, wehrte sich Roscoe wieder
heftiger, und Macho setzte behutsamer einen Fuß vor den anderen.
    Die
Küchenlampe war ebenfalls intakt und verbreitete ein grelles Licht. Ein zu grelles Licht. Instinktiv sahen sie zur Decke.
    Die
Milchglaskugel, die normalerweise die Glühbirne umgab, war zerschlagen worden,
nur ein paar Splitter hingen noch in der Fassung. Die Scherben lagen über den
Boden verstreut, und in einer Ecke fand sich eine zerschmetterte Flasche, um
die herum sich eine Lache aus Tequila gebildet hatte.
    Auf dem Tisch
stand eine zu zwei Dritteln gefüllte Tequila-Flasche, daneben ein nicht ganz
ausgetrunkenes Glas. Der Stuhl lag auf dem Boden, als sei er umgefallen,
nachdem jemand
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