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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
Autoren: Wolfgang Doll
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ich gemerkt. Du hast einen ganz schönen Griff. Sieht man Dir gar nicht an.“
     
    “Jetzt komm aber“, drängte Rudi. “Die anderen warten schon auf Dich und machen sich Sorgen, weil Du so lange ausgeblieben bist.“
     
    Sie gingen die wenigen Meter hinauf zu dem Versteck, in dem die anderen gespannt der Rückkehr Bernds entgegensahen.
     
    “Mein Gott, das dauert aber“, empfing ihn Henry. “Wir dachten schon, dir ist etwas zugestoßen.“
    “Entschuldigung“, grinste Bernd, “aber ich hatte einen äußerst netten Plausch mit meinem neuen Freund Karl Sahm. Da habe ich wohl etwas die Zeit übersehen. Tut mir wirklich leid. Er lädt Euch übrigens alle recht herzlich ein und hofft, euch schon bald als Gäste begrüßen zu dürfen.“
     
    “Diese Einladung können wir unmöglich ablehnen“, freute sich Heinz. “Was meinst Du dazu, Henry?“
     
    “Ich fühle mich regelrecht geehrt. Ich werde seiner Einladung unverzüglich nachkommen. Ich warte nur noch, was dieser Mensch, der einen offensichtlich fröhlichen Abend mit dem Anführer der Verbrecherbande verbracht hat, außer Blödsinn noch zu berichten hat.“
     
    Dieser Aufforderung kam Bernd mit Freuden nach, zumal er wirklich einiges zu berichten hatte. Die anderen hörten seinen Ausführungen gebannt zu. Als er geendet hatte, waren alle noch mehr entrüstet als vorher, nachdem sie von Bernd über die Zukunftspläne Sahms informiert worden waren.
     
    “Dieser Mensch ist nicht nur gefährlich“, stellte Hans Brink fest, “er ist einfach verrückt. Total verrückt.“
     
    “Das ist er ja auch“, bestätigte Bernd. “Sonst wäre er ja nicht in der Irrenanstalt gesessen.“
     
    “In Ordnung“, mahnte Henry, “darüber können wir später noch ausführlich reden, wenn uns dann noch danach ist. Jetzt sollten wir aber erst unsere Arbeit machen. Du sagst, es gibt vier Wachen, die ständig hin- und hermarschieren?“
     
    “Richtig. Zwei marschieren nach links, zwei nach rechts, und wenn sie die Hausecke erreicht haben, kehren sie wieder um.“
     
    “Und sie marschieren immer zu zweit?“
     
    “Sie marschieren immer zu zweit. Und wenn sie sich an den jeweiligen Hausecken befinden, können sie einander nicht sehen, weil die Stallungen so groß sind, das die Hausecken einfach zu weit auseinander liegen.“
     
    Henry überlegte.
     
    “Das heißt, wenn wir uns teilen, und die eine Hälfte zur linken Seite und die andere zur rechten Seite der Stallung schleicht, können wir problemlos die Wachen überwältigen?“
     
    “Genauso ist es. Wir sollten nur dafür unsere Messer nehmen. Ein Schuss würde uns verraten.“
     
    “Ich habe noch nie einen Menschen mit einem Messer getötet“, sinnierte Jochen. “Aber bis vor kurzem haben ich überhaupt noch keinen Menschen getötet. Also werde ich mich auch dazu überwinden können.“
     
    “Du musst das nicht tun“, beruhigte ihn Heinz. “Einen übernehme ich, und einen wird Henry übernehmen. Bleiben also nur noch zwei.“
     
    Henry sagte nichts, fühlte sich aber auch nicht besonders wohl bei dem Gedanken, einen Menschen mit dem Messer umzubringen. Dabei war es im Grunde völlig gleichgültig, ob man mit dem Gewehr oder dem Messer tötete. Töten war töten. Nur beim Messer hatte man noch den direkten Körperkontakt zu seinem Gegner, und das machte die Sache so unangenehm.
     
    “Ich werde mich auch um einen kümmern“, sagte Bernd.
     
    “Und ich ebenfalls“, schloss sich Hans Brink an. “Schließlich bin ich derjenige unter Euch, der durch diese Verbrecher am meisten und am längsten zu leiden hatte.“
     
    “So, nun aber Schluss“, drängte Henry. “Es wird wirklich Zeit aufzubrechen. Wir sollten unsere Räder mit den Anhängern möglichst weit in die Nähe des Gutshofes bringen. Wir haben alle unsere Waffen darauf, die wir den Gefangenen geben wollen. Und je näher sie beim Hof sind, desto schneller und einfacher können wir die Leute bewaffnen.“
     
    Die anderen waren dergleichen Meinung, und so begannen sie sich unter der Führung von Bernd dem Lager der Verbrecher zu nähern. Als Bernd ein Zeichen gab, legten sie die Räder leise in der Wiese nieder und gingen bis zum Rand des Innenhofes, wobei sie den Graben mit dem Stacheldraht überspringen mussten, den Sahm rund um das Gut gegen die Ratten hatte auslegen lassen. Dann teilten sie sich in zwei Gruppen und schlichen links und rechts zu den Hausecken der Stallungen. Sie beobachten genau, in welchen Abständen sich die Wachen
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