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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen
Autoren: George Henry Smith
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fuhren Wagen, aber am auffälligsten waren die Lastwagen, die alle aus einem Tunnel kamen und nach links in einen anderen abbogen.
    Chuck sah ihnen verblüfft nach. »Wozu transportieren sie Blätter, Zweige und Gras?«
    »Vielleicht wollen sie den größten Komposthaufen der Welt aufhäufen«, schlug Dirkman vor.
    »Daraus könnten sie Zelluloseprodukte herstellen – aber welche Zelluloseprodukte?«
    »Papier! Vielleicht haben sie eine Papierfabrik gebaut und wollen alle Dichter werden«, überlegte Jonas. »Vielleicht ist ihre Zivilisation doch überlegen!«
    »Geht sofort weiter. Bleibt nicht länger stehen, sonst werdet ihr vergast.« Die Stimme kam aus einem verborgenen Lautsprecher.
    Chuck starrte die lange Rampe an, zuckte mit den Schultern und ging voraus. Helga blieb neben ihm; die anderen folgten langsam, und Van Hagan bildete die Nachhut.
    »Sie bringen uns um«, murmelte der Senator vor sich hin. »Wir sitzen hilflos in der Falle. Ein ehrlicher Kampf wäre gut gewesen, aber das ist keine anständige Lösung ...«
    »Gordie ist schwer angeschlagen«, flüsterte Helga Chuck zu. »Das überrascht mich, weil er sonst so tapfer war – aber in dieser Situation braucht man wohl eher deinen Mut.«
    Chuck fühlte sich im Augenblick keineswegs mutig; er spürte, daß ihm der kalte Schweiß ausbrach, wenn er daran dachte, was sie auf der anderen Seite der Tür erwartete. Würden sie eine Gaskammer betreten? Oder würden sie einen riesigen Tempel vorfinden, in dem die Autos ihren Obersten Computer anbeteten?
    Enders rang nach Atem, und Helga und Chuck blieben stehen, um auf ihn zu warten und ihm zu helfen.
    »Weiter! Geht weiter!«
    »Schon gut!« brüllte Dirkman wütend. »Wir kommen noch früh genug!«
    Kurze Zeit später standen sie vor der Tür am oberen Ende der Rampe. Chuck sah zu Helga hinüber, die ihm leicht zunickte, und trat einen Schritt vor. Die Tür öffnete sich automatisch, und sie traten über die Schwelle.
    Dann blieben sie alle verblüfft stehen, denn hinter der Tür lag weder eine Gaskammer noch ein Tempel. Statt dessen sahen sie ein ganz gewöhnliches Büro, in dem ein ganz gewöhnlicher Mann hinter einem ganz gewöhnlichen Schreibtisch saß.
    »He ...!« brachte Chuck nur hervor.
    »Kommen Sie bitte herein«, forderte der Mann sie auf.
    »Wer sind Sie?« wollte Chuck wissen, als sie vor dem Schreibtisch standen.
    Der Mann fuhr sich durch die kurzgeschnittenen grauen Haare und seufzte. »Ich bin Dexter ... Philip K. Dexter.«
    »Der Präsident von Dexter Motors?«
    »Soll das heißen, daß ein Mensch hinter der ganzen Sache steht?« erkundigte Jonas sich.
    »Kommunist! Kommunistischer Verräter! Ich ergebe mich nicht!« brüllte Van Hagan und stürzte sich auf ihn.
    »Halt!« rief Chuck, und Dexter hob warnend die Hand – aber es war zu spät. Als Van Hagan sich über den Schreibtisch beugte, traf ihn ein purpurroter Gasstrahl im Gesicht. Der Senator brach zusammen und blieb liegen.
    Chuck und Helga wollten zu ihm, aber Dexter hielt sie davon ab. »Warten Sie, bis sich das Gas verflüchtigt hat. Es ist selbst in kleinsten Dosen tödlich.«
    »Sie haben ihn ermordet!« warf Helga ihm vor. »Kaltblütig ermordet!«
    »Nein, nein, der Schreibtisch reagiert automatisch! Ich wollte ihn noch warnen, aber er hat nicht auf mich geachtet.«
    »Wer Millionen von Menschenleben auf dem Gewissen hat, braucht sich um ein Opfer mehr oder weniger nicht zu kümmern, nehme ich an«, sagte Chuck.
    Dexter hob beschwörend die Hände. »Nein! Ich habe niemand umgebracht! Ich habe kein Menschenleben auf dem Gewissen!«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht, Mister Oberster Computer!« widersprach Chuck und trat einen Schritt näher an den Schreibtisch heran.
    »Warum haben Sie das getan, Dexter?« fragte Dirkman. »Warum haben Sie die Autos auf Ihre Landsleute gehetzt?«
    »Glauben Sie etwa, ich ... ich sei der Oberste Computer?« Dexter stand auf.
    »Wer denn sonst?« fragte Chuck und nahm unauffällig eine der winzigen Granaten aus der Hosentasche.
    »Der Oberste Computer ist natürlich ein Computer«, erklärte Dexter ihm und drückte auf einen Knopf auf seinem Schreibtisch.
    Eine Wand des Büros versank lautlos und gab den Blick auf einen gigantischen Computer frei, dessen Umfang nicht mehr mit einem Blick erfaßbar war.
    »Das ist der Oberste Computer«, stellte Dexter fest, »der alle vollautomatischen Fahrzeuge befehligt. Ich bin nur für seine Wartung verantwortlich.«
    »Das ist Omnivac, daran gibt es
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