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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
Autoren: Wolfgang Doll
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jemals, dass der Uferweg zwischen Tutzing und Feldafing an einer Stelle zwei grausame Gräber beherbergte.
     
    “Wisst Ihr was?“, philosophierte Heinz, als sie wieder gemeinsam zu den Booten zurückgingen, um sich zur Insel zu begeben. “Ich glaube Gott lebt doch immer noch. Oder denkt Ihr, es ist unser Verdienst, dass alles so verblüffend glatt gegangen ist?“
     
    Hans war anderer Meinung.
     
    “Es war eben alles bestens geplant und vorbereitet. Da konnte einfach nichts schief gehen. Mir war von Anfang an klar, dass uns nichts geschehen kann. Nicht Gott hat uns geholfen, sondern ausschließlich wir uns selber. Dieser Gott hilft den Menschen nicht mehr. Dieser Gott richtet nur Unheil an.“
     
    Heinz schüttelte nachdenklich den Kopf.
     
    “Vielleicht hat sich dieser Gott von uns Menschen nur vorübergehend abgewandt. Verdient hätten sie es bestimmt. Vielleicht musste die Menschheit deshalb so elend zugrunde gehen. Und vielleicht ist Gott jetzt zurückgekehrt, um die letzten Überlebenden zu retten.“
     
    “Vielleicht, vielleicht“, brummte Hans. ‘Vielleicht hat es Gott noch nie gegeben.“

30. Vergeltung
     
    Um fünf Uhr nachmittags drängte Henry zum Aufbruch.
     
    “Was willst Du denn so früh in Wolfratshausen? In spätestens drei Stunden sind wir doch dort. Dann ist es immer noch hell, und solange es hell ist, können wir gar nichts unternehmen.“
     
    “Genau aus diesem Grund will ich jetzt losfahren. Ich möchte das Tageslicht ausnutzen, um ihr Quartier, das wir ja auch erst suchen müssen, aus der Ferne zu beobachten. Wir haben keine Ahnung, ob sie Gefangene haben und wenn ja, wo diese untergebracht sind und in welchen Räumlichkeiten sich die Männer Sahms befinden. Das sollten wir aber unbedingt wissen, bevor wir einen Angriff starten.“
     
    “Daran habe ich auch schon gedacht“, stimmte Bernd zu, “und ich habe bereits eine Idee, wie wir das, was wir wissen wollen, am einfachsten in Erfahrung bringen.“
     
    Henry wurde neugierig.
     
    “Na, dann lass mal hören. Jeder gute Vorschlag ist willkommen.“
     
    Bernd überlegte kurz, wie er die Worte wählen sollte, denn er befürchtete, dass er von Henry und vielleicht auch von den anderen heftigsten Protest ernten würde.
     
    “Ihr kennt doch alle das Sprichwort Gleich und gleich gesellt sich gern?
     
    “Was hat denn das mit diesen Verbrechern zu tun?“, wollte Jochen wissen.
     
    “Warte nur ab. Bis auf Hans und seine Familie ist jeder von uns Sahm und seinen Leuten unbekannt. Das heißt, wenn einer von uns in ihr Lager geht, sich etwas verwahrlost kleidet und sich dementsprechend verhält, wird er bestimmt mit offenen Armen von Sahm als einer Seinesgleichen in die Truppe aufgenommen. Auf diese Weise können wir problemlos alles Wissenswerte in Erfahrung bringen, ohne dass wir uns dabei in Gefahr begeben.“
     
    Henry war durchaus nicht abgeneigt, den Vorschlag zu akzeptieren.
     
    “Deine Idee ist wirklich gut. Ich nehme an, dieser eine, der sich als Verbrecher in die Höhle des Löwen wagt, bist Du?“
     
    Bernd nickte.
     
    “So habe ich mir das vorgestellt. Ich habe mich bereits gestern mit diesem Gedanken vertraut gemacht und bin mir sicher, dass ich die Rolle eines flüchtigen Verbrechers gut und überzeugend spielen kann.“
     
    “Wieso eines flüchtigen Verbrechers?“
     
    “Nun, wenn ich Sahm erzähle, dass ich wegen eines Verbrechens aus München vertrieben wurde, wirke ich bei ihm mit Sicherheit glaubhafter. Heute reist kein Mensch mehr alleine durch die Gegend. Und wenn ich alleine auftauche, brauche ich schon eine gute Begründung dafür, dass ich als Einzelkämpfer herumziehe. Ansonsten würde er vielleicht Verdacht schöpfen.“
     
    “Das leuchtet ein“, gab Henry zu. “Dein Plan könnte erfolgreich sein.“
     
    “Er wird erfolgreich sein, denn eines erwartet Sahm bestimmt nicht: Dass einer von uns bei ihm auftaucht. Wenn ich also bei ihm erscheine, wird er in mir kaum einen von denjenigen vermuten, die er eigentlich töten wollte.“
     
    “Aber wie willst Du uns denn informieren?“, wollte Heinz wissen.
     
    “Wahrscheinlich bekomme ich eine Schlafstätte zugewiesen, die ich mit anderen teilen muss. Ich werde warten, bis alle eingeschlafen sind und mich dann davonschleichen.“
     
    “Und was ist, wenn etwas schief geht?“, fragte Hans Brink.
     
    “Wenn etwas schief geht, muss ich sowieso abhauen. Sie werden dann bestimmt auf mich schießen, was für Euch das Zeichen ist,
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