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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
Autoren: Wolfgang Doll
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war erschrocken, verbarg das aber hinter bewundernden Bemerkungen, die sein Gegenüber mit größter Zufriedenheit entgegennahm. Schließlich erhob sich Karl Sahm, um ihn in sein Zimmer zu bringen, das er sich mit einem schwarzhaarigen Kerl zu teilen hatte. Der nahm jedoch kaum Notiz von ihm, da er bereits geschlafen hatte und deshalb gar nicht richtig mitbekam, dass er einen Zimmergenossen erhielt.
     
    “Wenn Du morgen früh ausgeschlafen hast,“ sagte Sahm, schon fast auf väterliche Art besorgt, “werde ich Dir erst einmal unseren ganzen Besitz zeigen. Und dann werden für Dich eine entsprechende Arbeit finden.“
     
    Bernd bedankte sich artig und wünschte seinem Gönner eine gute Nacht. Dann setzte er sich auf sein Bett und verinnerlichte sich nochmals alles, was er gehört hatte. Sahm hatte ihm alles mitgeteilt, was er und seine Freunde benötigten. Er wusste, wo die Gefangenen unter gebracht waren und dass sie von vier Männern bewachte wurden, die sich alle zwei Stunden ablösten. Ebenso hatte er in Erfahrung gebracht, wo sich die Unterkünfte der Truppe Sahms befanden. Alle waren auf die Räumlichkeiten des Haupthauses verteilt, das im Augenblick nicht vollbesetzt war, da einige Männer unterwegs waren, um, wie sich Sahm ausdrückte, ein paar aufsässige Inselbewohner ihrer gerechten und längst fälligen Strafe zuzuführen.
    Dir werden wir nachher ganz gehörig den Arsch aufreißen, dachte sich Bernd und legte sich auf sein Bett. Er starrte in der Dunkelheit gegen die Decke und hörte seinem Zimmergenossen beim Schnarchen zu. Schnarche nur, solange du noch kannst, überlegte er für sich weiter.Es wird ohnehin Dein letztes Schnarchen sein. Das solltest Du genießen. Eigentlich schön, im Schlaf zu sterben. Das haben diese Kerle überhaupt nicht verdient. Man sollte sie vorher noch aufwecken, damit sie mitbekommen, was geschieht.
    Aber Bernd war völlig klar, dass er sie nicht aufwecken durfte, weil es viel einfacher war, die Verbrecher zu überwältigen, während sie noch schliefen. Plötzlich ging die Türe auf. Bernd stellte sich sofort schlafend und beobachtete durch die abgesenkten Augenlider, dass Sahm seinen Kopf zur Tür hereinstreckte und zu ihm hinüberblickte. Offensichtlich wollte er sich überzeugen, ob der Neuankömmling auch wirklich im Bett lag und friedlich schlummerte. Bernd atmete tief und langsam, so wie das jemand tut, der bereits geraume Zeit vom Schlaf übermannt wurde. Sahm war allem Anschein nach zufrieden, zog langsam und leise wieder die Tür zu und verschwand.
     
    Dieser Kerl ist äußerst misstrauisch, dachte sich Bernd. Dabei machte er gar nicht den Eindruck, als sei er irgendwie argwöhnisch. Ich muss wohl oder übel noch einige Zeit warten, bevor ich mich hier davonschleichen kann.
     
    Bernd ließ eine weitere halbe Stunde verstreichen, ehe er sich aus dem Bett erhob und völlig lautlos die Treppe nach unten ging. Es war 23 Uhr 45 Minuten. Nichts rührte sich. Er hatte beim Kommen bemerkt, dass die Eingangstüre leicht quietschte und bewegte sie daher vorsichtig Millimeter um Millimeter, um jegliches Geräusch zu vermeiden. Als die Tür so weit geöffnet war, dass er sich gerade hindurchquetschen konnte, trat er nach außen und schob sie ganz behutsam wieder zu. Er bemerkte zu seiner großen Erleichterung, dass der Himmel leicht wolkenverhangen war. Auf diese Weise wurde das helle Licht des Vollmondes so stark gefiltert, dass man es kaum wahrnehmen konnte. Bernd ging vorsichtig zur Hausecke und blickte zu den Stallungen, in denen die Gefangenen untergebracht waren. Er konnte gerade schemenhaft die Wachen erkennen, die leicht schläfrig vor dem Gebäude auf- und abpatrouillierten. Dann ging er zurück, überquerte mit schnellen Schritten den Hof und verschwand in den Wiesen, die zu dem Wäldchen führten, in dem seine Freunde auf ihn warteten. Als er ungefähr fünfzig Meter von diesem Wäldchen entfernt war, sprang vor ihm aus einen Gebüsch eine Gestalt hervor, die ihm sofort die Gurgel abdrückte.
     
    “Bist Du verrückt geworden?“, keuchte Bernd, ohne zu wissen, wen er vor sich oder besser gesagt hinter sich hatte. “Ich bin es doch, Bernd!“
     
    “Ach, Du bist es. Mensch melde Dich doch! Fast hätte ich Dich ab gemurkst.“
     
    Rudi Wollner, der sich als Wache betätigt hatte, war leicht verärgert. Sein Unmut war aber gleich wieder verflogen.
     
    “Schade, dass Du nicht einer der Verbrecher bist. Ich war gerade so richtig gut drauf.“
     
    “Das habe
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