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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
Autoren: Wolfgang Doll
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einzugreifen. Das ist eben das Risiko, das ich einzugehen habe. Ich denke aber, dieses Risiko ist relativ gering, denn Sahm wird nicht damit rechnen, dass einer von uns so unverfroren ist, sich mitten in sein Lager zu begeben.“
     
    “Gut“, sagte Henry. “Ich nehme an, dass Du Dich ohnehin nicht mehr von Deinem Plan abbringen lässt, und wir haben jetzt auch keine Zeit mehr, lange darüber zu diskutieren. Also werden wir es so ausführen.“
     
    Nach dieser kleinen Diskussion schwangen sie sich auf die Räder und fuhren los. Auch Anette Moda und Helga Wollner, die ja schon einmal bewiesen hatten, dass sie den Männern an Mut und Schussgenauigkeit in nichts nachstanden, waren mit von der Partie. Neben den eigenen Waffen hatten sie auch sämtliche erbeuteten Schusswaffen und Granaten dabei, denn sie beabsichtigten, erst falls es Gefangene geben sollte, diese zu befreien und zu bewaffnen, bevor sie mit den Verbrechern abrechneten. Deshalb führten sie zwei der Fahrradanhänger mit sich, auf denen die erbeuteten Waffen untergebracht waren. Dadurch reduzierte sich etwas ihre Geschwindigkeit, so dass sie erst gegen halb acht Uhr die Straße erreichten, die von einem Hügel nach Wolfratshausen hinabführte. Bereits aus der Ferne erblickten sie etwa 300 Meter abseits dieser Straße rauchende Kamine, die ihnen problemlos den Weg zu dem Lager wies. Sie fuhren bis an den Rand eines kleinen Wäldchens, von dem aus sie mit den Ferngläsern das Treiben der Menschen einigermaßen beobachten konnten und gleichzeitig selbst nicht entdeckt werden konnten. Erstaunt stellten sie fest, dass es sich nicht um ein einfaches Lager, sondern um einen ziemlich großen Gutshof mit drei Nebengebäuden handelte. Umliegend sahen sie Felder, die zum Teil bereits neu bearbeitet waren.
     
    „Da scheint es sich wirklich um eine größere Anzahl von Menschen zu handeln. Wenige können diese Felder gar nicht bearbeiten. Bernd, Du musst sehr vorsichtig vorgehen!“
     
    Dass die sorgfältig bestellten Felder das Ergebnis von Sklavenarbeit waren, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen.
     
    „Wird schon klappen“, antwortete Bernd. „Ich gehe einen großen Bogen und komme von Osten her. So werden sie kaum vermuten, dass ich vom Starnberger See kommen.“
     
    Damit machte er sich auf den Weg. Er hatte seine Kleider an einigen Stellen eingerissen und mit Dreck beschmiert, wodurch er den Eindruck erweckte, als sei er in ein größeres Handgemenge verstrickt gewesen. Er nahm lediglich einen kleinen Rucksack mit, in dem er etwas Nahrung verstaut hatte und eine Pistole, die er deutlich sichtbar in den Hosengürtel steckte. Um schon von Weitem gesehen zu werden, schlug er, wie er geplant hatte einen großen Bogen um das Wäldchen und kam aus Richtung Wolfratshausen auf die Straße zurück, die zu der ehemaligen Autobahneinfahrt nach Garmisch führte. So konnten ihn die Wachen, falls Sahm welche aufgestellt haben sollte, schon aus großer Entfernung wahrnehmen. Aber die Bande fühlte sich offensichtlich sehr sicher, und Bernd gelangte bis an den Eingang des Gutshofes, bevor er den Männern Sahms auffiel.
     
    “Was für ein verwahrloster Scheißkerl wagt sich denn da in unsere Reihen?“, fragte einer der Verbrecher, als er Bernd erblickte.
     
    “Solche Schweine kommen bei uns in den Schweinestall“, schrie ein anderer. “Aber sagt ihm, dass er aufpassen soll, damit er das Streu nicht verschmutzt.“
     
    Fünf andere traten hinzu, lachten grölend und freuten sich, ein neues Opfer für ihre derben Späße gefunden zu haben. Bernd beschloss so zu reagieren, dass er sich sofort Respekt verschaffte.
     
    “Du scheinst Dich ja in eurem Schweinestall bestens auszukennen. Vermutlich bist Du der Oberaufseher und hast dort einen Dauerplatz.“
     
    Sein Gegenüber war ziemlich verblüfft, dass Bernd nicht eingeschüchtert war, sondern unverfroren zum Angriff überging.
     
    “Sag mal, Du Scheißtyp, Du willst wohl Prügel beziehen? Dir ist wohl nicht klar, vor wem Du stehst? Dir werde ich gleich mal Manieren beibringen!“
     
    Bernd lachte amüsiert und verächtlich.
     
    “Natürlich bin ich mir bewusst, vor wem ich stehe. Ich sagte ja bereits, dass ich Dich für den Oberaufseher aller Schweine halte. Falls Du außerdem auch noch für sämtliche Misthaufen verantwortlich sein solltest, bitte ich um Vergebung, dass ich Dich so gering eingeschätzt habe.“
     
    Ralf Rose, der Mann, mit dem sich Bernd gerade anlegte, trat einen Schritt nach
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