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B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

B146 - Mein Höllenjob in Mexiko

Titel: B146 - Mein Höllenjob in Mexiko
Autoren: Mein Höllenjob in Mexiko
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Laub aus einem tropischen Urwald verbrannte.
    Das Zeug stammte aus einer runden Dose, auf der etwas von Pfeifentabak stand.
    »Jerry…« sagte Mr. High, aber dann bekam er erst einen Hustenanfall.
    »Stört Sie meine Pfeife?« fragte Dorsy.
    »Keinesfalls«, hustete der Chef, und ich stimmte mit ein. »Wir haben eine gute Klimaanlage, die schafft das spielend.«
    Dorsy nickte sehr zufrieden.
    »Jerry, das Narcotics Bureau bittet uns um Unterstützung. Ich Sachen Cimpel.«
    »Ja«, sagte Dorsy. »Cimpel ist wieder unterwegs. Das heißt, er schickt sich an, sich auf den Weg zu machen. Sein Wagen ist bereits unterwegs. Bestimmungsort: Dallas, Texas. Wir vermuten, daß er wieder nach Mexiko will.«
    »Nach Mexiko«, wiederholte der Chef. Was er damit sagen wollte, konnte ich leicht erraten. In Mexiko hat das Narcotics Bureau ebenso viel zu suchen wie etwa der Schutzmann von unserer Ecke. Nichts.
    Und wir vom FBI haben in Mexiko ebenfalls nichts zu suchen. Jedenfalls dienstlich nichts.
    »Wollten Sie nicht schon immer mal Urlaub machen?« fragte Mr. High. »In Mexiko?«
    »Schon«, sagte ich. »Aber Sie wissen ja, daß ich nicht gerade zum Jet-set gehöre und die bekannten 14 Tage Acapulco für 399 Dollar schließen nur Übernachtung im Zimmer ohne Klimaanlage und…«
    »Haben Sie noch Urlaubsanspruch für dieses Jahr?« fragte der Chef.
    »Ja. Und aus dem vorigen Jahr ebenfalls.«
    »Okay«, nickte der Chef. »Dann nehmen Sie mal ein paar Tage davon! Und machen Sie sich auf den Weg in Richtung Mexiko! Sollten Sie zufällig dort unseren Mr. Cimpel treffen, so brechen Sie sofort Ihren Urlaub ab und bleiben dienstlich auf Kosten des FBI in südlicher Sonne und in der Nähe des ehrenwerten Mr. Cimpel.«
    »Verlockende Aussichten«, gab ich zu. »Leider weiß ich, wie groß Mexiko ist und wie verhältnismäßig klein Mr. Cimpel, so daß…«
    Der Urwaldbrand in Mr. Dorsys Pfeife ließ etwas nach.
    »Dem Zufall, der Sie mit Mr. Cimpel zusammenführen wird, werden wir ein wenig nachhelfen«, sagte der Rauschgiftfahnder. »Wir kennen seine Strecke, und wir werden ihm im Genick sitzen bleiben, bis wir wissen, an welcher Stelle er nach Mexiko einreisen wird. Nach unseren bisherigen Erfahrungen bei Laredo. Sie müßten also Nuevo Laredo als ersten Urlaubsort in Mexiko wählen.«
    »Ein bezauberndes Plätzchen«, seufzte ich.
    »So gibt er immer seine Einverständniserklärungen ab«, bemerkte der Chef.
    »Darf ich wenigstens meinen Flitzer mitneh…«
    »Jerry«, schüttelte der Chef vorwurfsvoll den Kopf. »Es ist anzunehmen, daß Cimpel erfahren hat, welches Fahrzeug den nun toten Dealer verfolgt hatte.«
    »Wir sorgen dafür, daß Ihnen in Nuevo Laredo ein geeigneter, aber unauffälliger Wagen zur Verfügung steht«, versprach Dorsy.
    »Soll ich allein Urlaub machen?« fragte ich. »Noch überzeugender könnte ich doch meine Rolle spielen, wenn ich mit einer Kollegin zusammen…«
    Ich dachte an eine ganz bestimmte Kollegin, an eine unserer ersten FBI-Agentinnen, aber Mr. High schüttelte unerbittlich den Kopf.
    Nuevo Laredo.
    Der Teufel soll’s holen.
    Ohne meinen Jaguar.
    Der Teufel soll’s…
    Nicht mal ein Girl dabei.
    Der Teufel…
    »Okay«, sagte ich und seufzte so schön, daß ich mir selbst leid tat.
    ***
    »Mensch, stell doch die verdammte Klingel ab…«
    Ich hörte lieber auf zu schimpfen, denn ich wußte, daß es keinen Zweck hatte.
    Es war keine Klingel, die mich aus dem unruhigen Schlaf gerissen hatte, sondern das Ding, das man in diesem miesen Hotel in Nuevo Laredo, Mexiko, als Telefon bezeichnete.
    Ja, es war ein mieses Hotel, und dennoch galt ich in dieser Herberge als kleiner Aga Khan oder so was Ähnliches.
    Zimmer mit Telefon.
    Wobei das Telefon noch eher seinen Namen verdiente als der Stall, der Zimmer genannt wurde.
    Ein Bett, in dem schon Columbus oder so jemand geschlafen haben mußte. Mit einer Matratze, deren Innenleben nicht aus Schaumgummi oder elastischen Spiralfedern, sondern aus Schrott zu bestehen schien.
    Und ein Schrank, den ich noch nicht einmal geöffnet hatte, weil er den Eindruck machte, bei der ersten Berührung zusammenzubrechen. Zwei Stühle, die offenbar schon mehrmals zusammengebrochen und mit Alleskleber wieder zusammengefügt worden waren. Ein Tisch, der kratzfest war: Eine dicke Dreckschicht schützte das Holz vor mechanischen Beschädigungen aller Art.
    Aber Telefon hatte das Zimmer.
    »Ja?« bellte ich unwirsch in den Hörer.
    »Welcher Tag ist heute?« fragte eine fremde
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