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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen!
Autoren: Lois Greimann
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lahmgelegt hatte.«
    »Wie bitte?«
    »Es war seine Verlobte.«
    »Hab ich’s doch gewusst!« Ich hätte nicht glücklicher sein können. Nicht mal, wenn er mir einen Nachtisch mitgebracht hätte.
    »Ihr richtiger Name ist Mary Ellen Ensign. Aus Elkhorn, Alabama.«
    »Sie wollen mich auf den Arm nehmen!«
    Seine Mundwinkel zuckten nach oben. »Manchmal frage ich mich, wer Sie wirklich sind.«
    Ich ignorierte seine Bemerkung. Schließlich war ich gerade die elegante Dr. Christina McMullen. »Was haben Sie gesagt? Sie war ein Niemand aus Niemandsland, traf David und beschloss daraufhin, sich in seine Traumfrau zu verwandeln?«
    »Ganz so einfach war das nicht. Sie hatte was mit Bomstad und einem halben Dutzend anderer Typen. Der Bomber hat ihr von David erzählt. Sie behauptet, sie hätte sich sofort zu ihm hingezogen gefühlt und nichts Ungewöhnliches an ihm gefunden. Ich glaube, sie hat von seinen Seitensprüngen erfahren und versucht, ihn zu erpressen. Als sie ihm dann begegnet ist, hat sie ihre Pläne geändert. Ich denke nicht, dass sie erwartete, dass Hawkins Bomstad um die Ecke brachte, aber sie wollte ganz bestimmt nicht, dass Sie ihre Pläne durchkreuzten. Darum hat sie sich an den Bremsen zu schaffen gemacht. Und der Angriff auf dem Parkplatz geht auch auf ihr Konto.«
    »Sie hat mir diesen Schlägertypen auf den Hals gehetzt, um mich zu … zu …«
    »Sie schwört, dass sie Ihnen nur einen Schrecken einjagen wollte. Als Warnung, damit Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    Ich kaute und dachte darüber nach. »Also war sie diejenige, die in Bomstads Haus eingebrochen ist.«
    Er nahm einen Bissen in den Mund und nickte. »Scheinbar hatte der Bomber ein Video, wo beide drauf waren.«
    »Er hat sich mit ihr im Bett gefilmt?«
    »Unglaublich, nicht wahr?«
    »Und andere?«
    »Mmmh.«
    Er hielt inne, sah mich an, und dann explodierte die Wahrheit in meinem Kopf wie ein Feuerwerk.
    »Das ist sein Tagebuch! Die Videos!«
    »Die Aufnahme befand sich mitten auf einem preisgekrönten Pornostreifen. Wir haben zwei Tage gebraucht, um sie zu finden. Hätte nicht gedacht, dass ich es jemals leid werden könnte, Pornos zu gucken!« Er pickte ein paar Nudeln auf und sah zu mir herüber. »Vielleicht hätte ich Sie doch in sein Haus lassen sollen. Dann hätte ich mir wahrscheinlich ziemlich viel Zeit gespart.«
    Ich zog eine Braue hoch und sah ihn vorwurfsvoll an. Schließlich schob ich meinen Teller zur Seite und wählte einen Glückskeks aus. »Ihr Problem.«
    Wieder glühten seine Augen. »Fast«, sagte er, und plötzlich wollten mir meine Finger einfach nicht mehr gehorchen.
    »Na ja …« Ich konzentrierte mich einen Moment lang auf meine Atmung. »Ich bin ziemlich froh, dass jetzt alles vorbei ist.« Ich brach den Keks durch, und las die Botschaft. Eigentlich war ich immer der Meinung, die Dinger sollten »Mumpitzkekse« heißen, aber dieses Mal ergab die Botschaft tatsächlich einen Sinn.
    »Was steht da?«
    Ich räusperte mich. »Hier steht, dass mir ein faszinierendes Abenteuer bevorsteht.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Ehrlich?«
    Ich spürte, wie alles in mir zu glühen begann. »Ich glaube, damit war mein Beruf gemeint«, antwortete ich. »Ich denke über eine Veränderung nach.«
    »In welche Richtung?«
    »Gerichtsmedizin«, erwiderte ich.
    »Faszinierend«, gab er zurück. »Aber eine berufliche Veränderung kann durchaus kompliziert sein, und ich glaube, du hast schon mehr als genug Probleme.«
    »Probleme? Welche Probleme?«
    »Keuschheit«, sagte er und spielte mit meinen Fingern. »Vielleicht sollten wir uns erst einmal darum kümmern, bevor wir andere Dinge angehen.«
    »Das ist kein Problem für mich«, antwortete ich, aber meine Zunge fühlte sich seltsam schwer an. »Es war schließlich meine Entscheidung.«
    »Ernsthaft? Ich dachte, es wäre eher ein Urteil gewesen.«
    »Vielleicht für dich.« Ich dachte kurz darüber nach, einfach zu türmen, aber er hielt noch immer meine Hand, und ich erinnerte mich wieder an den Anblick seines Oberkörpers. »Für mich ist es …« Er strich mit den Fingerspitzen über meine Knöchel. Ich schluckte schwer. Er hob den Blick und sah mir in die Augen. »… eine intelligente Entscheidung«, fuhr ich fort.
    »Also, als du in jener Nacht meine Knöpfe vom Hemd gerissen hast -«
    Ich räusperte mich. »Ich mag da vielleicht ein wenig beschwipst gewesen sein.«
    »Ach ja?« Er strich mit den Fingerspitzen über meinen Arm. Ich erzitterte bis ins
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