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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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Hände und ließ sie auf die Tischplatte fallen. »Mein Kollege Dorsy in New York und Ihre Kollegen Cotton und Decker sind anderer Ansicht. Ihre FBI-Kollegen haben einen Mann beobachtet, der mit Stoff handelte. Sie verständigten unser New Yorker Office. Wir schalteten uns ein und baten zugleich das FBI, uns weiter zu unterstützen. Cotton und Decker stellten die Händler. Den Rest kennen Sie: Der Dealer nannte Cimpel als seinen Auftraggeber.«
    »Ja«, gab Bradden zu, »so kenne ich auch den Fall. Aber wo steht, daß der sterbende Händler überhaupt wußte, was er sagte? Wir beide, Sie und ich, wissen, daß wir Cimpel mehrmals gestellt und seinen Wagen gefilzt haben. Ergebnislos. Und genau dazu paßt das Benehmen Kensalls. Weiß der Teufel, was Cimpel und Kensall in Mexiko tun – aber ich glaube nicht, daß wir hier damit etwas zu tun haben.« Tillmans lächelte. »Warten wir ab, was Ihr Kollege Cotton erreicht.«
    ***
    Die Stadt hieß Vallecillo, und ich hatte noch nie etwas von ihr gehört.
    Und das Hotel hieß einfach Hotel, sonst nichts. Es hatte keine fünf, keine vier und keine drei Sterne im Hotel Guide. Nicht mal einen.
    Eine Putzfrau hatte es auch nicht, wie ich vermuten mußte.
    Dafür hatte es einen Inhaber, der sich beinahe zirkusreif verbeugte, als er Cimpel sah.
    Er hieß Esteban, und er schaute mich schief an.
    »Es ist Dannys Nachfolger«, sagte Cimpel, »und er bekommt Dannys Zimmer.«
    Esteban schaute mich abermals an. Immer noch schief.
    »Willst du ein Foto von mir?« fragte ich unfreundlich.
    Ein echter amerikanischer Gangster reagiert nicht anders.
    Esteban schüttelte den Kopf. »Du siehst aus wie ein amerikanischer Polizist, Gringo.«
    »Ich haue dir das halbe Maul weg!« kündigte ich an.
    »Ihr beiden vertragt euch!« befahl Cimpel.
    »Er sieht aus wie ein amerikanischer Polizist«, wiederholte Esteban beharrlich.
    »Die amerikanische Polizei sucht ihn«, gab Cimpel Aufklärungsunterricht.
    »Trotzdem sieht er aus, wie ein…«
    »… amerikanischer Polizist«, äffte ich ihm nach. »Das kennen wir bald auswendig. Wenn du es noch eine halbe Stunde daherredest, glaubt der Boß das auch noch.«
    Cimpel schaute mich forschend an. »Bist du einer?« fragte er, plötzlich mißtrauisch geworden.
    Dieser verdammte Esteban mit seinem Röntgenblick! Er konnte mich tatsächlich in Schwierigkeiten bringen. Nicht nur Cimpel gegenüber. Auch die mexikanischen Ordnungshüter werden mißtrauisch, wenn sich ein US-Tourist als G-man entpuppt. Umgekehrt haben wir es auch nicht gern, wenn mexikanische Polizisten bei uns ihre Nasen in Sachen stecken, die sie zwar interessieren, für die sie aber nicht zuständig sind.
    Ich holte meinen Trick 17 aus der Kiste. Zuerst lachte ich verlegen wie ein Schuljunge, der vom Lehrer beim Abschreiben erwischt wird.
    »Ich war mal Polizist«, gab ich zu. »Du?« fragte Cimpel böse. »Ich denke…«
    »Ich mußte einen Geldtransport begleiten«, behauptete ich. »Ausgerechnet dieser Transport wurde überfallen. Ich konnte es nicht verhindern.«
    »Aha«, sagte Cimpel. »Und?«
    »Sie konnten mir nichts beweisen. Deshalb feuerten sie mich wegen mangelnder Eignung.«
    »Haha«, machte Cimpel. »Wie viel?« Ich zeigte meine leeren Hände.
    »Idiot«, sagte Cimpel. »Für nichts?«
    »Für 200 000«, erzählte ich mein Märchen weiter. »Aber das Geld ist in den Staaten versteckt. Ich komme nicht ran.«
    »Darüber reden wir noch«, versprach Cimpel.
    »Zehn Prozent für mich«, verlangte Esteban. »Ich habe den Gringo durchschaut!«
    »Geh spazieren!« sagte Cimpel. »Oder in dein Zimmer.«
    »Gibt es hier nichts zu saufen?« fragte ich unwirsch.
    »Nicht viel«, antwortete Cimpel. »Esteban bringt es dir auf dein Zimmer.«
    »Dann gehe ich spazieren…«
    Ich verließ das Hotel, das keinen Namen hatte, ging hinaus auf die Straße und bummelte.
    Die Stadt, zumal der Randbezirk, in dem ich in tiefer Nacht herumlief, war so tot wie der Friedhof von Brooklyn. Ich war der einzige Mensch in den finsteren Straßen. Es gab keine Kneipe, keine Girls, keine Hunde und Katzen und noch nicht einmal Ratten.
    Und schon gar kein Telefon, das mich in die Lage versetzt hätte, unbeobachtet in die USA zu telefonieren.
    Ich brauchte nur ein ganz kurzes Gespräch mit den Kollegen vom Bureau of Narcotics. Nur meinen Namen brauchte ich zu nennen, den Namen Cimpel und ein einziges Wort.
    Es war zwar nur eine Vermutung, aber ich war mir wieder einmal sicher, daß ich damit recht hatte. Das
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