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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
Autoren: Wolfgang Doll
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zu den Hausecken bewegten und rannten dann im Schutz der Dunkelheit hinter die nichts ahnenden Männer.
     
    Alles ging furchtbar schnell und war binnen weniger Sekunden erledigt. Die ahnungslosen Wachen wurden mit gezielten Stichen ins Herz niedergestreckt und sanken lautlos zu Boden. Es war, als hätten sie diesen Streich schon unzählige Male ausgeführt. Rasch nahmen sie den Toten die Schlüssel ab, welche die Türen zu den Stallungen öffneten. Den ersten Raum, den sie betraten, fanden sie mit Männern gefüllt, die apathisch auf einfachen Strohlagern hingestreckt waren. Henry räusperte sich, weil er, entsetzt von dem Anblick, der sich ihm bot, gar nicht wusste, wie er beginnen sollte. Einige der Männer sahen müde auf, ohne zu erkennen, wer sich vor ihnen befand.
     
    “Guten Abend“, begann Henry umständlich, “mein Name ist Henry Kimm. Wir sind gekommen, um Sie zu befreien. Sofort kam Bewegung in die Gestalten.
     
    “Welche Bosheit habt Ihr Euch jetzt schon wieder ausgedacht“, fragte einer aus der Dunkelheit heraus.
     
    “Es ist keine Bosheit, ich bin wirklich Henry Kimm und mit mir sind einige Männer, die Euch befreien wollen.“
     
    Erst jetzt bemerkten die Männer, dass eine Stimme zu ihnen sprach, die sie noch niemals zuvor gehört hatten, und es begann ihnen langsam zu dämmern, dass sich hier wirklich etwas anders war und jemand anschickte, sie zu retten.
     
    „Ist das wirklich wahr?“, zweifelte einer der Gefangenen. „Ihr wollt uns tatsächlich befreien?“
     
    „Es ist so, wie ich sagte“, antwortete Henry. „Ich mache keine Scherze!“
     
    Allmählich kam freudiger Tumult auf, so dass Heinz warnte:
     
    “Nicht so laut. Die dürfen nichts davon mitbekommen. Wenn wir es geschickt anfangen, kommen die gar nicht mehr zu Gegenwehr. Laut freuen könnt Ihr Euch nachher noch, wenn alles vorüber ist.“
     
    Die Gefangenen wurden von ihren Ketten losgebunden, und anschließend ließen sich ganz kurz berichten, was die Insulaner geplant hatten. Dann gingen sie gemeinsam zu den Frauen, um auch sie aufzuwecken, zu befreien und von dem anstehenden Ereignis in Kenntnis zu setzen. Hier war es wesentlich schwieriger, Ruhe in die Reihen zu bekommen, wofür alle, angesichts der Peinigungen und Erniedrigungen, welche die sie durchgemacht hatten, Verständnis zeigten. Jochen, Bernd und Kurt hatten mittlerweile die Waffen herbeigeholt und begannen, sie unter die Männer zu verteilen. Kaum war das geschehen, trat einer der Gefangenen hervor und wandte sich an Henry.
     
    “Wir alle haben eine große Bitte an Euch. Wir haben unter diesen Verbrechern und Mördern viele Monate lang gelitten. Ihr habt Euer Leben aufs Spiel gesetzt, um uns zu befreien. Wir möchten nicht, dass Ihr noch mehr für uns tut. Wir waren zwar gefangen und sind etwas entkräftet, aber nicht schwach. Dank eurer Hilfe sind wir jetzt bewaffnet. Das heißt, den Rest der Arbeit können wir selbst erledigen, und wir wollen das auch. Deswegen bitten wir Euch, dass Ihr uns machen lasst und hier wartet, bis alles vorüber ist.“
     
    Henry sah seine Freunde an und man merkte ihm ein gewisses Unbehagen an. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Anette Moda machte sich zur Fürsprecherin.
     
    “Ich kann diese Menschen gut verstehen. Wir sollten uns jetzt wirklich zurückhalten. Unsere Aufgabe war es, die Gefangenen zu befreien. Die Aufgabe dieser armen Menschen ist es nun, die Verbrecher zu bestrafen."
    Kein einziger hatte einen Einwand, und so schlichen die Gefangenen, Männer wie Frauen los, um im Haupthaus eine Arbeit zu verrichten, um die sie keiner beneidete. Wenige Minuten später hörte man Schüsse und lautes, meist letztes Schreien. Dann war Ruhe, bis ein ärgerlicher, männlicher Ruf diese Stille unterbrach.
     
    “Dieser Mistkerl, wie hat er das geschafft? Das ist doch eigentlich unmöglich. Der hätte doch an uns vorbeikommen müssen!“
     
    Die Insulaner gingen hinüber, um nachzusehen, was den Mann so aufregte. Dieser stand wild gestikulierend mit den anderen zusammen und machte einen verzweifelten Eindruck.
     
    “Was ist denn geschehen?“, wollte Rudi wissen.
     
    “Sahm, der Mistkerl, hat es irgendwie geschafft, abzuhauen. Wir haben keine Ahnung, wie ihm das gelungen ist. Alle Gänge und Ausgänge waren besetzt; trotzdem konnte er fliehen.“
     
    “Er wird früher oder später seine Strafe kriegen“, behauptete Heinz. “Auch ohne Euch, darauf könnt Ihr Euch verlassen. Ärgert Euch nicht und seid froh, dass
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