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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge
Autoren: Jack Higgins
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Kugel hat er schon abbekommen.«
      »Und wir wollen nicht, dass er noch eine abbekommt«, fügte Dillon hinzu.
      Baxter nickte. »Also bin ich die Sorte Chauffeur, die eine Kanone im Handschuhfach stecken hat?«
      »Richtig. Dieser Rashid ist ein ganz übler Typ; ihr kennt die Geschichte ja, Jungs. Übrigens, Joe, wenn du lieber nicht mitkommen willst …«, sagte Billy.
      Baxter war sichtlich entrüstet. »Hör auf, mich zu beleidigen, Billy. Schließlich sind wir zusammen, seit wir siebzehn waren.«
    Billy widmete sich wieder seinem Irish Stew.
      »Wenn Harry sich nach mir erkundigt, sagst du, man hätte mich wegen dieser Schnapslieferung nach Southhampton bestellt.«
      »Er wird im Quadrat springen, wenn er die Wahrheit erfährt, Billy«, sagte Hall.
    »Na, das wäre nicht das erste Mal. Dora wird ihn schon beruhigen und ihm zeigen, dass er immer noch ein echter Mann ist. Ich hoffe, ich kann mich auf euch verlassen. Und jetzt bestellt euch was zu essen.«
      »Da gehen wir also wieder schweren Zeiten entgegen?«, fragte Dillon.
      »Genau.« Billy grinste. »Du hast mein Leben verändert, Dillon, weil du mich davon überzeugt hast, dass ich ein Hirn im Kopf habe. Was war ich vorher? Ein Gangster dritten Ranges mit vier lausigen Gefängnisstrafen. Und wie viele Leute habe ich inzwischen in Situationen, in die du mich reingezogen hast, schon umgelegt? Du weißt doch noch: ›Ein ungeprüftes Leben ist nicht lebenswert.‹ Nachher rufe ich Harry an und seife ihn kräftig ein.«
    »Wie er sagen würde, du junger Bastard.«
      »Ich habe schon eine tolle Idee. Soweit ich gehört hab, spielen sie in diesem kleinen Theater – dem Old Red Lion – ein Stück von Brendan Behan über die IRA. Es heißt Die Geisel. «
    »Ein Meisterwerk.«
      »Toll. Wie wär’s, wenn wir’s uns anschauen. Dann haben wir heute Abend was zu tun … und vielleicht erfahre ich dabei sogar was über dich.«
    »Einverstanden«, sagte Dillon.

    Die Aufführung war ein großer Erfolg. Nachher diskutierten sie in einer Kneipe über die Aussagen des Stücks. Joe Baxter, der sie zum Old Red Lion gefahren und das Stück gezwungenermaßen mit angesehen hatte, saß verständnislos dabei.
      Als sie Dillon an den Stable Mews abgesetzt hatten, rief Billy Harry im Rosedene an.
    »Hoffentlich ist es nicht zu spät?«
    »Ich kann nicht einschlafen Billy; ich liege einfach schon zu lang im Bett. Also, was ist aus Dillon geworden? Ich habe erwartet, dass du dich früher meldest.«
      »Ich habe mich mit ihm zum Mittagessen im Pub getroffen, und er hat ständig von seiner Fahrt dahin erzählt, aber heute Abend hat sich was Neues ergeben.«
    »Was Neues?«
      »Na ja, Ferguson hatte ihn davor gewarnt, zur Beerdigung zu gehen, und als Dillon nicht versprochen hat, seine Anordnungen zu befolgen, hat er ihn vom Special Branch abholen lassen. Irgendwie ging es um Dillons Zeit bei der IRA.«
      »Aber das hat Ferguson doch aus dem Register löschen lassen, als Dillon zugestimmt hat, für ihn zu arbeiten!«
    »Na ja, in den Bau geschickt hat er ihn trotzdem.«
      Billy erwärmte sich richtig für seine Story. »Sie haben in ins West End Central gesteckt. Wenigstens gibt’s dort anständige Zellen.«
      Harry Salter war außer sich. »Was für eine verfluchte Schande! Ferguson hat Dillon sein Wort gegeben, als er ihn damals aus dem serbischen Gefängnis geholt hat!«
      »Tja, er ist eben ein typisches Mitglied der Upperclass, der General«, sagte Billy. »Das ist die Klassengesellschaft, Harry. Unser Land leidet noch immer darunter.«
    »Und wir sollen wohl die bösen Buben spielen?«
      Harry schämte vor Wut. »Wehe, wenn ich Ferguson das nächste Mal sehe. Ich habe gedacht, er wäre ein echter Brite.«
      »Harry, das ist schlecht für deinen Blutdruck. Schlaf dich jetzt mal aus. Morgen komme ich vorbei.«

    In den Stable Mews kleidete Dillon sich am folgenden Morgen sorgfältig an. Wie er Billy gesagt hatte, wählte er einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte.
    »Mensch, Junge«, sagte er zu seinem Spiegelbild. »Du siehst aus, als würdest du dich um eine Rolle als Mafia-Killer im vierten Teil des Paten bewerben.«
      Stirnrunzelnd fügte er leise hinzu: »Geht es bei diesem ganzen Straßentheater nur darum? Womöglich all die Jahre seit dem Anfang in Belfast?«
      Es läutete an der Tür. Er ging in den Flur und holte einen schwarzen Armani-Mantel und die Waffentasche aus dem
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