Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
Mutter hatte ganz sicher nicht vor, sich auf ihrem eigenen Territorium von einem Unbekannten ausstechen zu lassen. „Ich bin Aida Queensland, eine Nachbarin“, sagte sie. „Sind wir uns schon einmal begegnet?“
    „John Dryden, aus Atlanta“, stellte sich der Mann mit der Schildpattbrille vor, was uns nicht gerade weiterbrachte.
    Ich mochte es nicht, wenn Leute unhöflich zu meiner Mutter waren.
    „Dann müssen Sie Mr. Pope sein“, sagte ich zu dem anderen Mann, der dunkler und jünger war als sein Schildpattkollege.
    „Pope?“ Er musterte mich interessiert. „Ich bin Don O’Riley. Ebenfalls aus Atlanta.“
    Mutter warf mir einen tadelnden Blick zu, ich konnte aber sehen, dass sie sich eigentlich kaum das Lächeln verkneifen konnte.
    „Bess?“, fragte ich. „Kommen Sie doch kurz mit uns in die Küche, damit Sie uns sagen können, was wir für Sie und Ihre Freunde zum Essen zusammenstellen können.“ Die beiden waren eindeutig keine Freunde von Bess, und ihre Anwesenheit schien die Witwe eher aufzuregen als zu trösten. „Es ist schon spät, und ich bin mir sicher, Sie haben noch keinen Bissen gegessen.“
    „Nein, ich habe noch nichts gegessen.“ Bess schien sich über meinen Vorschlag zu freuen. Ehe ihre beiden ‚Freunde ‘ sie aufhalten konnten, war sie aufgestanden und ging mit uns in die Küche.
    Dort war die Nachbarin verschwunden, die vorhin ein bisschen sauber gemacht hatte. Sie hatte makellose Arbeitsflächen sowie ein Gefühl der wohlmeinenden Wärme hinterlassen. Bess stand da, als würde sie ihre eigene Küche nicht wiedererkennen.
    „Haben die beiden Sie belästigt?“, wollte Mutter wissen
    „Das müssen sie tun, es ist ihr Job.“ Bess hob müde die Schultern. Sie war die Frau eines Polizisten gewesen, sie kannte sich aus. „Ich sollte nicht darüber reden, aber Jack war die Identität einer Person hier in der Stadt bekannt, die sich versteckt, weil – nein, mehr sollte ich wirklich nicht sagen. Sie fragen sich aber, ob das etwas mit dem Mord an ihm zu tun haben könnte.“
    „Ah!“, murmelte Mutter bedeutungsvoll, was mehr war, als mir spontan in den Sinn kam. Mutter hantierte an einer Schüssel Spaghetti herum, die sie aus dem Kühlschrank genommen hatte. Sie hielt die Augen geschlossen, als frage sie sich gerade, wie um alles in der Welt sie in dieser Küche gelandet war, um sich diese faszinierenden, aber bizarren Enthüllungen anzuhören.
    „Sie haben ihn doch fallen sehen, Roe“, wandte sich Bess an mich, mit einem Mal gar nicht mehr müde, sondern schrecklich erpicht auf eine Antwort. „War er schon tot, als er stürzte, oder starb er beim Aufprall?“
    „Ich glaube, er war schon tot, als er aus dem Flugzeug fiel.“ Ich musste mich zusammenreißen, wollte ich doch auf keinen Fall weinen, wo Bess ihre Trauer so tapfer im Griff hatte. „Ich glaube nicht, dass er etwas gespürt hat oder auch nur wusste, dass er fiel.“
    „Danke“, flüsterte Bess.
    „Hier stecken Sie also, Mrs. Burns!“, meldete sich von der Tür her mit scharfer Stimme der blonde Mr. Dryden. Als hätte er nicht genau gewusst, wo Bess war! Er schob sich seine Brille in die Jackentasche. Ohne sie wirkte sein Gesicht womöglich noch wachsamer. „Im Wohnzimmer wartet ein Anruf auf Sie. Meine Damen? Vielen Dank, dass Sie Mrs. Burns in der Stunde Ihrer Not durch Ihren Besuch beigestanden haben.“
    Keine von uns hatte das Telefon klingeln hören.
    „Wir stellen Ihnen ein wenig Essen zusammen, und dann sind wir auch schon weg.“ Mutters Stimme klang gelassen, aber bestimmt. „Bess? Sie wissen, wo wir sind, wenn Sie etwas brauchen.“
    „Herzlichen Dank“, kommentierte John Dryden trocken. Ich will verdammt sein, wenn der Mann nicht in der Küche blieb und zusah, wie wir Pappteller heraussuchten (Dryden und O’Riley würden Bess ja wohl kaum beim Abwaschen helfen!)und die Spaghetti in der Mikrowelle erhitzten. Wir füllten drei Teller mit Spaghetti, Waldorfsalat und grünen Bohnen auf und deckten den Tisch, so gut wir konnten. Es dauerte etwas, da wir nach Besteck, Servietten und Gläsern erst suchen mussten.
    „Mr. Dryden?“, erkundigte sich meine Mutter, während der Blonde uns zur Haustür geleitete, ohne dass wir noch einen einzigen Blick auf Bess hatten werfen können. „Können Sie uns sagen, wann die Beerdigung sein wird und welches Bestattungsunternehmen beauftragt wurde? Ich möchte einige Blumen dorthin schicken.“
    „Soweit ich weiß, ist das noch nicht entschieden“, antwortete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher