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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen
Autoren: George Henry Smith
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ihm. »Wir haben nur eine Vereinbarung mit den Autos geschlossen. Wir lassen sie in Ruhe, und sie kümmern sich nicht um uns. Sie bleiben außerhalb der Stadtgrenzen, solange wir ihnen alle ausliefern, die auf dem Flughafen landen.«
    »Verräter!« warf Van Hagan ihm vor. Dirkman und Jonas fluchten ausgiebig.
    »Sie brauchen uns deshalb keine Vorwürfe zu machen«, fuhr der Bürgermeister fort. »Das ist reine Selbstverteidigung. Lieber andere als wir, nicht wahr?«
    »Arme Idioten!« sagte Chuck. »Ist Ihnen denn noch immer nicht klar, daß sie alle Menschen umbringen wollen?«
    »Nein, wer ihnen nützt, darf weiterleben.«
    »Und wie wollen Sie sich nützlich machen, wenn die übrige Menschheit ausgerottet ist, so daß Sie niemand mehr verraten können?«
    »Uns fällt schon etwas ein, darauf können Sie sich verlassen«, antwortete der Bürgermeister. »Okay, Jungs, schafft sie zur Brücke! Wer zu fliehen versucht, wird erschossen!«
    Chuck ließ sich wortlos mit den anderen zum Wagen hinausführen. Er hatte sich wirklich als erstklassiger Führer erwiesen! Aber wäre nicht jeder auf den freundlich lächelnden Vance hereingefallen?
    Helga ging neben ihm. »Was haben sie mit uns vor?« fragte sie besorgt.
    »Keine Ahnung«, log er, obwohl er es sich vorstellen konnte. Er wußte, daß die Autos sie umbringen würden. Vielleicht wurden sie erst nach Detroit gebracht und dort verhört – aber sie hatten jedenfalls den sicheren Tod vor Augen.
    »Du findest bestimmt einen Ausweg«, behauptete Helga. »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ja, natürlich«, murmelte Chuck vor sich hin, »ohne Waffen und ...« Er steckte die Hände in die Hosentaschen und zuckte überrascht zusammen. Die Bürgerwehr hatte vergessen, sie zu durchsuchen, nachdem sie ihre Gewehre und Pistolen abgelegt hatten. Chuck hatte noch immer sechs Neothermitgranaten in den Taschen und war also nicht völlig hilflos. Aber er mußte die beste Gelegenheit abwarten ...
    Eine Viertelstunde später wurden sie aufgefordert, aus der Kutsche zu steigen.
    »Los, heraus mit euch!« befahl ihnen einer der Wachtposten. »Ihr werdet bereits am anderen Ufer erwartet!«
    Chuck sah eine alte Fachwerkbrücke vor sich. Am anderen Ende warteten mehrere weiße Autos.
    »Das sind Angehörige der Weißen Garde«, sagte einer der Bewacher. » Sie haben sie überall in den Außenbezirken postiert.«
    »Sie gehen jetzt alle über die Brücke, ohne stehenzubleiben«, befahl der erste Wachtposten. »Wer sich weigert, wird erschossen.«
    »Hören Sie, das können Sie nicht tun«, wandte Van Hagan ein. »Sie schicken uns damit wahrscheinlich in den Tod.«
    »Das wissen sie«, stellte Professor Enders fest, »aber es ist ihnen gleichgültig. Merken Sie nicht, daß diese Leute sich wie seit hundert Jahren noch immer von Autos hypnotisieren lassen?« Er wandte sich ab und ging langsam über die Brücke. Die anderen folgten ihm, und der Senator bildete die Nachhut, während er noch immer die Wachtposten zu überzeugen versuchte.
    »Das kann ich nicht glauben! Ich kann einfach nicht glauben, daß gute Amerikaner ihr Land auf diese Weise verraten und mit Ausländern kollaborieren!«
    »Wir haben nichts mit Ausländern zu schaffen. Das sind amerikanische Autos, die von amerikanischen Fließbändern kommen. Sie sind so amerikanisch wie nur möglich.«
    »Eigentlich hat er recht«, stimmte Jonas zu. »Diese Autos sind wirklich ein Sinnbild Amerikas. Wir haben uns in sie verliebt – und nun kommt der tragische Abschluß dieser Liebesaffäre ...«
    »Wir sind noch nicht tot«, widersprach Chuck und betastete die kleinen Kugeln in seiner Tasche.

 
15.
     
    Die wartenden Autos unterschieden sich auffällig von denen, die Chuck bisher gesehen hatte. Sie waren völlig weiß – auch die Reifen – und hatten weder Fenster noch Chromverzierungen.
    »Das muß eine neue Generation sein«, stellte er fest.
    »Nicht gerade farbenprächtig«, meinte Jonas.
    »Dafür stärker und intelligenter«, warf Enders ein.
    Die Hecktür des ersten Wagens öffnete sich. »Steigt ein und nehmt Platz«, befahl ihnen der Lautsprecher.
    »Wohin werden wir gebracht?« erkundigte Van Hagan sich.
    »Zum Tempel des Obersten Computers«, antwortete das Auto. »Schweigt jetzt und steigt ein.«
    »Zumindest landen wir dort, wohin wir ursprünglich wollten«, murmelte Helga vor sich hin.
    Chuck sah sich um und versuchte, ihre Fluchtchancen zu beurteilen. Nicht allzu gut, entschied er. Hier warteten die Autos; auf der anderen
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