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Ave Maria - Roman

Ave Maria - Roman

Titel: Ave Maria - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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und ich griff zu dem seitlichen Reißverschluss ihres Rocks. Wieder küssten wir uns. Ihr Mund war so frisch und süß wie immer.
    »Wenn es falsch ist, dich zu lieben, möchte ich nicht das Richtige tun«, sang ich halb geflüstert.
    »Mich zu lieben ist nicht falsch.« Jamilla lächelte.
    Ich tanzte sie ins Schlafzimmer.
    »Wie schaffst du das mit diesen Absätzen?«, fragte ich unterwegs.
    »Du hast Recht«, sagte sie und streifte die Schuhe ab, als ihr Rock zu Boden glitt.
    »Wir sollten die Kerzen anzünden«, sagte ich. »Soll ich das tun?«
    »Schscht, Alex. Es ist schon warm genug.«
    »Allerdings.«
    Danach haben wir nicht mehr viel gesprochen. Jamilla und ich schienen ohnehin immer zu wissen, was der andere dachte. Zu gewissen Zeiten war keine Konversation nötig. Ich hatte sie vermisst - mehr, als ich gedacht hätte.
    Wir pressten uns aneinander, Brust gegen Brust, und atmeten in einem schönen Rhythmus. Ich wurde an ihrem Bein hart und spürte ihre Feuchtigkeit an meinem Schenkel. Dann nahm ich Jamillas schönes Gesicht in beide Hände.
    Ich hatte das Gefühl, als könne sie meine Gedanken hören. Sie lächelte und nahm in sich auf, was ich soeben gedacht hatte. »Ach, wirklich?«, flüsterte sie und zwinkerte mir zu. Wir hatten diesen Scherz des Gedankenlesens schon oft gespielt.
    Wir küssten uns wieder, und Jamilla atmete tief, als ich langsam meine Lippen über ihren Hals, ihre Brüste zu ihrem
Bauch schob. Wo immer ich anhielt, wäre ich am liebsten geblieben, aber ebenso sehr konnte ich es nicht erwarten weiterzugehen. Sie schlang die Arme um meinen Rücken und rollte uns über das Bett.
    »Wie kannst du so hart und so weich sein?«
    »Das ist bei einer Frau so. Genieße es einfach. Aber ich könnte von dir dasselbe sagen. Hart und weich?«
    Gleich darauf war ich in Jamilla. Sie setzte sich kerzengerade auf, warf den Kopf zurück und biss sich auf die Unterlippe. Nachmittägliche Sonnenstrahlen kamen durchs Fenster und glitten langsam über ihr Gesicht. Alles war atemberaubend schön.
    Wir erreichten gleichzeitig den Höhepunkt - eines dieser Ideale, von denen alle behaupten, es sei ein Ideal, was es jedoch nicht immer ist.
    Ich lag auf ihr, langsam wich die Luft aus meiner Lunge. Unsere Körper schmolzen dahin wie immer.
    »Morgen bist du zu müde, um mit den Kindern Achterbahn zu fahren«, sagte sie schließlich und lächelte.
    »Apropos Achterbahn...«, sagte ich.
    Sie lachte. »Versprechen, Versprechen.«
    »Ich halte meine immer.«

9
    Ich erinnere mich nicht, wann Jamilla und ich an diesem Nachmittag einschliefen. Mein Pieper weckte mich. Mein nagelneuer Pieper! Der, den ich eigens für diese Urlaubsreise geholt hatte, damit nur wenige Menschen meine Nummer hatten. John Sampson, Direktor Burns Assistent, Tony Woods - das waren alle. Zwei Menschen zu viel. Und was jetzt?
    Ich stöhnte. »Tut mir Leid, Jam. Damit habe ich nicht gerechnet. Aber ich muss mich ja nicht melden.« Den letzten Teil brachte ich nur halbherzig vor. Wir wussten beide, dass ich das nie tun würde.
    Jamilla schüttelte den Kopf. »Ich verrate dir ein kleines Geheimnis. Mein Pieper liegt hier im Nachttisch. Los, Alex, melde dich.« Ja, melde dich!
    Logisch, das Büro des Direktors in Washington, D.C. Ich wählte die Nummer auf dem Telefon, das neben dem Bett auf dem Nachttisch stand, dabei blieb ich auf dem Rücken liegen. Ich blickte auf die Uhr. Vier Uhr nachmittags. Der Tag war wie im Nu verflogen, was ja eigentlich nicht schlecht war. Bis jetzt zumindest.
    »Ron Burns«, sagte ich leise zu Jamilla, während ich darauf wartete, dass man mich durchstellte. »Das hat nichts Gutes zu bedeuten. Es muss schlecht sein.«
    Sie nickte. Ein Anruf von der Spitze der Pyramide bedeutete immer eine dringliche Angelegenheit. Was immer es war, zu diesem Zeitpunkt wollte ich es nicht hören.
    Ron Burns kam selbst ans Telefon. Das wurde mit jeder Sekunde schlimmer. »Alex? Sind Sie das?«

    »Jawohl, Sir.« Ich seufzte. Nur Jamilla, ich und Sie.
    »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie meinen Anruf erwidern. Es tut mir Leid, Sie zu stören. Ich weiß, es ist eine Weile her, seit Sie richtigen Urlaub gemacht haben.«
    Er hatte keinen blassen Schimmer, wie sehr er störte! Aber ich schwieg und hörte mir an, was der Direktor zu sagen hatte.
    »Alex, in L.A. gibt es einen recht heiklen Fall. Wahrscheinlich hätte ich Sie sowieso dorthin geschickt. Die Tatsache, dass sie bereits vor Ort sind, ist ein glücklicher Zufall. Wobei
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